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NFL: Tua Tagovailoa und die Franchise-Quarterback-Frage bei den Miami Dolphins

  • Aktualisiert: 06.06.2021
  • 18:27 Uhr
  • ran.de / Tim Rausch
Article Image Media
© Getty Images
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Nach einer Rookie-Saison, die einer Achterbahnfahrt ähnelte, gehen die Miami Dolphins mit Quarterback Tua Tagovailoa als unangefochtenem Starter in die kommende Spielzeit. Der Youngster erhält das volle Vertrauen - und muss es bald zurückzahlen. Kann das gelingen? 

München - Das Drehbuch schreibt sich von selbst. 17. Spieltag. Ein Sieg gegen die Buffalo Bills beschert den Miami Dolphins eine Playoff-Teilnahme.

Der Protagonist der Geschichte? Tua Tagovailoa. Der Quarterback, der zweimal auf die Bank gesetzt wurde, soll es richten. Es allen zeigen. Den Kritikern, den Coaches, sich selbst. 

Wäre das Drehbuch in Hollywood geschrieben worden, Tua hätte das Ticket für die Playoffs wohl gelöst. Die NFL lässt ihre Helden aber lieber scheitern. Krachend. 26:56. Der Endstand zwischen den Dolphins und den Bills.

Kein Happy End. Nur viele Fragen. 

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Tagovailoa ist der klare Starter

Denn Tagovailoas Rookie-Saison, mit all ihren Höhen und Tiefen, sorgte für viel Diskussionsstoff. Immer wieder schwirrten Gerüchte umher, dass die Dolphins einen Quarterback im NFL Draft 2021 nehmen könnten. Oder zumindest einen routinierten Quarterback a la Ryan Fitzpatrick nach Miami lotsen. 

Die Verantwortlichen rund um General Manager Chris Grier und Head Coach Brian Flores schenkten Tagovailoa jedoch das volle Vertrauen. Einzig Jacoby Brissett, der in seiner bisherigen NFL-Karriere weitestgehend als Backup agierte, steht mit Reid Sinnett im Kader der Dolphins.  

"Ich will eines klarstellen: Tua ist unser Starter für die kommende Saison und wir sind sehr glücklich mit seiner Entwicklung", sagte Grier auf einer Pressekonferenz Anfang des Jahres.

Er hielt sein Wort. Tagovailoa dürfte in der kommenden Spielzeit das Feld als Starter betreten - und muss einige Entwicklungen beibehalten, andere dringend abstellen, wenn er die Franchise-Quarterback-Frage beantworten will. 

Safety first

In neun Spielen stand Tagovailoa 2020 als Starter auf dem Feld. Der 23-Jährige sammelte 1.814 Passing Yards, elf Touchdowns und warf fünf Interceptions. Auf den ersten Blick eine solide Saison. Der ehemalige Signal Caller der Alabama University agierte besonders im Kurzpassspiel meist effektiv. Setzten die gegnerischen Defensiven ihn mit mehr als vier Pass-Rushern, also einem Blitz, unter Druck, wurde er den Ball oft schnell los und fand eine Anspielstation. 

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Bei Spielzügen, bei denen Tagovailoa geblitzt wurde, brachte er 65 Prozent seiner Pässe für sieben Touchdowns bei einer Interception an. Bei RPO-Plays traf er ebenfalls häufig die richtig Entscheidung. Bei vielen Plays versuchte Tagovailoa den Ball schnell loszuwerden, die gegnerischen Defensiven zu sezieren und durch Yards nach dem Catch den Passempfänger das Feld runtermaschieren zu lassen. 

Gegnerische Defensiven nur mit Kurzpassspiel zu schlagen, kann funktionieren, erfordert aber enorme Präzision, Antizipation und einen nahezu fehlerfreien Arbeitstag des Quarterbacks. Tagovailoa konnte dem nicht immer gerecht werden. 

Die tiefen Pässe fehlen

Der Quarterback bewegte den Ball zwar meist ordentlich, zu oft endeten Drives der Dolphins dennoch mit Punts, Field Goals oder kniffligen Fourth-Downs. Denn seine Stärke, das schnelle Loswerden des Balles, wurde in manchen Fällen zum Verhängnis. Dann, wenn er zu sehr auf den "Hot Read", also den ersten Read, fokussiert war, ohne das gesamte Feld zu scannen. 

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Dann, wenn er mit seinen Augen an seinem ersten Read kleben blieb und Bälle zwanghaft über die Mitte des Feldes in enge Passfenster reinquetschen wollte. Knapp 20 Prozent seiner Pässe warf er in Fenster, in denen ein Verteidiger ein Yard oder näher am Passempfänger dran war - der sechsthöchste Wert der Liga.

Dann, wenn er lieber die kurze Anspielstation nahm, anstatt die Defensive tief zu testen. Zehn seiner 29 Pässe, die über 20 Yards flogen, landeten bei einem Mitspieler. Drei weitere wurden von den Receivern fallen gelassen. Ein solider Wert.

Allerdings nutzte Tagovailoa den tiefen Pass deutlich zu selten. Lediglich jeder zehnte Pass flog über 20 Yards durch die Luft. Die fehlende Gefahr eines tiefen Passes ermunterte Defensiven dazu, die kurzen Pässe noch aggressiver zu verteidigen. 

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Tua beherrschte das Playbook nicht

Sicherlich war die wacklige Offensive Line, das angeschlagene Receiving-Corps und das Schema des damaligen Offensive Coordinators, Chan Gailey, der seine Offensive eher auf Ryan Fitzpatrick ausrichtete, keine Hilfe.

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In einer Pressekonferenz räumte der 23-Jährige ein, dass er das Playbook nicht komplett beherrschte, was wohl auch daran liegen könnte, dass es nicht an seinen Spielstil angepasst war.

In der Offseason stellten die Dolphins die Weichen, damit Tagovailoa, der klare Starter, einen Schritt nach vorne machen kann.  

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Happy End?

Die junge Offensive Line dürfte sich mit einem Jahr Erfahrung ein wenig verbessern. Mit Will Fuller und Rookie Jaylen Waddle erhielten die neuen Offensiv-Koordinatoren Geroge Godsey und Eric Studesville zwei dynamische Receiver, die viele Yards auf eigene Faust kreieren und auch als tiefe Anspielstationen agieren können. Zwei Skill-Sets, die Tagovailoa in der vergangenen Saison bei seinen Passempfängern meist vermisste. 

Godsey und Studesville müssen die Offensive rund um Tagovailoas Stärken gestalten. Ihn mit RPOs, Screens und einfachen Completions in einen Rythmus bringen. Mit Fuller, Waddle und DeVante Parker kann Tagovailoa häufiger den tiefen Pass suchen. 

Der Quarterback bringt einige gute Eigenschaften für die kommende Saison mit. Er kann, mit der nötigen Hilfe, der Franchise Quarterback werden. Für ihn gilt es jetzt, weiter an seinem Drehbuch zu schreiben.

Vielleicht mit Happy End. 

Tim Rausch

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