Laufspiel als neue Waffe der Saints
New Orleans Saints: Mark Ingram und Alvin Kamara - der Stier und der Gepard
- Aktualisiert: 18.12.2017
- 14:35 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Werfen konnten sie bei den New Orleans Saints schon immer, laufen nicht unbedingt. Doch die Zeiten haben sich geändert: Dank des Running-Back-Duos Mark Ingram und Alvin Kamara hat New Orleans plötzlich das drittbeste Laufspiel der NFL. Mehr zum Duo in unserem Magazin Coach's Corner am Dienstag, 19. Dezember 2017. Die Show ab 22:25 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de.
Die New Orleans Saints sind großes Thema des Magazin Coach's Corner am Dienstag, 19. Dezember 2017. Mehr zu den Saints in unserer Show ab 22:25 Uhr live auf ProSieben MAXX und im Stream auf ran.de.
New Orleans/München - Der eine ist wie ein Stier: Er senkt den Kopf und läuft geradeaus, durchbricht jedes Tackling und ist kaum zu stoppen. Der andere ist eher wie ein Gepard: Er ist schnell und wendig, findet immer eine freie Lücke und ist einfach nicht zu stellen. Gemeint sind Mark Ingram und Alvin Kamara – das wohl beste und vor allem vielseitigste Running-Back-Duo der NFL.
Das gute Laufspiel ist ein Schlüssel dafür, dass die New Orleans Saints bei einer 8-3 Bilanz stehen und am Sonntag gegen die Carolina Panthers (ab 22:25 Uhr auf live ProSieben MAXX) einen großen Schritt in Richtung Playoffs machen könnten.
Drew Brees war jahrelang die einzige Waffe
Das Passspiel der Saints war gefühlt schon immer überragend. Quarterback Drew Brees ist eine Wurf-Maschine, der in den vergangenen drei Jahren jeweils auf die meisten Passing-Yards der NFL kam. Dass die Saints dennoch dreimal in Folge die Playoffs verpassten, lag an den Schwächen der übrigen Mannschaftsteile. Einmal an der Defense, die stets zu den Schlechtesten der NFL zählte, sich mittlerweile allerdings stabilisiert hat, aber eben auch an dem mäßigem Laufspiel.
Das Spiel der Saints war passlastig und somit ausrechenbar. In der Offseason musste also etwas geschehen. Mark Ingram, der seit 2011 bei den Saints spielt und vergangene Saison erstmals die 1000-Rushing-Yards-Marke durchbrach, bekam zunächst mit Adrian Peterson einen Top-Star an die Seite gestellt. Peterson kam über die Rolle des Backups allerdings nicht hinaus – möglicherweise weil er vom Spielertyp Ingram zu sehr ähnelte. Beide sind Running Backs der eher bulligen Art. Die Folge: Peterson wurde im Oktober im Tausch mit einem Sechstrunden-Pick zu den Arizona Cardinals weitergegeben.
Den Saints tat der populäre Abgang nicht weh. Immerhin hatten sie auf selbiger Position mit Alvin Kamara einen der besten Picks im vergangenen Draft gemacht. Der 22-Jährige wurde erst in der dritten Runde an Position 67 ausgewählt. Vier andere Running Backs wurden vor ihm gedraftet. Ein möglicher Grund für die Zurückhaltung anderer Teams war, dass Kamara in den vergangenen beiden Jahren an der University of Tennessee insgesamt nur auf 210 Laufversuche kam. Es gibt Running Backs am College, die kommen locker auf doppelt so viel und sind daher besser zu bewerten. Die Saints ließen sich davon nicht beirren.
Kamara auf den Spuren von Reggie Bush
Experten waren sicher, dass Kamara und das Spielsystem der Saints perfekt zusammenpassen würden. "Er hätte mit seinen Talenten kein besseres Spielsystem abbekommen können wie das von Head Coach Sean Payton bei den Saints", sagte NFL-Network-Experte Charles David. Was Payton früher mit Reggis Bush gemacht habe, nämlich ihn mit dem Ball laufen zu lassen, aber ihn auch als vielseitigen Passempfänger einzusetzen, könne er nun mit Kamara machen.
Kamara hat im bisherigen Saisonverlauf nicht nur 546 Yards erlaufen (Nr. 17 der NFL), sondern kommt auch auf 548 Receiving-Yards. Kein anderer Running Back in der NFL hat als Passempfänger so einen Raumgewinn vorzuweisen. Längst gilt Kamara als Kandidat für den Titel des "Rookie oft the Year". Quarterback Drew Brees lobt: "Sein Reifeprozess ging schnell voran. Er hat hier von zwei Veteranen gelernt und ist sehr vielseitig." Vor allem ist Kamara das perfekte Gegenstück zu Mark Ingram, dessen Fokus klar auf dem Laufspiel liegt. Mit seinen 837 Rushing-Cards steht er an Position 5 der NFL.
Insgesamt kommt Ingram bislang auf einen Raumgewinn von 1055 Yards, Kamara auf 1094 Yards. Bei noch fünf ausstehenden Saisonspielen könnte eine neue Bestmarke aufgestellt werden. Kamara und Ingram sind auf dem Weg, das erste Running-Back-Duo in der Geschichte der NFL zu werden, bei dem beide Spieler auf jeweils mindestens 1500 Yards kommen.
Sicherlich werden gegen die Panthers noch etliche Yards hinzukommen. Schließlich weiß die gegnerische Verteidigung nie, auf wen sie sich einstellen muss: auf den Stier oder den Gepard.
Die New Orleans Saints sind großes Thema des Magazin Coach's Corner am Dienstag, 19. Dezember 2017. Mehr zu den Saints in unserer Show ab 22:25 Uhr live auf ProSieben MAXX und im Stream auf ran.de.
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