NFL - Neuer Miami Dolphins Head Coach Mike McDaniel: Ein Pausenclown mit ernster Geschichte

Der Nächste aus dem berühmten "Shanahan-Baum"

Während der NFL-Playoffs ging eine Grafik des Coaching Staffs der Washington Redskins aus dem Jahr 2013 viral. Diese enthielt prominente Gesichter: Head Coach Mike Shanahans Sohn, Kyle Shanahan, Tight End Coach Sean McVay, Super-Bowl-Teilnehmer mit den Los Angeles Rams und Quarterback Coach Matt LaFleur, der mit den Green Bay Packers den ersten Seed der NFC erreichte.

Alle drei sind heute respektierte und hervorragende Head Coaches, alle drei standen mit ihren Teams in den diesjährigen Playoffs.

Wide Receiver Coach war übrigens ein gewisser Mike McDaniel, damals gerade mal 30 Jahre jung. Er ist damit der Vierte, der sich in diese Riege einreiht und der in dieser angesprochenen Grafik integriert werden kann. Unter ihm hatte Redskins-Passempfänger Pierre Garcon in 2013 die meisten Catches der ganzen Liga.

Unter Shanahan Junior arbeitete McDaniel seit 2017 im offensiven Bereich der San Francisco 49ers.. Dieser hat auch nur positive Worte für ihn übrig: "Er ist sehr gut in dem, was er tut", so Kyle Shanahan. "Er ist ein unglaublich schlauer Coach und leistet einen großen Beitrag, nicht nur zu unserem Team sondern zu meiner gesamten Karriere."

Immer für einen Spaß zu haben

Nicht nur für den Trainer McDaniel hatte sein nun ehemaliger Chef lobende Worte übrig, auch über den Menschen McDaniel sagte Shanahan: "Er ist einfach ein toller Typ".

Auf seinen Pressekonferenzen ist regelmäßig für Lacher gesorgt. Als ein Journalist namens Mike Jones zuletzt eine Frage zu Deebo Samuel stellen wollte, unterbrach McDaniel seine Frage sogleich mit einem lauten "Who?!". Als der Journalist gerade seine Schockstarre verlassen wollte, löste er die Situation auf: "Mike Jones natürlich! Okay, lass uns anfangen." Zur Erklärung: Der US-Rapper Mike Jones ist bekannt dafür in seinen Liedtexten stets seinen Namen unterzubringen - ähnlich wie der bekanntere Jason Derulo.

Ein anderes Mal begann er eine Pressekonferenz nach einem Spiel mit den Worten: "Ich bin echt glücklich, hier bei euch zu sein. Genau so wie ich glücklich für euch bin, dass ihr meine beeindruckende physische Präsenz miterleben könnt."

Von seiner lockeren Art mit den Medien umzugehen gibt es ganze Zusammenschnitte in den sozialen Medien.

Die Schattenseite: Depressionen und Alkoholprobleme

Allerdings war McDaniel nicht immer der personifizierte Pausenclown im Trainerstab seines jeweiligen Arbeitgebers. 2015 offenbarte er, dass er an einer Alkoholsucht leidet und statt den Job bei den Atlanta Falcons anzutreten, lieber eine Therapie machen will. Diagnose: Depressionen.

"In dieser Zeit hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass ich nicht alleine bin. Dass jemand hinter mir steht und mir helfen will", so McDaniel 2017 gegenüber "USA Today".

Nach seiner Therapie folgte er seinem treuen Wegbegleiter Kyle Shanahan doch nach Atlanta - und erreichte prompt den Super Bowl, wo er dramatisch den New England Patriots unterlag. Jene Patriots, gegen die er nun zwei Mal im Jahr antreten wird.

Mike McDaniel hat sich den Job verdient. Nicht, weil er Mitleid wegen seiner Krankheit braucht oder offiziell einer ethnischen Minderheit angehört, sondern weil er ein hervorragender Coach ist.

Nach einer der schlimmsten Wochen in der Geschichte der Dolphins-Franchise erstmals wieder eine positive Nachricht aus Miami Gardens. Positivität bringt McDaniel in jedem Fall mit.

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