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"Unfinished Business" der Tampa Bay Buccaneers: Das Personalpuzzle nach der Rückkehr von Tom Brady

  • Aktualisiert: 14.03.2022
  • 18:53 Uhr
  • ran.de / Kevin Obermaier
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© 2022 Getty Images

Tom Brady kehrt tatsächlich zurück. Die Tampa Bay Buccaneers bekommen wider Erwarten ihren wichtigsten Mann wieder - haben für 2022 aber trotzdem noch ein großes Personalpuzzle zu lösen. Kann Brady helfen?

München/Tampa Bay - 40 Tage hat es gedauert. Nur gut einen Monat. Nicht einmal sechs Wochen. Dann hatte Tom Brady genug vom Leben im Ruhestand.

Der siebenmalige Super-Bowl-Sieger verkündete am Sonntag (13. März 2022) seinen Rücktritt vom Rücktritt, seine Rückkehr zu den Tampa Bay Buccaneers.

"Unfinished business", so der 44-Jährige, treibe ihn zurück aufs Footballfeld, in seine 23. Saison in der NFL. Unerledigte Geschäfte.

In der Sportwelt sorgte Bradys Bekanntgabe für Jubelstürme, und auch die Bucs freuten sich über das Comeback ihres Superstars - logisch, jede Franchise hätte wohl lieber den "GOAT" in ihren Reihen, anstatt sich in der Free Agency oder beim Draft nach einem neuen Quarterback umsehen zu müssen.

Head Coach Bruce Arians beschrieb seine Gefühlslage etwa mit: "Totale Begeisterung."

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Das "unfinished business" der Buccaneers

Doch so groß die Erleichterung in Tampa über die Rückkehr "Tampa Toms" auch sein mag, sie ist nicht gleichbedeutend mit einer erneuten Super-Bowl-Teilnahme.

Denn wie Brady haben auch die Buccaneers noch so allerhand Geschäfte zu erledigen - "unfinished business" in Form zahlreicher Free Agents, auslaufender Verträge und eines negativen Cap Space von -3.055.244 Dollar (Quelle: spotrac.com).

Anders als im vergangenen Jahr, als Tampa alle 22 Starter in Offense und Defense halten konnte, wird das Team 2022 zwangsweise etwas anders aussehen.

Left Guard Ali Marpet verkündete Anfang März seinen Rücktritt. Der 28-Jährige war der Prototyp des unverzichtbaren Schattenmanns, ein, so Arians, "Fels in der Mitte unserer Offensive Line". Sollte nicht auch Marpet plötzlich wieder Lust auf Football bekommen, fehlt Brady einer seiner wichtigsten Beschützer.

Und auch die Rückkehr von Marpets Gegenstück auf der rechten Seite der O-Line ist alles andere als sicher. Alex Cappas Vertrag lief nach der Saison 2021 aus, der Right Guard ist Unrestricted Free Agent. Laut "ESPN" dürfte das neue Arbeitspapier des 27-Jährigen bis zu zehn Millionen Dollar im Jahr wert sein - wo auch immer.

Ein anderer Schlüsselspieler der O-Line dagegen konnte gehalten werden: Center Ryan Jensen unterschrieb nur Stunden nach Bradys Comeback-Tweet einen neuen Dreijahresvertrag, der ihm bis zu 39 Millionen Dollar einbringt.

Auch sicher ist die Rückkehr von Chris Godwin. Die Buccaneers belegten den Wide Receiver, Bradys Lieblingsanspielstation im Slot, zum zweiten Mal in Folge mit dem Franchise Tag, zahlen ihm 2022 dadurch circa 19 Millionen Dollar.

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Die Fragezeichen in der Offense: Gronk und Fournette

Doch einige Fragezeichen bleiben.

Das größte steht - mal wieder - hinter Rob Gronkowski. Der Tight End hat aktuell keinen Vertrag, befindet sich quasi im Ruhestand. Doch den verließ Gronk für Brady schon einmal. Gut möglich, dass der 32-Jährige seine Knochen ein weiteres Jahr hinhält, um mit seinem Kumpel auf Lombardi-Trophy-Jagd zu gehen.

