Darts-WM - Nach Corona-Aus: Michael Van Gerwen kritisiert Veranstalter PDC scharf

München - Im Londoner Ally Pally geht die Darts-WM aktuell in die heiße Phase. Und auch das Coronavirus ist mit dabei.

Nach Raymond van Barneveld und Vincent van der Voort wurde nun auch Superstar Michael Van Gerwen positiv getestet. Das gab die PDC wenige Stunden vor dem Beginn seines Drittrundenspiels gegen Chris Dobey bekannt. 

Darts-WM: Van Gerwen nach eigenen Angaben ohne Symptome

Für den Niederländer ist die WM damit beendet. Dobey zieht kampflos ins Achtelfinale ein. 

Das Aus des dreimaligen Weltmeisters sorgt nun für eine Menge Diskussionen. Der Weltranglistenerste und amtierende Weltmeister, Gerwyn Price, meldete sich bereits bei Instagram zu Wort und teilt eine klare Meinung: "Das Turnier wird dadurch abgewertet. Ich spiele lieber gegen die Besten, um der Beste zu sein. Traurig, dass manche Spieler wegen Covid ausscheiden." 

Wenig später äußerte sich auch Van Gerwen selbst. Er sei "wirklich enttäuscht, verwirrt und wütend über die Art und Weise, wie meine Weltmeisterschaft endet."

Darts-WM: Van Gerwen übt nach Ausscheiden scharfe Kritik an PDC

Doch damit nicht genug, der Familienvater kritisierte gegenüber der niederländischen Zeitung "AD" das Vorgehen das Dachverbandes PDC im Umgang mit dem Coronavirus, beim Einlass von Fans und etwaigen Kontrollen scharf.

"Ich hätte alle täuschen können, aber ich werde es nicht tun. Ich möchte mir selbst noch in die Augen schauen können. Denn Corona tötet Menschen", führte "Mighty Mike" aus. So soll die PDC die Spieler ihre Tests selbst durchführen lassen, weshalb Betrügereien ebenfalls nicht ausgeschlossen seien - die Folge sei nun eine "große Corona-Bombe".

Die PDC gab in der Folge ein Statement ab und antwortete auf die Anschuldigungen des Niederländers. " Wir werden uns nicht zu den Umständen einzelner Spieler äußern und wir folgen bei der William Hill World Darts Championship weiterhin den genehmigten Protokollen, zu denen auch Tests für alle an der Veranstaltung beteiligten Spieler gehören."

Darts-WM: Hielt sich Van Gerwen an alle Vorgaben?

Besondere Brisanz erhalten die Vorwürfe Van Gerwens durch einen Tweet des Walisers Nick Kenny, der in der ersten Runde seine Partie vor dem Top-Spieler bestritt und von Ungereimtheiten im Ablauf berichtete.

"Während meines Spiels wurde mir gesagt, dass ich nicht mit anderen Spielern oder Fans interagieren soll und dass ich meine Darts selbst auf die Bühne tragen soll. Ich bin mir sicher, dass ich nach meiner Partie einen Spieler gesehen habe, der mit Fans abgeklatscht und seine Darts Backstage liegen gelassen hat und diese von mindestens zwei Offiziellen berührt wurden", so der Wortlaut.

Damit spielt Kenny möglicherweise auf Van Gerwen an, der direkt nach dem 28-Jährigen auf die Bühne kam und sich im Anschluss an sein Erstrundenmatch darüber beschwerte, dass seine Pfeile nicht bereit lagen.

Darts-WM: Van Gerwen von Coronavirus ausgebremst

"MvG" selbst ist sich keiner Schuld bewusst, zumindest was das Risiko angeht, das er vor seiner Corona-Infektion einging. Nach eigener Aussage habe er sich sogar von den Frühstücksräumen im Hotel ferngehalten, weil diese "zu voll" gewesen sein sollen.

Weihnachten feierte er aber wohl gemeinsam mit seinen Landsmännern Vincent van der Voort und Dirk van Duijvenbode. Ersterer wurde bereits positiv getestet, Zweiterer soll am Donnerstagabend seine Achtelfinalpartie gegen Gerwyn Price bestreiten.

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