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Kansas City Chiefs: Patrick Mahomes erstmals mit negativer Bilanz - Gründe für die Mini-Krise
- Aktualisiert: 29.09.2021
- 08:41 Uhr
- ran.de/Raman Rooprail
Die Kansas City Chiefs verlieren erstmals seit 2019 zwei Spiele in Folge und fallen in der AFC West auf den letzten Platz. Überhaupt weist Superstar-Quarterback Patrick Mahomes zum ersten Mal in seiner Karriere mit seinem Team eine negative Bilanz auf. Was sind die Gründe für den holprigen Start des Titelanwärters?
München/Kansas City - Es war ein äußerst untypisches Spiel der Kansas City Chiefs gegen die Los Angeles Chargers.
Gerade in der ersten Halbzeit lief quasi nichts zusammen: Nur drei erzielte Punkte, ein Drop, der zur ersten Interception von Patrick Mahomes führte, und zwei Fumbles von Tyreek Hill und Clyde Edwards-Helaire ließen die Chiefs lange nicht ins Spiel kommen.
In der zweiten Halbzeit fing sich die Mannschaft von Head Coach Andy Reid und startete eine Aufholjagd, die trotz des schwachen Beginns mit gut zwei Minuten auf der Uhr beim Stand von 24:24 vergoldet hätte werden können.
Doch auch in diesem Moment, in dem die meisten Zuschauer einen astreinen Two-Minute-Drive von Kansas City zum Sieg erwarteten, überraschte Mahomes.
Turnover frustrieren Patrick Mahomes
Denn nach einem kurzen Pass und einer Incompletion wollte der Star-Quarterback sein Glück bei einem langen dritten Versuch erzwingen, was in einer hässlichen Interception endete, die letztlich die Niederlage besiegelte.
Schon bei seinem ersten Turnover in Halbzeit eins trug Mahomes eine Teilschuld, als er Wide Receiver Marcus Kemp bei einem No-Look-Pass leicht in den Rücken warf.
Dementsprechend frustriert zeigte sich der Superstar nach dem Spiel: "Wir haben 24 Punkte erzielt und hatten vier Turnover. Du gewinnst in dieser Liga keine Spiele, wenn du den Ball so häufig verlierst."
Schon gegen die Baltimore Ravens menschelte Mahomes, warf eine Interception in einer aussichtslosen Situation, statt sich mit einem Punt zufriedenzugeben.
Die Turnover sind ohnehin die bestimmende Fehlerquelle in Kansas City. Denn auch gegen Baltimore war ein Ballverlust von Edwards-Helaire spät im Spiel letztlich der Grund für die Niederlage.
Defense lässt kaum Raum für Fehler
Ein weiteres Problem ist die nach wie vor anfällige Defense.
Lamar Jackson und Co. entblößten die Chiefs vor allem im Laufspiel. Aber auch gegen den Pass offenbarte KC immer wieder Schwächen. Justin Herbert warf für 281 Yards und vier Touchdowns, Keenan Allen, Mike Williams und Austin Ekeler ließen ihre Verteidiger regelmäßig alt aussehen.
Dass die Verteidigung noch so viele Schwachstellen aufweist, hat mehrere Gründe. Mit Chris Jones wechselte der beste Spieler vor der Saison seine Position von Defensive Tackle auf Defensive End. Das machte sich gegen Baltimore bemerkbar, gerade gegen Read Options wirkte Jones das ein oder andere Mal verloren. Bis die Umstellung wirklich fruchtet, braucht er mehr Spielzeit auf seiner neuen Position.
Dahinter fehlt Linebacker Willie Gay Jr. verletzungsbedingt, Nick Bolton hat als Rookie noch Probleme und Ben Niemann und Anthony Hitchens fehlt schlicht die Qualität.
So bleibt der Offense einfach sehr wenig Spielraum für Fehler: Bislang hätten Mahomes und Co. immer mindestens 30 Punkte erzielen müssen, um alle Spiele zu gewinnen.
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Mahomes: Kein Grund zur Panik
Das wäre ohne die vielen Turnovers sogar möglich gewesen. "Wir bewegen den Ball, so wie wir es geplant haben. Ich mache mir um unsere Offense keine Sorgen, wir müssen einfach die Fehler abstellen und in der Redzone Touchdowns erzielen", zeigte sich Mahomes selbstbewusst.
Das werden die Chiefs angesichts der Qualität in ihrer Division auch müssen. Nach der zweiten Niederlage in Folge steht der Super-Bowl-Sieger von 2019 auf Platz vier der AFC West, die Denver Broncos und Las Vegas Raiders sind mit einem perfekten Saisonstart sogar zwei Siege besser. Das ist auch für Mahomes ein Novum: Seit 2018 stand Kansas City nie mit einer negativen Bilanz dar.
Doch Panik entfacht der Status Quo in Missouri nicht. Mit Mahomes haben die Chiefs nach wie vor einen der talentiertesten Quarterbacks der NFL, dem mit Hill und Travis Kelce zwei der gefährlichsten Waffen der Liga zur Verfügung stehen.
Kansas City zeigte trotz der vielen Fehler auch gegen die Ravens und Chargers, dass sie den Ball konstant bewegen können, und die Defense verbesserte sich schon in den vergangenen Jahren im Saisonverlauf.
Dementsprechend entspannt reagiert Mahomes auf die Situation nach drei Spieltagen: "Wir freuen uns auf die Herausforderung. Seitdem ich in der NFL bin, lagen wir noch nie auf dem letzten Platz unserer Division. Aber noch ist es sehr früh in der Saison, wir müssen jetzt die richtige Antwort liefern."
Raman Rooprail
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