Und Leonard Fournette? Der Running Back spielte in den vergangenen beiden Saisons jeweils unter Einjahresverträgen, die ihm 2,5 Millionen bzw. 3,25 Millionen Dollar einbrachten. 2022 könnte sein Salär bei bis zu 7 Millionen Dollar liegen. Kein Pappenstiel für einen Ballträger, auch wenn der 2021 auf stolze 1.266 Scrimmage Yards in 14 Spielen kam.

Auch Tight End O.J. Howard und Running Back Ronald Jones sind Free Agents, ihr Abschied scheint jedoch bereits beschlossene Sache, unabhängig von den Entscheidungen bei Gronkowski und Fournette.

Die Fragezeichen in der Defense: Davis, Whitehead, JPP, Suh

So viel zur Offense. Doch auch die Situation auf der anderen Seite des Balles ist mit "unfinished business" ganz gut beschrieben.

Während Richard Sherman Tampa wohl verlassen wird, würden die Buccaneers Cornerback-Kollege Carlton Davis gern behalten, auch wenn der 25-Jährige in vier Spielzeiten 14 Partien verletzungsbedingt verpasste (allein 2021 waren es sieben). Doch zu welchem Preis? Davis dürfte laut "ESPN" ein Jahresgehalt von etwa 17 Millionen Dollar anstreben, viel Geld für eine klamme Franchise wie die Bucs.

Zumal auch Safety Jordan Whitehead gehalten werden soll. Immerhin dürfte sich sein Jahressalär bei einem neuen Vertrag im einstelligen Millionenbereich bewegen.

Und Jason Pierre-Paul und Ndamukong Suh? Zwei Pass Rusher, die den Buccaneers vor allem in der Super-Bowl-Saison viel Freude bereiteten, die aber auch schon relativ alt sind - und relativ viel kosten. Linebacker JPP (33) verdiente zuletzt 12,5 Millionen Dollar im Jahr, der Vertrag von Defensive Tackle Suh (35) 2021 war 9 Millionen Dollar wert. Sind beide nicht bereit, auf einen signifikanten Teil ihres Gehalts zu verzichten, dürften sich die Wege trennen.

Das Gleiche gilt für den 31-Jährigen William Gholston, dessen Jahresgehalt sich zuletzt auf 5,5 Millionen Dollar belief.

Doch den Buccaneers muss zumindest hier nicht bange sein. Mit Nose Tackle Vita Vea (27) und Linebacker Joe Tryon-Shoyinka (22) stehen längst mehr als geeignete - und jüngere - Nachfolger in den eigenen Reihen.

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Kommt es wieder zum "Brady-Effekt"?

Gronk, Fournette, Davis, Whitehead, Pierre-Paul, Suh, Gholston: Die Buccaneers - die zu Bradys Vertragssituation 2022 zunächst keine Angaben machten - haben vor der neuen Saison noch ein gewaltiges Personalpuzzle zu lösen.

General Manager Jason Licht zeigte sich nach der TB12-Rückkehr jedoch zuversichtlich, dass alle Puzzleteile ihren passenden Platz finden: "Da diese Entscheidung nun getroffen ist, werden wir unsere Pläne vorantreiben und den Kader für einen weiteren Weg zum Titel nachladen."

Doch auch wenn es fast unendlich viele Wege gibt, Verträge so umzugestalten, dass Cap Space geschaffen wird - alle Leistungsträger können die Bucs doch wohl unmöglich halten.

Oder?

Wer weiß - vielleicht kommt es ja wieder zum berühmt-berüchtigten "Brady-Effekt". Zu jener Kettenreaktion also, bei der Spieler freiwillig auf Gehalt verzichten, ein besseres Angebot eines anderen Teams ausschlagen, nur um mit dem "GOAT" zusammenspielen zu können.

Denn, so viel ist klar: Ist Tom Brady dein Quarterback, bist du automatisch in der Verlosung um die Vince Lombardi Trophy.

Gerade ältere Spieler, die sich im Laufe ihrer Karriere ihre goldene Nase bereits verdient haben, könnten den möglichen Erfolg vor den sicheren Verdienst stellen und ein weiteres Jahr in Tampa dranhängen.

Es gibt ja schließlich noch gewisse Geschäfte zu erledigen.

Kevin Obermaier

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