Potentieller Top-5-Pick
NFL Draft: Jeff Okudah - in Gedenken an seine Mutter
- Aktualisiert: 14.03.2020
- 10:54 Uhr
- ran.de/Tim Rausch
Im kommenden NFL Draft wird Jeff Okudah voraussichtlich früh die Bühne in Las Vegas betreten. Der Cornerback gilt als einer der besten College-Spieler und wird bereits mit NFL-Stars wie Jalen Ramsey oder Patrick Peterson verglichen. In Gedenken an seine Mutter will er "Großartiges" erreichen.
München - Reporter: "Sie tendieren dazu, etwas unsauber zu spielen, wie wollen sie das verbessern?" Jeffrey Okudah: "Inwiefern?" Reporter: "Sie sammeln Strafen und so" Okudahs Antwort: "Ich hatte vergangene Saison keine Pass Interference und keine Holding-Strafe. Schauen sie sich das Tape nochmal an, dann werden sie es vielleicht sehen."
Im Rahmen des NFL-Combine ging diese Unterhaltung zwischen einem Reporter und Cornerback Jeff Okudah viral. Der Star der Ohio State University weiß, was er kann. Weiß, dass er wahrscheinlich als einer der ersten Spieler im kommenden Draft gewählt wird. Und weiß, für wen er alles für den Traum, eines Tages ein NFL-Star zu sein, geben wird: Für seine verstorbene Mutter.
"Ich bin für Großartiges bereit"
Anfang des Jahres widmete Okudah seiner Mutter (verstarb 2017 an Krebs) einen Brief auf der Internetseite "The Players Tribune". Er schrieb über die Entscheidung, sich für den NFL-Draft zu melden, erzählte wie seine Mutter ihn prägte, bedankte sich bei den Mitspielern und Coaches für ihre ständige Hilfe. Zum Ende des emotionalen Briefes befasste er sich mit seiner Zukunft.
Er sei erwachsen geworden, wolle "Großartiges" erreichen und sei bereit, seine Mutter stolz zu machen. Denn ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen. "Wir hatten nie viel Geld und wir hatten nicht genug Zeit miteinander. Doch wir hatten Liebe. Diese unabdingbare Liebe. Du hast immer an mich geglaubt. Du hast immer für mich gekämpft. Du warst die beste Mutter, die ich mir hätte vorstellen können."
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Starker Combine
Einen deutlichen Schritt Richtung "Großartigkeit" setzte er beim NFL-Combine. Okudah überzeugte in den athletischen Disziplinen. Der 20-Jährige lief den 40-Yard-Dash in 4,48 Sekunden und sorgte beim Broad- und Vertical Jump ebenfalls für Aufsehen. In den spezifischen Übungen auf dem Platz überragte er mit präziser Fußarbeit, die essenziell für einen guten Cornerback ist.
Abseits des Feldes sorgte sein Football-Wissen bei Jon Gruden, Head Coach der Las Vegas Raiders, für Begeisterung. "Er fragte mich, ob ich ein Alien sei, weil ich ein so gutes Verständnis für das Spiel habe. Das hat mich sehr geehrt."
Der beste College-Cornerback?
Kombiniert man also Okudahs Athletik, seine, für einen Cornerback, sehr gute Statur (1,85 Meter, 90 Kilogramm) und das scheinbar beeindruckende Football-Wissen, dürfte das Team, das ihn draftet, einen Top-Cornerback erhalten.
Okudah zeigte bereits am College, dass Quarterbacks lieber auf die andere Seite des Feldes werfen sollten. Dabei spielte es keine Rolle, wen er decken musste. Okudah ist groß genug, um sich mit physischen Passempfängern zu duellieren, schnell genug um die Speedster aus dem Spiel zu nehmen und flink und wendig genug, um Slot-Receiver in Schach zu halten.
Das Resultat? In keinem seiner letzten 27 Pflichtspiele erreichte ein Receiver, den er deckte, mehr als 50 Yards.
Wo landet Okudah?
Wer also einen Cornerback sucht, der bereits jetzt Vergleiche zu NFL-Stars wie Jalen Ramsey oder Patrick Peterson zieht, sollte sich mit der Personalie Okudah beschäftigen. Für die meisten Experten ist klar, dass die ersten beiden Picks bereits feststehen. Quarterback Joe Burrow geht zu den Cincinnati Bengals und Defensive End Chase Young verstärkt die Washington Redskins.
Und dann? Einige sehen Okudah an dritter Stelle. Stand heute würde er als dritter Pick bei den Detroit Lions unter Vertrag genommen werden. Ein Szenario, über das sich Okudah bereits Gedanken machte: "Das wäre für den Rest der Divison eine Aufgabe, an uns vorbeizukommen." Okudah würde mit Darius Slay und Nickel-Cornerback Justin Coleman eine starke Cornerback-Gruppierung bilden und die schlechteste Passverteidigung der vergangenen Spielzeit verstärken.
Egal, wo er am Ende landet, eines ist klar: Er will "Großartiges" erreichen. Nicht für sich, sondern für seine Mutter.
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