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Diskussion um Catching-Rule

NFL Catching-Rule: Warum eine Regeländerung schlecht wäre

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 14:50 Uhr
  • ran.de
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Die NFL hält trotz der vielen Diskussionen an der bestehenden Catch-Regel fest. ranNFL-Experte Patrick Esume erklärt, welche Probleme eine Änderung mit sich geführt hätte.

München - Catch or no Catch - das ist hier die Frage. Immer wieder diskutieren Fans, Experten, aber auch Spieler und Trainer. Unvergessen ist der Catch bzw. Nicht-Catch Dez Bryants aus den Playoffs der Saison 2014.

Um diesen Diskussionen einen Riegel vorzuschieben und die Regel zu vereinfachen, fand sich im Dezember ein Komitee aus Spielern, ehemaligen Trainern und Schiedsrichtern zusammen, die die Catching Rule unter die Lupe nahmen.

Gebracht hat es wenig. Oder doch viel? Denn das Experten-Team befand: So wie es ist, ist es am besten.

Stellt sich nur die Frage warum? ranNFL-Experte und Coach Patrick Esume klärt auf.

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Status Quo - Wann ist ein Catch ein Catch?

Damit die Schiedsrichter auf gültigen Catch entscheiden, muss ein Spieler drei Dinge erfüllen:

1. einen sicheren Griff am Ball - also die Kontrolle über den Ball haben.

2. zwei Füße oder Körperteile - abgesehen von den Händen - auf dem Boden haben.

3. so lange die Kontrolle über den Ball haben, dass er einen "Football-Move" machen kann. Das bedeutet zum Beispiel, dass er mit dem Ball weiter laufen oder auch sichern kann.

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Neue Regel wäre gefährlich

Geplant war, eine Der-Schritt-Regelung einzuführen. Esume unterstützt die Entscheidung des Komitees gegen die Neuregelung. "Man sollte die bestehende Regel nicht ändern."

Und er erklärt auch, warum: "Die Player-Saftey ist für NFL am wichtigsten.", sagt Esume. "Getackelt werden die Spieler so oder so, aber wenn sie noch einen dritten Schritt zusätzlich machen müssten, bekämen sie vermutlich viel härtere Hits."

Denn klar ist: Aufgrund der zahlreichen Verletzungen - insbesondere Gehirnerschütterungen - setzt die NFL alles daran, dass die Sicherheit der Spieler immer im Vordergrund steht.

Drei anstelle der zwei bisherigen Schritte würden den Ballfänger angreifbarer machen, denn die Gegenspieler hätten mehr Zeit für einen Tackle. Genau hier setzt auch Esume an: "Es würde auch mehr Fumbles geben." Und Ballverluste erhöhen die Verletzungsgefahr.

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Schiedsrichter machen einen guten Job

Ein weiteres Problem sähe der Head Coach der französischen Football-Nationalmannschaft auf die Referees zukommen.

"Für die Schiedsrichter würde einfach alles nur viel komplizierter werden", sagt Esume. "Das Fernsehen gibt die Geschwindigkeit des Spiels nicht annähernd wieder. Wir sitzen am Fernseher und haben 30 Zeitlupen. Football in der NFL ist so schnell und die Schiedsrichter müssen innerhalb von Millisekunden sehen was da passiert."

"Jeder weiß, wann es ein Catch ist"

Zumal solche Situationen, die zu Diskussionen führen, laut Esume an einer Hand abzuzählen sind. Der ran-Experte weiß, wovon er redet. "Wie viele solch umstrittener Catches gibt es in der NFL pro Saison? Wir als Coaches wollen es manchmal einfach nicht wahr haben, dass unser Spieler den Ball nicht unter Kontrolle bringt. Aber eigentlich weiß jeder von uns, wann es ein Catch ist und wann nicht. Die Regel ist klar."

Auch Spieler, denen Video-Material aus der vergangenen Saison gezeigt wurde, konnten klar sagen, wann dies der Fall war und wann nicht.

Für die Fans bedeutet das: Die drei Grundregeln eines vollendeten Catches genau beachten. Anderes bleibt ihnen und auch Dez Bryant wohl nicht übrig.