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NFL: Rassismus? Roger Goodell kündigt Konsequenzen an - Flores-Team vermutet "PR-Trick"

  • Aktualisiert: 05.02.2022
  • 22:47 Uhr
  • ran.de
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© imago
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Die NFL ist einmal mehr in Aufruhr, denn die Rassismus-Vorwürfe durch Brian Flores will die Liga nicht auf sich sitzen lassen. Commissioner Roger Goodell kündigt Konsequenzen an. Doch das Team des ehemaligen Head Coaches der Miami Dolphins befürchtet Augenwischerei.

München - Brian Flores hat mit seiner Anklage eine alte Wunde wieder aufgerissen. Wieder einmal sehen sich die NFL und ihre Klubs dem Vorwurf ausgesetzt, bei der Auswahl der Head Coaches bestimmte Bevölkerungsgruppen zu übergehen. Oder um es ungeschönt zu sagen: rassistische Tendenzen zu offenbaren.

Zwar sind die Franchises mittlerweile dazu verpflichtet, zwei Kandidaten mit Minderheiten-Hintergrund in den engeren Kreis aufzunehmen. Doch wirkliche Chancen scheinen diese nicht immer zu besitzen, wie Flores' Beispiel der New York Giants aufzeigt.

Die "G-Men" sollen sich schon vor seinem Vorstellungstermin auf Brian Daboll festgelegt haben, sein eigenes Interview schien nur der Einhaltung der Regel geschuldet zu sein, so die Vorwürfe.

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Roger Goodell: "Rassismus konterkariert Werte der NFL"

Dieses Thema schmeckt der Liga wenig überraschend überhaupt nicht. So sah sich Commissioner Roger Goodell dazu genötigt, eine Botschaft an die Klubs zu schicken, wie unter anderem "ESPN"-Reporter Adam Schefter berichtet.

Überschrieben ist die Nachricht mit "Unser Engagement bezüglich Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion". Gleich im zweiten Satz kommt der Liga-Boss zur Sache und betont: "Rassismus und jede Form von Diskriminierung konterkarieren die Werte der NFL."

Zwar hätten die Bemühungen bereits einen positiven Wandel bewirkt, dennoch sei festzustellen, dass "die Ergebnisse in Bezug auf Head Coaches inakzeptabel" seien.

Flores und Ross
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Bericht beschuldigt Dolphins-Eigner - News später gelöscht

Die Berichterstattung von "NFL Network" und "NFL.com" untermauern Vorwürfe gegen Dolphins-Besitzer Stephen Ross durch eine Zeugenaussage. Wenig später verschwindet der Artikel.

  • 05.02.2022
  • 12:10 Uhr

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Roger Goodell will "wirkliche und greifbare Ergebnisse"

Nun sollen die Regeln und das Vorgehen noch einmal neu bewertet werden, wobei auch das Geschlecht berücksichtigt werde. Dazu würden externe Experten hinzugezogen, frühere Spieler und Coaches angehört. Das Ziel laute, so Goodell, "unsere Bemühungen und die der Klubs effektiver gestalten, damit wirkliche und greifbare Ergebnisse erreicht werden".

Die von Flores und anderen geäußerten Bedenken seien verständlich. Nun solle keine Zeit verloren werden, um die Strategie so zu modifizieren, dass die Werte und das Engagement bezüglich Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion zum Ausdruck kommen.

NFL reagiert auch auf "Tanking"-Vorwürfe von Flores

Darüber hinaus sollen die Erfahrungen aller NFL-Mitglieder beachtet werden, so dass jeder die Möglichkeit hätte, dazuzustoßen und alle Personen mit Respekt und Würde behandelt werden.

Weiter heißt es im Goodell-Schreiben: "Wir nehmen alle Probleme bezüglich der Integrität von NFL-Spielen ernst." Eine Anspielung auf Vorwürfe von Flores, ihm sei als Head Coach der Miami Dolphins von Besitzer Stephen Ross Geld für Niederlagen geboten worden. Über das sogenannte "Tanking" können sich die Teams bekanntlich eine bessere Draft-Position sichern.

Dies alles solle "gründlich und unabhängig" untersucht werden, so Goodell. Dabei wird den externen Experten volle Unterstützung zugesichert. Es liege insgesamt viel Arbeit vor der NFL, die zu einer "stärkeren, integrativeren Liga" werden soll, schreibt der Commissioner.

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Flores-Team vermutet "PR-Trick"

Die Anwälte von Flores trauen dem Braten offenbar aber nicht. In einem von NFL-Reporter Mike Garafolo verbreiteten Statement kritisierten Douglas Wigdor und John Elefterakis zunächst, dass die Vorwürfe von mehreren Seiten direkt ohne Untersuchung dementiert wurden.

Die nun veröffentlichte Mitteilung von Goodell sei ein guter erster Schritt, jedoch eher "ein PR-Trick als eine wirkliche Anstrengung für einen Wandel". Zu lange habe die NFL Stiftungen vorgeschoben, die vermeintlich die Rechte von schwarzen Spielern und Trainern schützen würden, "während sich rassistische Vorurteile in den Front Offices wie Eiter verbreiteten".

Flores-Anwälte warten auf Kontaktaufnahme durch Goodell

Nun würde die NFL diese Taktik wieder verfolgen - und allein, weil es zu der Klage gekommen sei. "Wir wären erfreut, mit dem Commissioner über einen wirklichen Wandel sprechen zu können, aber leider ist er wegen des Themas nicht auf uns zugegangen", betont das Flores-Team weiter. Auch sonst habe sich niemand aus der NFL an sie gewandt.

Deshalb laute der Vorschlag: "Wie glauben, dass ein Gericht oder eine Behörde eine Bundesaufsicht einsetzen muss, um die NFL zu überwachen, weil die NFL nicht dazu in der Lage ist, sich selbst zu überwachen." Damit wird der Streit wohl endgültig politisch.

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