Das sagen die deutschen Vereine zum heißen Thema
Der deutsche Profifußball ist im eSport-Hype
- Aktualisiert: 28.10.2017
- 21:29 Uhr
- eSport Studio / Christian Mittweg
Schalke, Wolfsburg, Stuttgart, Leipzig – die Liste der deutschen Fußballvereine mit Engagement im eSport wird immer länger. Wir zeigen Euch, welche Klubs ansonsten noch interessiert sind und wer so gar keine Lust auf den digitalen Sport hat.
Von Christian Mittweg
Hamburg - Der VfL Wolfsburg und FC Schalke 04 sind schon länger im eSport aktiv. Beide Vereine haben mehrere FIFA-Spieler unter Vertrag und waren bereits bei internationalen Turnieren mit von der Partie. Diesen Sommer ist eSport aber auch bei vielen weiteren Bundesligisten zum Thema geworden. So fiel im Juli der Startschuss beim VfB Stuttgart und nur einen Monat später auch bei RB Leipzig. Inzwischen sind es aber nicht nur Erstligisten.
Der VfL Bochum, 1. FC Nürnberg, SV Meppen und SV Wehen Wiesbaden haben allesamt FIFA-Profis verpflichtet. Meppen nimmt dabei eine Sonderrolle ein. Der Drittligist verpflichtete ein komplettes Pro-Club-Team und führt damit einen größeren Kader als jeder andere Verein. Die Klubs betonen dabei stets das Potenzial des Marktes. eSport bietet den Vereinen die Chance, die digital versierte Generation besser anzusprechen und neue Fans zu gewinnen. Das wollen die Klubs für sich nutzen.
BVB und Hoffenheim: eSport? Nein, danke!
Doch nicht jeder Verein ist begeistert vom eSport. Borussia Dortmund hat beispielsweise überhaupt keine Lust. Auf der SPOBIS 2017 in Köln äußerte sich Carsten Cramer, der Direktor für Marketing und Vertrieb beim BVB, zu dem Thema: "Nur weil andere Kollegen auf eSport setzen und neue Zielgruppen erschließen, glauben wir nicht, dass wir das müssen." Cramer erzählte weiterhin, dass sich Dortmund auf das Kerngeschäft, den Fußball, konzentrieren wolle. Das der BVB keine FIFA-Spieler verpflichtet, ist aber nicht gleichbedeutend mit kompletter Ablehnung zu der wachsenden Branche.
Stattdessen erhofft der Verein durch eine Partnerschaft mit Konami und dem FIFA-Konkurrenzprodukt Pro Evolution Soccer die Spieler zu erreichen und als Fans zu gewinnen. Der BVB ist aber nicht der einzige Klub der dem eSport entsagt. Auch TSG 1899 Hoffenheim bezieht eine klare Position gegen den Trend. Als Grund dafür nannte der Verein bereits vor einem Jahr die Dominanz von "Battle- und Ego-Shooter-Videospielen" in der Szene. "Das ist nicht mit dem Selbstverständnis des Klubs noch mit der eigenen Ausbildungsphilosophie zu vereinbaren", hieß es damals vom TSG-Psychologen Prof. Dr. Jan Meyer.
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Wer ist der Nächste?
Beim Hamburger SV, Bayer 04 Leverkusen, Arminia Bielefeld, Hertha BSC, FC Augsburg, FC Bayern München und dem 1. FSV Mainz 05 befindet sich das Thema bereits auf dem Radar. Vom Marketing- und Kommunikations-Direktor bei Bayer Leverkusen, Jochen Rotthaus, hieß es erst Mitte Oktober, dass sich der Verein "aktuell in den Planungen" befinde.
Der Werksklub wäre damit der fünfte Bundesligist, der diesen Schritt wagt. Ob und wann Bayer die Neuzugänge der etwas anderen Art vorstellt, ist aber noch nicht bekannt. Es bleibt daher nur eine Frage der Zeit, bis die deutsche FIFA-Szene Zuwachs vom nächsten Bundesligaverein kriegt.
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