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ranSicht zum Prescott-Deal: Die Dallas Cowboys werden im Mittelmaß versinken
- Aktualisiert: 09.03.2021
- 13:56 Uhr
- ran.de / Kai Esser
Dak Prescott hat endlich seinen Vertrag, der zwei Jahre lang in der Schwebe war. 160 Millionen über vier Jahre, damit wird Prescott zum bestbezahltesten Spieler der NFL hinter Patrick Mahomes. Die Dallas Cowboys haben sich damit jedoch keinen Gefallen getan, das zumindest meint ran-Autor Kai Esser.
München - Die Dallas Cowboys haben ihren Franchise-Quarterback gebunden. Dak Prescott unterschrieb in der vergangenen Nacht deutscher Zeit einen Vertrag, der ihm durchschnittlich 40 Millionen Dollar im Jahr einbringt. Damit hat Dak Prescott alles richtig gemacht - ganz im Gegensatz zu den Dallas Cowboys.
Super Bowl-Fenster der Cowboys auf absehbare Zeit geschlossen
In Arlington, Texas dürstet man nach Erfolgen. Seit der Saison 1996 haben die Cowboys ganze vier Playoff-Siege bei zehn Teilnahmen zu verbuchen. Zum Vergleich: Tom Brady alleine hat auch vier Playoff-Siege - in der vergangenen Saison.
Der Super Bowl ist das Ziel eines jeden Teams - auch das der Cowboys. Aber kann man dieses Ziel mit Dak Prescott erreichen? Möglicherweise. Kann man dieses Ziel mit Dak Prescott erreichen, dessen Vertrag beinahe 25 Prozent der gesamten Gehaltszahlungen schluckt? Meine Meinung jedenfalls: Keineswegs.
Ein Blick auf die ersten vier Spiele der Saison 2020, vor Prescotts Verletzung. Nicht nur verloren die Cowboys drei dieser vier Spiele, die Defense ließ im Schnitt knapp 37 Punkte zu. Da halfen auch Prescotts starke Zahlen nicht, nach Woche vier führte er die NFL klar in Passing Yards an. Dort sollte man die Gehaltsschecks eher ansetzen.
Super Bowls gewinnt man anders
Die jüngste Geschichte zeigt: Super Bowls gewinnt man in der NFL mit Hall of Fame-Kaliber Quarterbacks oder mit QBs auf dem Rookie-Vertrag. Tom Brady, Patrick Mahomes, Nick Foles, Peyton Manning und Russell Wilson waren die Letzten.
Brady ist ein Future Hall of Famer, Manning ist es sogar bereits, Wilson und Mahomes spielten unter ihren Rookie-Verträgen. Und auch Foles' Erfolg wurde von Carson Wentz eingeleitet, der noch auf seinem Rookie-Deal spielte. Viel Geld für den Spielmacher bedeutet in den letzten Jahren wenig Erfolg für die Franchise.
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Ausnahmen bestätigen dabei die Regel, wie Joe Flacco 2013. Er ist weder ein zukünftiger Träger eines goldenen Jacketts, noch spielte er unter seinem ersten Vertrag. Das zuvor angesprochene kann auch mit einem erstklassigen Draft umgangen werden. Doch wann haben die Cowboys zuletzt erstklassig gedraftet?
In Dallas wird Wenigen viel bezahlt
Um zu verstehen, wieso die Cowboys mit diesem Vertrag kaum ein Anwärter auf die Super Bowl-Trophäe sein können, muss man einen Blick in die Verträge werfen.
Die Top-Verdiener in Dallas sind Prescott (40 Millionen Dollar im Schnitt), DeMarcus Lawrence (21 Mio), Amari Cooper (20 Mio) und Ezekiel Elliott (15 Mio). Kurz zusammengerechnet macht das 96 Millionen Dollar, also mehr als die Hälfte des Caps für die Saison 2021 für vier Spieler. Kurze Erinnerung: Die Anzahl der Spieler, die in einem NFL-Kader sind, lautet 53.
Zudem stimmt die Leistung bei manchen nicht, Ezekiel Elliott hat nachweislich ohne die lange Zeit beste Offensive Line der NFL keine Zahlen mehr geliefert. Jene Offensive Line, die ebenfalls teuer und verletzungsanfällig ist.
Wäre Dalton die Alternative? Ja!
Natürlich stellt man sich dann zwangsläufig die Frage: "Welche Wahl hatten die Cowboys denn?" Ganz einfach, die Antwort trägt die Nummer 14 und heißt Andy Dalton. Der war immerhin neun Jahre Franchise-QB der Cincinnati Bengals und ist dreimaliger Pro Bowler.
Zwischen Woche elf und Woche 16 der letzten Saison legte Andy Dalton mit den Cowboys folgende Zahlen auf: Vier Siege, 67 Prozent angebrachte Pässe, 13 Touchdowns zu vier Interceptions und ein Quarterback-Rating von 102.
Vergleichen wir die Zahlen mit den letzten sechs Starts von Dak Prescott: Der holte drei Siege, brachte 68 Prozent der Pässe an, warf wie Dalton 13 Touchdowns bei vier Interceptions und hatte ein QBR von 105.
Ist Andy Dalton deshalb der bessere Quarterback? Natürlich nicht. Ist Dak Prescott aber um rund 38 Millionen Dollar besser als Andy Dalton? Ebenfalls nicht. Dallas hat so viele gute Skill-Position-Spieler, für die braucht es lediglich einen Game Manager. Einen Brücken-Quarterback, wie ranNFL-Experte Coach Esume so gerne sagt. Und da ist kaum einer besser geeignet als Andy Dalton.
Kai Esser
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