Problem trotz neuer NFL-Regel bleibt bestehen
NFL: Schon wieder Schiedsrichter-Ärger um Pass Interference
- Aktualisiert: 11.10.2019
- 21:05 Uhr
- ran.de / Martin Jahns
Nachdem eine Fehlentscheidung den Saints womöglich den Super-Bowl-Einzug gekostet hat, sollte eine neue Challenge-Regel Klarheit bringen. Doch nach einer Fehlentscheidung gegen die New York Giants im Thursday Night Game ist klar: Das Thema Pass Interference ist noch lange nicht vom Tisch.
München - Eigentlich sollte diese Saison alles besser werden. Eigentlich.
Nach dem Eklat um eine spielentscheidende Fehlentscheidung im NFC Championship Game Anfang des Jahres zu Ungunsten der New Orleans Saints einigten sich die NFL-Bosse in der Offseason auf eine Anpassung der Pass-Interference-Regel: Coaches können seit der laufenden Saison nicht gegebene Pass Interferences via Challenge überprüfen lassen.
Ein Zugeständnis an die Coaches, die mehr Transparenz bei einer so wichtigen Entscheidung wie einer Pass Interferences einforderten. Schließlich geht es bei den Entscheidungen häufig um zig Yards Raumgewinn oder das Fortbestehen des Drives.
Doch spätestens nach dem Thursday Night Game zwischen den New England Patriots und den New York Giants herrscht Ernüchterung. Weil die Referees trotz Challenge und Replay eine klare Fehlentscheidung aufrecht erhielten, fragen US-Experten nun schon, ob die Offiziellen ihre eigenen Regeln kennen.
Pass Interference gegen Golden Tate
Was war passiert?
Als kurz vor Ende der Partie ein Pass von Giants-Quarterback Daniel Jones in Richtung seines Receivers Golden Tate flog, packte Patriots-Cornerback Jonathan Jones zu. Noch bevor der Ball Tate erreichte, schlang Jones bereits seine Arme um den Offensivmann und hinderte ihn eindeutig daran, den Ball kontrolliert zu fangen. Eine klassische Pass Interference also.
Shurmur resigniert: "Ich bin nicht überrascht"
Die Offiziellen sahen es anders, die Flagge blieb stecken. Kein Problem, es gibt ja schließlich die neue Möglichkeit der Challenge, die Giants-Coach Pat Shurmur auch wahrnahm. Doch auch bei der Überprüfung der Szene blieben die Schiedsrichter bei ihrem falschen Urteil.
Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass Coaches mit einer Challenge bei einer nicht gegebenen Pass Interference scheitern, obwohl die TV-Bilder klar auf ihrer Seite standen. Von den bislang 31 eingereichten Challenges wegen Pass Interference waren gerade einmal sieben (22,6 Prozent) erfolgreich.
Kein Wunder, dass Shurmur nach dem Spiel eher ermüdet als erregt klang. "Ich dachte, dass ich damit eine echte Chance hätte", sagte er der "New York Post". "Aber wir haben ja schon gesehen, dass Replays kaum eine Entscheidung korrigieren. Ich bin also nicht überrascht."
Auch Golden Tate hatte angesichts der Entscheidung nur noch Resignation übrig. Er habe "wirklich keine Ahnung mehr, wie die Regel lautet. Ich hoffe, dass wir die Szene noch einmal an die NFL schicken, damit sie uns erklären kann, warum das nicht bestraft wurde".
Externer Inhalt
Ex-Schiri-Boss: Das ist eine Pass Interference
Ex-NFL-Schiedsrichterboss Mike Pereira kann den Frust der Giants verstehen. "Wir sind uns wohl alle einig, dass das eine Pass Interference ist, aber bei Replays gelten andere Standards", sagte er bei "FOX Sports".
Für NFL-Coaches ist das eine schlechte Nachricht. Seit dem Thursday Night Game ist klar: Die NFL hat die Gefahr eines erneuten Skandals wie in den vergangenen Playoffs längst nicht gebannt.
Und nächste Offseason dürfte das leidige Thema wohl wieder auf dem Tisch der NFL-Bosse liegen.
Martin Jahns
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