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NFL zufrieden – "Guardian-Cap" reduziert Kopfverletzungen um 50 Prozent
- Aktualisiert: 16.09.2022
- 21:11 Uhr
In den Training Camps der Teams waren in dieser Saisonvorbereitung neuartige Helm-Aufsätze verpflichtend vorgeschrieben. Die "Guardian Cap" sollte die Gefahr von Kopfverletzungen reduzieren - und hat ihren Job laut NFL gut gemacht.
New York/München – Dass Kopfverletzungen in der National Football League (NFL) und im Kontaktsport American Football ein Problem sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Um die Spieler der Liga in Zukunft besser davor zu schützen und etwa die Gefahr von Gehirnerschütterungen weiter zu reduzieren, hat die NFL in der aktuellen Saison 2022 deshalb einen neuartigen Helm-Aufsatz eingeführt - die sogenannte "Guardian-Cap".
Vorerst vom Start des diesjährigen Training Camps bis zum zweiten Preseason-Spiel waren die NFL-Teams verpflichtet, bestimmte Positionsgruppen mit der "Guardian Cap" trainieren zu lassen. So war der Helm-Aufsatz aus Schaumstoff verpflichtend für Offensive und Defensive Linemen, Tight Ends und Linebacker vorgeschrieben.
Nun hat die NFL ein positives Zwischenfazit gezogen. Im Durchschnitt habe sich die Zahl an Gehirnerschütterungen in diesen Positionsgruppen um 50 Prozent reduziert, so NFL Vice President Jeff Miller. "Die Vorteile der 'Guardian-Ca'" haben unsere Erwartungen mehr als übertroffen", sagte der Liga-Verantwortliche weiter.
NFL: Liga-Verantwortliche voll des Lobes - Helm übertrifft die Erwartungen
Der Hersteller "Guardian" gibt an, dass Spieler, die den Helm-Aufsatz tragen, ihr Risiko für Kopfverletzungen mit der "Guardian-Cap" um etwa ein Drittel verringern könnten.
Die NFL selbst gibt sich unterdessen noch zufriedener: Laut eigenen Angaben wurden der Liga im vergangenen Training-Camp-Sommer 2022 mit Einführung der "Guardian-Cap" nur elf Gehirnerschütterungen gemeldet – im Vergleich zu durchschnittlich 23 in den vergangenen drei Jahren.
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Detroit Lions: Spieler lachen über Helmaufsatz - "Sehe aus wie ein großer Pilz"
Das Echo der Spieler und Team-Verantwortlichen zur "Guardian-Cap" ist derweil gespalten. Denn obwohl laut Miller mehr als 200 der aktiven NFL-Profis den Helmaufsatz auch nach Ende des verpflichtenden Zeitraums trugen, müsse man sich erst einmal daran gewöhnen.
"Es sieht einfach komisch aus.", so Aaron Glenn, Defensive Coordinator der Detroit Lions in der Serie "Hard Knocks" (im Re-Live auf ran.de), die das NFL-Team in der Preseason mit der Kamera begleitet hat. "Es ist ein Teil der NFL, an den wir uns gewöhnen müssen. Aber ich verstehe die Absicht dahinter".
Für die Spieler der Lions ist es eine ähnliche Umstellung. "Ich sehe aus wie ein großer Pilz", so Defensiv End Michael Brockers, über die "Guardian-Cap". Außerdem höre man nichts unter den neuen Helmen.
Guardian-Cap: Helm-Aufsatz könnte Saison entscheidend verändern.
Allerdings könnte der ungewohnte Helm-Aufsatz die Saison eines NFL-Teams entscheidend verlängern. "Am Anfang mag es seltsam aussehen, aber damit können wir vielleicht den Schaden bei den Spielern verringern", so Kelvin Sheppard, Linebacker-Coach der Lions. Für mehr Sicherheit der Spieler vor Kopfverletzungen scheint sie ein wirkungsvoller Schritt zu sein.
Massimo Fiore
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