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Miami Dolphins nach Hill-Trade: Tua Tagovailoa dirigiert neue Zeitrechnung
- Aktualisiert: 26.03.2022
- 15:12 Uhr
- ran.de / Daniel Kugler
Nach dem Blockbuster-Trade für Tyreek Hill ist die Zukunft der Miami Dolphins so spannend wie lange nicht mehr. Unser ranNFL-Experte Carsten Spengemann ordnet die Offseason der Dolphins ein und beleuchtet die Auswirkungen auf Quarterback Tua Tagovailoa.
München/Miami - Ein Erst-, Zweit-, und Viertrunden-Pick im Draft 2022. Dazu ein Viert- und Sechstrunden-Pick im Draft 2023.
Die Miami Dolphins stellen die NFL mit dem unerwarteten Trade für Star-Wide-Receiver Tyreek Hill von den Kansas City Chiefs auf den Kopf. Für einen der besten und schnellsten Passempfänger der Liga zahlte die Franchise aus Florida einen stolzen Preis. Trotz Hills unbestrittener Qualität womöglich zu viel?
"Hill ist definitiv eine riesen Bereicherung für die Dolphins, ein klarer Nr.-1-Receiver. Man muss sich aber die Frage stellen, ob man vielleicht zu viel für ihn abgegeben hat", erklärt ranNFL-Experte Carsten Spengemann.
Was dafür aber gewiss ist: Die Dolphins verfügen nach dem Trade vielleicht über das explosivste Receiving Corps der ganzen Liga. "Mit Hill und Waddle hat man jetzt richtig Speed im Kader", betont Spengemann, schränkt aber umgehend ein: "Kann man das aber auch gewinnbringend nutzen? Das wird sich zeigen müssen."
Die Frage der Wahl des richtigen Systems, um den neuen Star-Passempfänger auch effizient einbringen zu können, wird eine der größten Aufgaben der Offseason für die Franchise sein.
Nach Flores-Abgang: Neustart unter Coach McDaniel
Mike McDaniel tritt die Nachfolge von Brian Flores an und soll die Franchise in eine erfolgreiche Zukunft führen. Die Erwartungen an den 38-Jährigen sind riesig, seine bisherigen Erfolge sprechen aber für sich.
Doch kann McDaniel bei seinem ersten Head-Coach-Posten in der NFL auf Anhieb liefern und der Franchise den erhofften Sprung nach vorne ermöglichen?
"Ich bin noch hin und hergerissen. McDaniel ist ein anderer Typ Coach, als es ein Andy Reid oder Sean McVay sind. Er ist sehr extrovertiert. Mit seinem Humor muss man klarkommen, aber was er bisher geleistet hat, sind top Vorzeichen für die Dolphins. McDaniel hat schon viel gesehen in seiner bisherigen Karriere.", sagt Spengemann.
Das bisherige Vorgehen des neuen starken Mannes in Miami überzeugt Spengemann aber: "McDaniel drückt seine Philosophie nicht mit der Brechstange durch, sondern schaut, was man mit dem Vorhandenen machen kann."
Im Zentrum steht dabei einer, der in der vergangenen Saison eigentlich schon abgeschrieben war. Die Rede ist von Quarterback Tua Tagovailoa.
Offseason der Dolphins: Volle Ausrichtung auf Tagovailoa
Ursprünglich als Hoffnungsträger gekommen, schien es während der vergangenen Saison so, als würde sich das Kapitel Tagovailoa immer mehr dem Ende nähern. "Flores stand bei jeder Einheit dabei, hatte gewisse Zweifel und hielt sich die Option offen", erklärt der ran-Experte. Der Name Deshaun Watson geisterte lange Zeit durch Miami.
Doch nach der Verpflichtung des neuen Coaches sprach die Franchise dem Erstrundenpick von 2020 das Vertrauen aus. "McDaniel baut ein Team um Tua und dessen Stärken. Er holt dafür die richtigen Leute mit Speed, das zeigt sich auch beim Trade für Hill", so Spengemann weiter.
Und die Franchise setzte mit der Verpflichtung von Offensive Tackle Terron Armstead ein weiteres Zeichen. Der dreimalige Pro Bowler soll fortan dafür sorgen, dass Tagovailoa auch die nötige Zeit bekommt, um seine Speedster-Receiver finden zu können.
"Als Erstes bezahlst du die Hypothek und dann die Versicherung fürs Haus. Du musst Tua Schutz und Zeit geben. Dafür fand ich dieses Signing wirklich sinnvoll. Ein Top O-Liner, der auf dieser Position extrem wichtig ist", erklärt Spengemann.
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Miami Dolphins: Schafft Tagovailoa den nächsten Schritt?
Dennoch bleibt abzuwarten, wie der Playmaker mit den steigenden Erwartungen durch die Verstärkungen des Rosters umgehen wird.
"Die Frage ist, wie sehr hat ihm seine bisherige Zeit in Miami im Kopf beeinflusst? Er stand ab Sekunde eins zur Disposition", erklärt Spengemann: "Man sollte ihm die Chance geben, zu spielen, ohne vor Spieltag eins schon angezählt zu sein."
Und weiter: "Tua ist ein anderer Quarterback als etwa ein Josh Allen oder Patrick Mahomes. Man muss das jetzt alles richtig zusammensetzen, dann kann das aber richtig gut funktionieren."
Ganz freiwillig kam der neuerliche Strategiewechsel bei den Dolphins aber nicht.
Miami Dolphins: Hill-Trade für Anschluss in AFC East
Man kann sagen, dass die Franchise durch die Entwicklungen bei der direkten Konkurrenz in der Division fast zum Umdenken hin zu einer aggressiveren Marschroute gezwungen wurde.
"Platz 2 in der AFC East war über Jahre der maximale Output für die Dolphins hinter den Bills und Patriots", stellt Spengemann klar: "Jetzt sieht es anders aus. Wie gut wird das in Boston funktionieren? Kann man da in die Suppe spucken? Und auch mit Blick auf das Aufrüsten und die starke Defense der Bills. Da musstest du nachlegen, um überhaupt eine Chance zu haben, mitzuhalten."
Für eine Prognose, wofür es für die grunderneuerten Dolphins reichen wird, ist es aber noch reichlich zu früh. Dennoch ist nach Jahren des Umbruchs und des Übergangs spätestens seit dem Hill-Trade reichlich Hoffnung auf eine rosige Zukunft vorhanden.
"Ich erkenne, dass da etwas entstehen kann, wenn alles ineinandergreift", blickt Spengemann realistisch, aber erwartungsfroh, voraus.
Daniel Kugler
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