Die Zukunftspläne der NFL
Pro Bowl 2017 in Down Under?
- Veröffentlicht: 29.01.2016
- 17:30 Uhr
- ran.de / Björn Hesse
Als profitabelste Liga der Welt möchte die NFL demnächst wohl neue Märkte erobern. Nach London sollen nun womöglich auch NFL-Spiele in Australien oder Brasilien ausgetragen werden.
München - Die NFL ist die profitabelste Sportliga der Welt, mit Einnahmen von geschätzten 13 Milliarden Dollar in dieser Saison und einem Gewinn von knapp einer Milliarde Dollar. Im ökonomischen Gerangel mit der englischen Premier League oder anderen US-Sportligen steht Globalisierung ziemlich weit oben auf der Prioritätenliste von Commissioner Roger Goodell und den 32 Teambesitzern.
Die "International Series" in London gehört seit 2007 zum festen Bestandteil der regulären NFL-Saison. Aber wie wäre es, mit den größten Stars neue Märkte zu erobern? Brasilien schwebt bereits seit längerem mit Rio de Janeiro als Ausrichter im Raum für den nächsten Pro Bowl (live auf ProSieben MAXX und ran.de). Seit dieser Woche befinden sich zwei weitere Hochkaräter von der Südhalbkugel im Rennen um 2017.
Kandidatenstadt Rio de Janeiro bekommt Konkurrenz
"Australien könnte eine Option als Ausrichter für den Pro Bowl in der Zukunft sein", heizt NFL International Executive Vice President Mark Waller die Spekulationen im Vorfeld an.
Melbourne vereint im Januar die Blicke der Sportwelt auf sich mit den Australien Open. Der Ausnahmezustand könnte nach dem Tennis-Finalwochenende noch weitere sieben Tage anhalten, wenn der NFL-Zirkus in die zweitgrößte Stadt des Landes kommt.
Sydney ist Australiens Heimat für Sport und große Events
Laut dem "Daily Telegraph" meldete jetzt auch Sydney Ansprüche auf den Pro Bowl 2017 an. Waller äußerte weiterhin: "Es ist schwer, sich ein reguläres Saisonspiel in Australien, Asien oder im Nahen Osten vorzustellen, wegen der Logistik. Aber das großartige am Pro Bowl ist, dass es eine Feier zum Ende der Saison ist. Dadurch sind wir viel offener, wo sich in der Welt ein fantastischer Ort befinden würde, um unsere Spieler hinzuschicken und das Saisonende zu zelebrieren."
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Stuart Ayres, New South Wales' Minister für Sport glaubt, dass Sydney der perfekte Ort für den Pro Bowl wäre: "Sydney ist Australiens Heimat für Sport und große Events. Wir begrüßen jede Möglichkeit, uns für eines der aufregendsten Ereignisse im Welt-Sport-Kalender zu bewerben."
Mangelnde Popularität in den USA
Der gemeine NFL-Fan in den USA sieht das Ganze etwas nüchterner. Kelan Smith aus dem footballverrückten Seattle sagt zum Pro Bowl: "Ich würde es als ein glorifiziertes Freundschaftsspiel bezeichnen. Wir reden hier über ein All-Star-Spiel NACH der Saison. Niemand interessiert sich dafür. Außer die Spieler, die ein paar 1000 Dollar dazuverdienen und mit ihren Familien ein paar kostenlose Tage unter der Sonne und am Meer verbringen können."
Der Pro Bowl gehört seit 1951 zum festen Inventar jedes NFL-Kalenders. Seit 1979 findet das Spektakel jährlich im Aloha Stadium auf Honolulu, Hawaii statt - bis auf wenige Ausnahmen wie zuletzt in Miami/Florida und Phoenix/Arizona. In der Vergangenheit hatte die Liga durch verschiedene Maßnahmen versucht, die Wertigkeit des Show-Events der beliebtesten Akteure aus AFC und NFC, künstlich nach oben zu schrauben. Teamkapitäne wie Michael Irvin und Jerry Rice stellen neuerdings die All-Pro-Teams nach ihren Vorlieben zusammen und treten gegeneinander an.
Australische Fans können sich selbst vom Pro Bowl überzeugen
Beim diesjährigen Pro Bowl aus dem Aloha Stadion können sich die australischen Sportfans ein Bild davon machen, was sie erwarten würde. Zuletzt bildete Sydneys Olympiastadion 1999 die Bühne für ein Vorbereitungsspiel der Denver Broncos und San Diego Chargers.
Am 27. August wird in Sydney bereits das College Football Saisoneröffnungsspiel zwischen der University of California, Berkeley und der University of Hawaii ausgerichtet. Die Stadt kommt definitiv auch für die NFL für zukünftige Matchups in Frage.
Eine finale Bekanntgabe, wo der Pro Bowl 2017 stattfindet, wird voraussichtlich in der Woche vor dem Super Bowl 50 (live in Sat.1 und im Livestream auf ran.de) erfolgen.
Björn Hesse