"Sie hätten nur fragen müssen"
Doppel-Champion oder nicht: Conor McGregor schießt gegen die UFC
- Aktualisiert: 31.01.2017
- 19:20 Uhr
- ran.de
Die UFC hat sich aufgrund der Babypause von Superstar Conor McGregor neue Titelhalter kreiert. Und damit eine etwas unübersichtliche Situation. Von McGregor, der einen seiner beiden Gürtel niederlegen musste, gab es nun heftige Kritik.
München - Als Octagonsprecher Bruce Buffer UFC-Superstar Conor McGregor zu dessen Pay-per-View-Interview ankündigte, unterlief ihm ein Fauxpas. Buffer kündigte den Iren als amtierenden Champion im Federgewicht und Leichtgewicht an. Was faktisch ja nicht stimmt. Ein Versehen? Gewohnheit? Absicht?
Das bleibt offen, wenngleich die etwas seltsame Titelsituation bei dem Interview ein großes Thema war. Denn wer dachte, dass McGregor seinen Gürtel im Federgewicht freiwillig abgelegt hat, irrt. Der 28-Jährige hatte mit seiner Doppelkrönung in beiden Gewichtsklassen UFC-Geschichte geschrieben.
Auszeit oder nicht?
Doch unter dem Strich hat ihn die anstehende Geburt seines Sohnes, auf die sich McGregor eigentlich konzentrieren wollte und deshalb eine Auszeit nahm, den Gürtel gekostet. So hieß es zumindest bislang.
Denn: Da Halbschwergewichts-Champion Daniel Cormier verletzungsbedingt seinen Gürtel nicht gegen Anthony Johnson verteidigen konnte, hatte die UFC den damaligen Co-Hauptkampf von UFC 206 im Dezember zum neuen Hauptkampf gemacht, wodurch sie McGregor entthronen mussten. In diesem Fight traf Federgewichtler Max Holloway auf Anthony Pettis. Um dem Duell mehr Brisanz zu verleihen, machte die UFC daraus einen Interims-Titelkampf. Allerdings war McGregor der amtierende Weltmeister und Jose Aldo der Interimsweltmeister im Federgewicht. Also nahm die UFC dem Doppel-Champion McGregor kurzerhand einen seiner WM-Titel ab – und beförderte Aldo zum neuen Weltmeister. Holloway, der gegen Pettis gewann, ist nun Interimsweltmeister und soll 2017 einen Titelvereinigungskampf gegen Aldo bestreiten.
Alles klar? Nein? Nun, offenbar auch für McGregor nicht. Denn "überlassen", wie es die UFC es in ihrer Pressemitteilung schrieb, hat der Ire seinen Gürtel nicht. Von einer Einvernehmlichkeit kann also keine Rede sein. Im Gegenteil.
"Sogar bevor ich den Gürtel überhaupt gewonnen hatte, sagten sie mir: 'Du musst ihn wieder abgeben.' Und ich sagte:'‚Lasst mich doch erst einmal die eine Sache machen.' Es schien aber ein Problem damit zu geben. Keine Ahnung welches, aber es war mal wieder ein Kommunikationsproblem", sagte McGregor.
"Dann hätte ich wen auch immer weggehauen"
Denn die UFC, die von der Babypause ausging, hätte McGregor einfach fragen sollen, ob er den Titel verteidigen wolle, wie er nun erklärte. "Dann wäre ich gekommen und hätte Holloway oder Aldo oder wen auch immer weg gehauen. Kein Problem. Sie hätten nur fragen müssen", so McGregor, der sich in Rage redete: "Sie haben einen Interimstitel kreiert und den Gürtel demjenigen zurückgegeben, den ich in 13 Sekunden K.o. geschlagen habe. Ein Kerl, den ich dominiert habe, ist nun der Interims-Titelhalter."
Die UFC bekam weiter ihr Fett für das Vorgehen weg, das McGregor beschämend findet. "Ist es schon so weit gekommen, dass ihr Jungs den ganzen Fake kreieren müsst, um etwas zu verkaufen? Aber UFC 206 hat einen Scheiß verkauft", sagte McGregor.
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Und egal, was die UFC verkündet hat: McGregor sieht sich selbst als der amtierende Doppel-Champion. "Vor UFC 205 gab es Diskussionen, was mit dem Gürtel geschehen soll, nicht danach", sagte er. Danach war Ruhe, bis die Mitteilung kam. "Diese Tastatur-Krieger, sie können schreiben, was sie wollen, und die Leute denken, es ist real. Das ist es nicht. Haben sie mir den Gürtel physisch weggenommen? Nein, ich bin immer noch der amtierende Doppel-Champion", sagte McGregor.
Buffer sieht es ja ganz offensichtlich auch so.
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