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Los Angeles Chargers

NFL Owners Meeting: Eigentümer sorgen sich um Los Angeles Chargers

  • Aktualisiert: 18.10.2018
  • 17:14 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© Imago

Der Umzug von San Diego nach Los Angeles war für die Chargers bislang ein Eigentor. Sie tragen ihre Heimspiele in einem kleinen Fußballstadion aus und bekommen nicht einmal dieses gefüllt. Die Umsatzerwartungen sinken rapide. Bei einem Owner-Treffen der NFL wurden Sorgen über die Überlebensfähigkeit der Chargers laut.

Los Angeles / München - Spötter könnten vor dem London Game der Los Angeles Chargers gegen die Tennessee Titans am Sonntag (ab 15:15 Uhr live auf ProSieben Maxx und im Stream auf ran.de) sagen: Endlich mal ein gut besuchtes Heimspiel der Chargers.

Auch wenn die Partie in der englischen Hauptstadt stattfindet, wird sie als Heimspiel der Chargers gewertet. Es wird somit das bestbesuchteste Heimspiel der Chargers nach der Saison 2016 werden. Danach erfolgte nämlich der Umzug von San Diego noch Los Angeles – und das Interesse an dieser Franchise in LA ist nicht sehr groß.

  

Weil das Inglewood Stadium erst im Jahre 2020 fertiggestellt ist, wo die Chargers Mieter der Los Angeles Rams sein werden, müssen die Heimspiele im 27.000 Zuschauer fassenden Fußballstadion StubHub Center ausgetragen werden.

Ein kleiner Hexenkessel in der NFL? Fehlanzeige! Selbst dieses kleine Stadion wird meist nicht voll. Durchschnittlich 25.370 Zuschauer sind der mit Abstand schlechteste Schnitt der Liga. Alle anderen NFL-Teams haben zwischen 53.000 und 90.000 Zuschauer.

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Umsatzerwartung: 150 statt 400 Millionen

Als sich die NFL-Besitzer in dieser Woche trafen, äußerten sie sich besorgt über die Situation der Chargers. Der geringe Zuschauerzuspruch beschädigt nicht nur das Image der NFL, die für große und volle Stadien steht, sondern hat auch wirtschaftliche Folgen. ESPN zitiert eine Quelle, wonach die Franchise das jährliche Umsatzziel für Inglewood von 400 auf 150 Millionen Dollar reduziert haben soll.  

Der Umzug von San Diego nach Los Angeles war eine der letzten großen Amtshandlungen unter der Führung des kürzlich verstorbenen Teambesitzers Alex Spanos. Die Franchise verließ San Diego nach 55 Jahren, weil sich der Besitzer ein multifunktionales Stadion in der Innenstadt wünschte, ihm dies aber trotz jahrelangen Verhandlungen nicht bewilligt wurde. Daraufhin zog die Franchise ein Jahr nach den Rams in die Stadt der Engel.  

Ein ehemaliger Manager der Chargers, der nicht namentlich genannt werden wollte, bezeichnete den Umzug nach Los Angeles als eine "von Anfang an schlechte Entscheidung".   

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Los Angeles: Ein heiß umkämpfter Sportmarkt

Los Angeles ist ein heiß umkämpfter Markt – nicht nur im American Football. Es gibt die Los Angeles Dogers im Baseball, die Los Angeles Kings und die naheliegenden Anaheim Ducks im Eishockey und die Los Angeles Clippers sowie die aufgrund des Wechsels von LeBron James wieder sehr angesagten Los Angeles Lakers im Basketball.

In San Diego hingegen gab es nur die Chargers und die Baseball-Mannschaft der San Diego Padres.

NFL-Boss Roger Goodell ist dennoch davon überzeugt, dass die Chargers Los Angeles erobern können: "Wir waren eine lange Zeit aus dem Markt in L.A. raus und müssen die Fans zurückgewinnen. Beide Teams setzen sich dafür ein, eine Beziehung zu den Fans aufzubauen. Daran werden wir über einen längeren Zeitraum arbeiten müssen."

Seine Hoffnung ist, dass das rund 2,6 Milliarden teure Inglewood Stadium ein Zuschauermagnet sein wird. Doch was ist, wenn davon nur der Lokalrivale profitiert? Bereits jetzt sind die Rams mit einem Schnitt von 69.163 Zuschauern die klare Nummer 1 der Stadt.

Ein Grund dafür könnte sein, dass die Rams in Los Angeles stärker verankert sind, weil sie bereits von 1946 bis 1994 dort gespielt haben. Die Chargers hingegen absolvierten 1960 nur eine einzige Saison in der größten Stadt von Kalifornien. Dann erfolgte der Umzug nach San Diego. Eine Fanbasis konnte sich also kaum bilden.   

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Günstige Tickets, mehr Fans?

Um die Fans für die Chargers zu begeistern, wurden die ab der Saison 2020 geltenden Ticketpreise für das neue Stadion niedriger angesetzt als ursprünglich angedacht. Mehr als 26.000 Tickets werden zu Preisen zwischen 50 und 90 Dollar erhältlich sein. "Jede Entscheidung in diesem Prozess wurde im Hinblick auf den Fan gemacht. Wir denken, dass die heute bekanntgegebene Preisgestaltung diese Tatsache widerspiegelt", sagte A.G. Spanos, der Präsident des Geschäftsbetriebs des Teams.

Ob preiswerte Tickets aber dazu führen werden, dass die Menschen in Los Angeles zu großen Chargers-Fans mutierten, bleibt abzuwarten.

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