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NFL: Was der Abgang von Drew Brees für die New Orleans Saints bedeutet
- Aktualisiert: 15.03.2021
- 15:15 Uhr
- ran.de / Franziska Wendler
Nach 15 Jahren bei den New Orleans Saints beendet Drew Brees seine NFL-Karriere. Der Quarterback hinterlässt bei seinem Team nicht nur auf dem Spielfeld eine große Lücke. Wer vermag diese zu füllen?
München/New Orleans - Rücktritte oder Abschiede wie der von Drew Brees sind die ganz speziellen Momente in der NFL. Vor allem für das betreffende Team und die dazugehörigen Fans.
Als Tom Brady nach fast 20 Jahren New England verließ, war es das Ende einer Ära – an das sich die Patriots erst gewöhnen mussten. Ähnlich ist es nun auch in New Orleans. Ganze 15 Jahre spielte der heute 42-jährige Drew Brees für die Saints, nun ist Schluss. Doch was bedeutet dies für sein Team?
Zu aller erst klafft auf der wichtigsten Position im Spiel eine Lücke. Wer vermag diese zu füllen?
Hill oder Winston als Nachfolger?
Natürlich kann das Team in der Offseason versuchen einen der absoluten Top-Quarterbacks zu verpflichten. Russell Wilson etwa, oder Deshaun Watson. Nur ist weder klar, ob deren Teams ihre Spielmacher überhaupt gehen lassen würden, wonach es aktuell nicht aussieht, noch ob die Saints überhaupt den nötigen Gegenwert anbieten können, beziehungsweise wollen.
Auch in Bezug auf den Draft spricht wenig dafür, dass das Team dort zuschlägt. Mit dem 28. Pick sind Top-Quarterbacks außer Reichweite. Um einen der vordersten Picks zu ergattern, müsste das Team einen exorbitanten Preis zahlen.
So wird die Frage nach der Brees-Nachfolge in der Vorbereitung auf die kommende Saison also zu einem Zweikampf.
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Vertrag von Hill umstrukturiert
Auf der einen Seite ist Taysom Hill. Die Allzweckwaffe, die nicht nur als Spielmacher, sondern auch als Receiver, Running Back, etc. spielen kann. Hills Vertrag wurde bereits von den Saints umstrukturiert, um dem Team in Sachen Cap Space mehr Spielraum zu geben.
In der vergangenen Saison kam er zum Einsatz, als Brees nach einem Lungenkollaps und mehreren Rippenbrüchen nicht mehr spielen konnte.
Ihm gegenüber steht Jameis Winston. Der frühere Buccaneers-Profi ist nach Ablauf seines Einjahresvertrages aktuell Free Agent. Head Coach Sean Payton hat aber bereits deutlich gemacht, dass das Team Winston in der Free Agency zurückholen möchte. Vor allem sein "enormes Arm-Talent" hat die Saints überzeugt.
Winston merzt Schwächen aus
Die allseits bekannten Schwächen des Spielmachers, mangelnde Genauigkeit und massenhaft Turnover, scheinen die Franchise nicht abzuhalten. Viel mehr sieht das Team in ihm nicht nur den Nummer-1-Pick aus dem Jahr 2015, sondern vor allem einen entwicklungsfähigen Spieler.
In der Saison 2019 hatte er mit 5.109 Passing Yards die NFL angeführt und sein Können unter Beweis gestellt. Mit seinen inzwischen 27 Jahren ist er im besten Alter – und er hat Fortschritte gemacht. Eine Augen-OP, verbesserte Ernährung und Fitness, zudem die Entscheidung, zu den Saints zu kommen, um ein Jahr lang von Payton und Brees zu lernen.
In den Trainingslagern wird sich vermutlich entscheiden, mit wem der Head Coach als Starter in die Saison 2021 geht. In dieser wird es dann gewiss so manchen Moment geben, in dem sich die Fans den erfahrenen Brees zurückwünschen.
Brees fehlt als emotionaler Leader
Der Super-Bowl-Sieger von 2010 wird aber nicht nur aufgrund seiner Erfahrung eine Lücke hinterlassen, sondern auch in seiner Rolle als emotionaler Leader.
Als Führungspersönlichkeit im Locker Room und als Anheizer im Huddle. Dort hatte er seine Teamkollegen in der Vergangenheit vor den Spielen immer extrem heiß gemacht.
Glaubt man Cheftrainer Payton, dann könnte diese Rolle womöglich der noch nicht wieder verpflichtete Jameis Winston übernehmen, hatte er diesen doch bereits als "fantastischen Anführer" gelobt.
Quarterback hinterlässt große Fußstapfen
Mit Brees verlieren nicht nur die Saints, sondern auch die Stadt New Orleans eine ganz besondere Führungspersönlichkeit. Nach Hurrikan Katrina hatte der frisch verpflichtete Quarterback seinerzeit Entschlossenheit, Leidenschaft und Antrieb ausgestrahlt – und mit dem Super-Bowl-Sieg nur wenige Jahre später große Freude in die Region zurück gebracht.
Ein Erbe, das auch Coach Payton viel bedeutet. "Ich bin für immer dankbar für das, was er für unser Team, unsere Gemeinschaft und für mich persönlich getan hat."
Große Fußstapfen, die Hill und Winston ausfüllen sollen.
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