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AFC Championship Game: Pittsburgh Steelers at New England Patriots

Pittsburgh Steelers at New England Patriots: Ist Bradys Playoff-Angst zurück?

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:03 Uhr
  • ran.de / Heiko Oldörp
Article Image Media
© 2017 Getty Images
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Nach dem mäßigen Auftritt gegen die Houston Texans rumort es im Umfeld der New England Patriots. Vor dem AFC Championship Game gegen die Pittsburgh Steelers (Montag, 0:30 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de) werden Zweifel an Tom Brady laut.

Foxborough - Das Motto der New England Patriots in den Playoffs lautet #OneMore – und ist rund um das Gillette Stadium in Foxborough nicht zu übersehen.

Die Interpretation dieses Hashtags ist jedem selbst überlassen. Die Fans mögen unter #OneMore einen weiteren Super-Bowl-Sieg verstehen – es wäre der fünfte seit 2002. Trainer Bill Belichick und sein Team indes würden es nie wagen, vor einem AFC Championship-Match (Montag, 0:30 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de) bereits vom Titelgewinn zu reden. Deshalb lesen sie dieses #OneMore eher als "noch einen Sieg" bis zum Finale am 5. Februar in Houston.

Weder Fans noch Spieler sprechen jedoch von "nur noch einem Sieg". Schließlich heißt der Gegner Pittsburgh Steelers - und der weiß genau, wie man im Januar spielen muss, um auch im Februar noch dabei zu sein.

Zudem haben die Steelers mit Ben Roethlisberger einen Quarterback, den die vier Meisterbanner der Patriots links und rechts neben der Stadion-Anzeige nicht beeindrucken, sondern eher motivieren. Und natürlich ist niemandem in New England entgangen, was Running Back Le'Veon Bell und Wide Receiver Antonio Brown leisten können, wenn man ihnen auch nur wenige Zentimeter zu viel Raum zugesteht.

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Divisional Round als Warnschuss

Doch neben dem nötigen Respekt vor dem Gegner war in den vergangenen Tagen im Lager der Patrioten auch eine gewisse Unzufriedenheit zu spüren. Die maximal mittelmäßige Leistung am vergangenen Wochenende gegen die Houston Texans wirkte noch nach. Die löchrige Offensive Line und, daraus resultierend, ein stark unter Druck gesetzter Tom Brady (8 Hits, 2 Sacks) waren mehr in Erinnerung geblieben, als das Ergebnis (34:16).

Nur 18 von Bradys 38 Würfen kamen an – die Passquote von 47 Prozent waren für ihn Playoff-Negativrekord. Der Quarterback warf zwei Interceptions – so viele, wie in den vorangegangenen zwölf Spielen zusammen. Und er betonte anschließend, dass man sich steigern müsse, ansonsten werde das AFC-Championship-Match das letzte Spiel der Saison sein.

Vor allem, wenn durch die Mitte Druck auf die O-Line ausgeübt wurde, kamen die Texans viel zu leicht an Brady heran. Rookie Left Guard Joe Thuney wirkte ein ums andere Mal überfordert. In Pittsburgh ist das natürlich niemandem entgangen.

Zweifel an Bradys Playoff-Form

Für Brady und Trainer Bill Belichick ist die Begegnung das sechste AFC-Championship-Match nacheinander, das elfte insgesamt. Doch so souverän Brady in der Vorrunde für gewöhnlich auftritt, so selten überzeugt er in den K.o.-Spielen. In den Bostoner Medien wurde diese Woche viel diskutiert, wann der Quarterback eigentlich seine letzte "richtig gute Playoff-Partie" bestritten habe.

Vielleicht beim Super Bowl-Sieg vor zwei Jahren? Eine eindeutige Antwort gab es nicht. Dafür aber Statistiken. In seinen fünf Conference Finals daheim hat Brady eine Bilanz von 4:1, seine Passquote beträgt jedoch nur 60,5 Prozent, sein Quarterback-Rating 71,6. Sieben Touchdowns stehen neun Interceptions gegenüber.

Von den vergangenen fünf AFC-Championship-Spielen gewannen die Patriots zwei. Brady warf sechs Touchdowns, sieben Mal fingen die Gegner seine Pässe ab. Er sehe bei Brady derzeit "ein wenig die alte Playoff-Angst", sagte Tom E. Curran, der für "Comcast Sportsnet New England" über die Patriots berichtet und seit Jahren als einer der am besten vernetzten Journalisten rund um die Franchise gilt.

Vor zwei Jahren, so Curran, habe es eine derartige Angst nicht gegeben. Doch damals hieß der Gegner auch Indianapolis Colts und war ein weitaus schwächeres Kaliber als die Steelers.

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Was lief da mit Donald Trump?

Als Brady und Belichick am Freitag vor die Presse traten, war Pittsburgh – überraschenderweise – zunächst nebensächlich. Vielmehr ging es um Politik. Donald Trump hatte am Vorabend bei einem festlichen Dinner erwähnt, dass Brady ihn angerufen und zur Präsidentschaft gratuliert habe. Auch Belichick war namentlich erwähnt worden.

"Haben Sie Trump angerufen?", wollte ein Journalist von Brady wissen. "Ähm, habe ich ihn angerufen?", entgegnete dieser und mimte den Ahnungslosen. "Er sagt, Sie hätten", konterte der Pressevertreter. "Aha. Lasst uns über Football reden", wiegelte Brady ab.

Es ist kein Geheimnis, dass er und Belichick seit Jahren Freunde von Trump sind und ihn im Wahlkampf unterstützt hatten. Und beide waren nun bemüht, die unerwarteten Zwischentöne so leise wie möglich zu halten. Zwei Tage vor der Pittsburgh-Partie sollte der Football im Vordergrund stehen und nicht das politische Plateau.

Man habe ein großes Spiel vor sich, meinte Belichick, als er um eine Reaktion zu Trump angesprochen wurde. Pittsburgh sei, so Brady, die "bislang schwerste Herausforderung der Saison". Und er hoffe, ergänzte der 39-Jährige, dass die Patriots dafür bereit seien. Falls nicht, wäre die Saison am Sonntag (Ortszeit) vorbei – und #OneMore hätte ausgedient.

Heiko Oldörp 

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