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Langer Weg in die Weltspitze

Mensur Suljovic: Der sanfte Riese mischt endlich mit

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:13 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© getty
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Fast hätte Mensur Suljovic mit dem Darts aufgehört. Freunde und Sponsoren animierten ihn dazu, weiterzumachen. Inzwischen gehört der Österreicher zur Weltspitze.

Von Andreas Reiners

München - Vor rund drei Jahren hatte Mensur Suljovic genug. Die Nase voll. Keine Lust mehr. Seine Darts-Karriere stand ernsthaft auf der Kippe.

Der Grund war ebenso simpel wie existenziell: das liebe Geld. Auch wenn Suljovic durchaus sportliche Erfolge mit den Pfeilen einwerfen konnte – es zahlte sich schlicht nicht aus. Oft langte das Preisgeld nur dafür, die Reisekosten zu decken. Startgeld, Reise, Verpflegung, Übernachtung: Der Sport kostet.

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Sechster der Weltrangliste

Doch der Österreicher hielt durch, hielt an seinen Pfeilen fest, auch dank seiner Freunde und Sponsoren. Inzwischen kann er endlich von dem Sport leben, in den er 20 Jahre lang im Grunde nur investiert hatte. Inzwischen ist der 45-Jährige Sechster der Weltrangliste, der "Order of Merit". Sein Preisgeld: 358.500 Pfund, rund 404.000 Euro.

Keine Frage: Er ist in der Weltspitze angekommen. Dass er damit der erfolgreichste deutschsprachige Spieler ist, versteht sich dabei von selbst. Bei den PDC Awards 2017 wurde er als "Most Improved Player" der Saison 2016 ausgezeichnet.

Seine Interviews sind in Österreich Kult. Man merkt dem Wiener an, dass die Auftritte im Rampenlicht nicht so seine sind. Seine ehrliche Freude, seine manchmal etwas unbeholfene Art kommt aber an bei den Fans.

Damit passt "The Gentle" ("Der Sanfte") so gar nicht in die extrovertierte, laute und raue Darts-Welt. Oder vielleicht doch genau deshalb? "Ich habe früher überhaupt nicht auf der Bühne spielen können", sagte er dem Standard. Ein Mentaltrainer half ihm dabei.

Deshalb ist der gebürtige Serbe auch froh, dass er in seiner Heimat zwar hin und wieder erkannt wird, aber noch halbwegs ungestört einkaufen gehen kann. "Ich bin froh, so ist es ruhiger", sagte er. Auch wenn ihn grundsätzlich die geringe Popularität des Darts in Österreich außerhalb der WM durchaus stört.

Hartes Training

Seine Karriere begann im Kaffeehaus seines Bruders, wo Suljovic regelmäßig spielte. Zunächst feierte er Anfang der 90er Jahre Erfolge im E-Dart, ehe er zum Steeldart wechselte. Erstmals für Aufmerksamkeit sorgte er dort 2011, als er bei der WM nacheinander James Wade und van Gerwen aus dem Weg räumte. Seitdem ging es stetig bergauf, es sind die Früchte harter Arbeit.

Denn Suljovic ist nicht unbedingt das, was man ein Naturtalent nennt, er muss für die Erfolge schuften, manchmal trainiert er zehn Stunden am Tag. Er ist davon überzeugt, dass Training zu 80 Prozent entscheidet.

Und deswegen fährt er auch regelmäßig aus der Haut, wenn jemand Darts als Kneipensport bezeichnet. "Die Bezeichnung Kneipensport ist eine Beleidigung für Darts. Darts-Spieler trainieren viel mehr als Fußballspieler. Ich kenne keine Sportler, die mehr trainieren als Darts-Spieler", sagte er mal in einem Spox-Interview.

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Größter Erfolg im September

Bei der WM Ende des Jahres wird er zum engeren Favoritenkreis zählen. Spätestens seit seinem Triumph im September bei der Darts Champions League gegen illustre Gegner wie Gary Anderson, Peter Wright und Raymond van Barneveld.

"Jetzt haben alle Respekt vor mir. Das ist in unserem Sport extrem wichtig", sagte Suljovic. Jemand wie er weiß aber auch: "Ich muss trotzdem hart weitertrainieren. Von dem Titel alleine kann ich mir bei den nächsten Turnieren nichts kaufen."

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