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NFL: Die Auferstehung der New England Patriots
- Aktualisiert: 13.11.2021
- 08:16 Uhr
- ran.de/Philipp Schmalz
Nach einem durchwachsenen Saisonstart scheinen die New England Patriots langsam zu alter Stärke zurückzufinden. Mac Jones spielt solide, die Defense wird zum Trumpf. Plötzlich ist sogar der Division-Sieg wieder in Reichweite.
München - Die New England Patriots sind wieder da. Zumindest wirkt es so.
Zum ersten Mal in dieser Saison steht das Team von Head Coach Bill Belichick bei einer positiven Bilanz: 5-4.
Endlich, nach einer Übergangssaison mit Cam Newton, nach insgesamt anderthalben Jahren des Umbruchs scheint der Weggang von Tom Brady verkraftet.
Die Zukunft der Franchise
Einer der Gründe: Mac Jones. Die Patriots wählten den 23-Jährigen an der 15. Stelle des Drafts aus. Jones soll der Quarterback der Zukunft sein, auch deswegen wurde Newton kurz vor Saisonstart entlassen.
Zur Hälfte der Spielzeit steht der junge Signal Caller bei zehn Touchdowns und sieben Interceptions. Bemerkenswert ist jedoch seine Passquote: 68 Prozent seiner Anspiele bringt er an den Mann. Für einen Rookie, der in seinen ersten neun Spielen in der Liga bereits 300 Passversuche aufweist, ein starker Wert.
Um Jones den Start in seine NFL-Karriere zu erleichtern und das Team zu verbessern, taten die Patriots etwas, was sie in der Vergangenheit eher selten gemacht hatten: Sie langten in der Free Agency so richtig zu.
Auch wenn es Belichick versuchte, ein wenig herunterzuspielen: "Wir haben in dieser Free Agency das gemacht, was wir immer machen. Wir haben versucht, das Team zu verbessern und uns so kompetitiv wie möglich zu machen. In den letzten Jahren waren wir oft das Team mit den geringsten Ausgaben, dieses Jahr halt nicht. So ist das in der NFL."
Outside Linebacker Matt Judon, Defensive Back Jalen Mills, die Tight Ends Jonnu Smith und Hunter Henry sowie die Wide Receiver Nelson Agholor und Kendrick Bourne verstärkten das Team, neben einigen anderen Spielern. Kosten: um die 140 Millionen US-Dollar. Nie zuvor hatten die Patriots in einer Free Agency so viel Geld investiert.
Der Saisonstart lief dann aber durchwachsen. Gegen die Miami Dolphins - ein Team, das, wie mittlerweile bekannt ist, keine Rolle im Kampf um die Playoffs spielen dürfte - hagelte es eine unglückliche Niederlage.
Generell taten sich die Patriots gegen Mannschaften, die eher schwächer einzuschätzen sind, schwer. Dagegen spielten sie gegen Super-Bowl-Anwärter wie Tampa Bay und Dallas bis zum Schluss um den Sieg mit. Nach überzeugenden Erfolgen gegen die New York Jets, Los Angeles Chargers und Carolina Panthers steht New England mittlerweile eben bei 5-4.
Alte Tugenden für den Erfolg
Auch, weil sich Belichicks Mannen auf alte Tugenden besinnen.
Damien Harris (fünf Touchdowns und 574 Yards) und Rhamondre Stevenson liefern ein solides Laufspiel. Hunter Henry und Jonnu Smith sorgen für die - bei den Patriots allseits beliebten - "Two-Tight End-Sets". Beide werden quasi genauso oft angeworfen wie die Wide Receiver Kendrick Bourne und Nelson Agholor. Henry konnte dabei schon fünf Touchdowns erzielen, Smith einen.
Die starke Defense um Pass Rusher Judon (neun Sacks) und Cornerback J. C. Jackson (fünf Interceptions) kann New England lange im Spiel halten. Die Rückkehr von Linebacker Dont'a Hightower, der wegen der Corona-Pandemie die letzte Saison freiwillig aussetzte, macht sich deutlich bemerkbar.
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Zweiter Heimsieg gegen die Browns?
Eine Sache bleibt in dieser Saison jedoch untypisch: Im heimischen Gilette Stadium setzte es zu Saisonstart vier Pleiten in Folge. Dabei war die Stärke im eigenen Stadion eines der Markenzeichen der "alten Patriots".
Doch: Es sieht aus, als sei New England auch hier auf einem guten Weg. Gegen die Jets gab es den ersten Heimsieg, gegen die Cleveland Browns am Sonntag (ab 18:00 Uhr live aus Foxborough auf ProSieben MAXX und ran.de) soll der zweite Folgen.
Jones ist optimistisch: "Ich denke, das (der Erfolg gegen die Panthers, Anm. d. Red.) war ein super Beispiel für einen Teamsieg. Die Defense war außergewöhnlich, Respekt an sie. Ich freue mich für die Jungs und hoffe, dass wir weiterhin gut spielen."
Buffalo im Blick
Gelingt das, ist auch der Division-Sieg absolut möglich. Die Buffalo Bills verloren in Week 9 überraschend gegen die Jacksonville Jaguars, haben bei einer Bilanz von 5-3 nurmehr ein halbes Spiel Vorsprung auf die Patriots.
Und spätestens, wenn die Patriots wieder von der Spitze der AFC East grüßen und die Playoffs erreichen, ist ohnehin alles wieder beim Alten. Zuzutrauen ist es Belichick und Co. allemal.
Unkraut vergeht schließlich nicht.
Philipp Schmalz
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