Von Miller soll Rekordgehalt für neuen Vertrag bei Broncos fordern

München - Von Miller hat Denver vorerst den Rücken gekehrt. Während der Offseason lebt der Linebacker der Broncos überwiegend in Los Angeles. So will es sein Vertrag mit der Produktionsfirma der TV-Show "Dancing with the Stars". Bei dem US-Pendant zu "Let's Dance" nimmt der Super-Bowl-MVP seinen zweiten Titel des Jahres ins Visier.

Deshalb wird er auch aller Voraussicht nach den Auftakt der Vorbereitung beim NFL-Champion in der kommenden Woche verpassen. Es könnte die letzte Saison des 27-Jährigen in Denver werden. Denn nach Informationen des Lokalsenders "9News" liegen Klub und Spieler bei den Vertragsverhandlungen noch meilenweit auseinander.

Miller kassiert wohl 14 Millionen US-Dollar

Der von den Broncos vor Wochen gezogene exklusive Franchise Tag garantiert Miller für die kommende Saison ein Gehalt von 14,1 Millionen US-Dollar (knapp 12,4 Millionen Euro) - die Durchschnittsgage der fünf bestverdienenden NFL-Linebacker.

Für eine Unterschrift unter einen längerfristigen Vertrag verlangt der Quarterback-Schreck allerdings angeblich zwischen 20 und 25 Millionen US-Dollar (mindestens 17,5 Millionen Euro). Das wäre mehr als eine Verdoppelung zur Championship-Saison, in der er gerade einmal 9,7 Millionen US-Dollar (etwa 8,5 Millionen Euro) einstrich.

Salary Cap auf Rekordniveau

Bei seinen Forderungen orientiert sich Miller am überhitzten Free-Agent-Markt. Dieser beschert etwa Olivier Vernon bei den New York Giants ein Jahresgehalt von 17 Millionen US-Dollar (etwa 14,9 Millionen Euro). Zudem ist der Salary Cap - also die Gehaltsobergrenze für jeden Klub - auf das Rekordniveau von 155,27 Millionen US-Dollar (knapp 136,4 Millionen Euro) angestiegen. 

Im Vergleich mit Vernon hat Miller mit 60 Sacks in seinen vier NFL-Jahren mehr als doppelt so viele Gegner zu Boden gerungen wie der Defensive End in der gleichen Zeitspanne. Und der gebürtige Texaner brachte in den Playoffs zuletzt Stars wie Tom Brady von den New England Patriots und Panthers-Spielmacher Cam Newton zur Verzweiflung.

Broncos: Schmerzgrenze bei Rekordverdiener Suh?

Das Angebot der Broncos dürfte ihm demnach ganz und gar nicht schmecken. 17 bis 18 Millionen US-Dollar (bis zu 15,7 Millionen Euro) soll ihm sein Arbeitgeber pro Saison anbieten - deutlich weniger also als sich Miller zu erhoffen scheint.

Zudem hätte General Manager John Elway wohl klargestellt, dass die Schmerzgrenze bei jenen 19 Millionen US-Dollar (16,6 Millionen Euro) liegen würde, die Ndamukong Suh als bestbezahlter Defense-Spieler der Liga in Miami kassiert.

Deadline am 15. Juli

Sollten diese Zahlen stimmen, wäre die Situation ziemlich verfahren. Noch haben die Broncos und Miller bis zum 15. Juli Zeit, um einen neuen Vertrag auszuhandeln - ansonsten wäre das über den exklusiven Franchise Tag festgelegte Gehalt für die Saison 2016 fixiert.

Miller selbst lässt sich trotz allem nicht die Laune verderben. Bei Instagram postete er ein Video, in dem er eine Bewerbung schrieb – an einen Konzern, der sich auf den Support bei Problemen mit allem möglichen technischen Equipement fokussiert.