Vikings und Kirk Cousins besiegen Saints in Overtime-Krimi
Minnesota Vikings: Captain Kirk bezwingt sein Topspiel-Trauma
- Aktualisiert: 06.01.2020
- 14:46 Uhr
- ran.de/Lukas Hiegle
Kirk Cousins könne bei großen Spielen nicht abliefern, so der Vorwurf seiner Kritiker. Am Sonntag hat der 31-jährige Quarterback mit dem Einzug in die Divisonal Round sein Trauma hinter sich gelassen und eine Vielzahl seiner Kritiker verstummen lassen.
Minnesota/München - Es war kein spektakulärer Pass, aber es war der vielleicht wichtigste in der Karriere von Kirk Cousins.
Der Quarterback warf kurz vor der Endzone auf Tight End Kyle Rudolph, der entscheidende Touchdown in der Overtime beendete das Wild Card Game zwischen den Minnesota Vikings und den New Orleans Saints im Mercedes Benz Dome. Für Cousins war es der Pass, der ihm den ersten Playoff-Erfolg seiner Karriere bescherte.
Playoff-Held Cousins gibt sich bescheiden
Vor seinem entscheidenden Touchdown-Pass sahen die Zuschauer bereits kurz zuvor einen sehenswerten Wurf über 43 Yards zu Wide Receiver Adam Thielen. Es wirkte fast so wie eine Ansage, ein eindrucksvolles Statement an seine Kritiker und Zweifler: Schaut her, ich kann auch gegen die großen Teams abliefern. "Ich bin begeistert, dass wir ein Playoff-Spiel gewonnen haben, und ich trage einfach meinen Teil dazu bei", sagte Cousins nach der Partie bescheiden: "Es gibt viele Gründe, warum wir das Spiel gewonnen haben. Spielt der Quarterback dabei eine Rolle? Ja, aber es war ein Mannschaftssieg", stellte der Star des Abends das Kollektiv in den Vordergrund.
Bisher war das "Versagen" des hochbezahlten Quarterbacks bei Spitzenspielen quasi ein ungeschriebenes Gesetz. Noch nie konnte Cousins ein Playoff-Spiel gewinnen, oft zeigte er gerade gegen starke Gegner schwache Leistungen. Immer wieder schienen ihm im entscheidenden Moment die mentale Stärke eines Bradys, Rodgers oder Brees zu fehlen.
Auch 2019 gab es immer wieder Zweifel an Cousins. Ihren Division-Sieg in der NFC North verspielten die Vikings durch zwei Niederlagen gegen die Green Bay Packers sowie durch Pleiten gegen die Kansas City Chiefs und die Seattle Seahawks. Alle Teams, die in den Playoffs stehen.
Diese Niederlagen überschatteten die starken Werte, die Cousins in der Regular Season 2019 erzielen konnte: 3.603 Yards, 26 Touchdowns und nur sechs Interceptions. Dazu ein Rating von 107,4 und ein Completion Percentage von 69,1. Trotzdem blieb bis zum Spiel gegen die Saints dieser Eindruck - gegen die großen Teams kann er's nicht. Auch vor dem Duell mit New Orleans kam Cousins Topspiel-Trauma wieder auf den Tisch: Das ewige Image eines guten Quarterbacks, der nicht für große Spiele gemacht ist.
Thielen schwärmt von seinem Quarterback
"Wir hören uns das was von Außen kommt nicht an", sagte sein Passempfänger Adam Thielen über die Kritik an seinem Quarterback. "Wir hören nicht auf diese Geräusche. Wir wissen, was für ein Typ er ist. Wir kennen sein Talent. Wir wissen, dass man große Dinge erreichen kann, wenn man die richten Leute um ihn herumstellt, weil er talentiert ist und so hart arbeitet. Es spielt keine Rolle, was jemand über ihn sagt, und das ist es, was Du als Deinen Anführer und Quarterback willst", schwärmte Thielen.
Bei den favorisierten Saints ging der 31-Jährige von Beginn an als Anführer seiner Vikings voraus. 242 Yards Raumgewinn und ein Rating von 96,4 standen am Ende für Cousins zu Buche. Es scheint so, als hätte er wie schon zu Saisonbeginn die auf ihn einprasselnde Kritik zum Anlass genommen und in positive Energie umgewandelt.
Am Samstag kann Cousins erneut abliefern, wenn die Vikings zum Auftakt der Divisional Playoffs (am 11.1., ab 22:20 Uhr live auf ProSieben und ran.de) auf die San Francisco 49ers treffen. Um dann auch seine letzten Kritiker verstummen zu lassen.
Lukas Hiegle
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