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Verworrene Rechtslage um Fälschungen

Werder Bremen, Markus Anfang und das zweifelhafte Impfzertifikat: Anfang für ein Jahr gesperrt

  • Aktualisiert: 26.01.2022
  • 15:17 Uhr
  • ran.de
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© Imago
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Hat sich Markus Anfang ein Impfzertifikat beschafft, ohne überhaupt immunisiert zu sein? Dieser Vorwurf steht im Raum. In diesem Zusammenhang trat der Coach von Werder Bremen nach zunehmendem Druck zurück. Alle Infos zum "Fall Anfang".

München - Gegen Markus Anfang wird ermittelt. Dem Trainer wird vorgeworfen, ein gefälschtes Impfzertifikat zu nutzen. Damit könnte er auch ohne Immunisierung die vielerorts geltende Testpflicht umgehen.

ran zeigt die Chronologie der Ereignisse.

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Ein Jahr Sperre für Anfang und Co-Trainer Junge

Aufgrund des gefälschten Impfzertifikats des ehemaligen Trainers von Werder Bremen, Markus Anfang, sperrte das DFB-Sportgericht den 47-Jährigen rückwirkend vom 20. November für ein Jahr. Zusätzlich muss der gebürtige Kölner eine Geldstrafe von 30.000 Euro bezahlen. Anfangs Strafe wird ab dem 10. Juni bis zum 30. Juni zur Bewährung ausgesetzt.

Auch Anfangs Co-Trainer, Florian Junge, wird für insgesamt zehn Monate gesperrt, seine Bewährung läuft ab dem 1. Juni. Er muss 3.000 Euro Strafe bezahlen.

"Markus Anfang und Florian Junge haben durch ihr Handeln in erheblichem Maße gegen die Vorbildfunktion als Trainer verstoßen. Im Hinblick auf ihre abgelegten Geständnisse ist es aber gerechtfertigt, einen Teil der Sperre zur Bewährung auszusetzen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, zur Saison 2022/2023 ein neues Engagement einzugehen", so das Sportgericht.

War Anfang bei einer zweiten Karnevalsparty?

Nachdem bereits öffentlich wurde, dass Markus Anfang mit seinem mutmaßlich gefälschten Impfzertifikat auf einer Karnevalsparty war, berichtet der "Kölner Stadtanzeiger" nun von einem zweiten Besuch des Hauptübungsleiters bei einer Karnevalsfete.

Demnach soll er mit seiner Frau, die Tanztrainerin in der Karnevalsgesellschaft "Änze Kääls" ist, an einer Feier teilgenommen haben. Dort soll, wie auch schon bei der Karnevalsfeier im Maritim-Hotel (s. unten) die 2G-Regel gegolten haben.

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Markus Anfang muss in Quarantäne

Nachdem bei Werder Bremen die Spieler Marco Friedl und Nicolai Rapp, sowie Interimstrainer Danijel Zenkovic positiv auf das Coronavirus getestet wurden, muss jetzt wohl auch der zurückgetretene Ex-Trainer Marcus Anfang in Quarantäne. Zenkovic hatte Anfang als Kontaktperson gegenüber dem Gesundheitsamt angegeben, wie der "Spiegel" berichtet. 

Die Situation ist dabei interessant: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Anfang und seinen ehemaligen Co-Trainer Florian Junge, da beide gefälschte Einträge in ihren Impfpässen haben sollen. Verurteilt wurden die beiden jedoch noch nicht, deshalb bleibt ihr offizieller Impfstatus aktuell noch unklar. 

Das Gesundheitsamt reagierte darauf und schickt nun Marcus Anfang in die Quarantäne, da er keinen Nachweis für eine Covid-19-Impfung vorzeigen kann. Sein Impfpass liegt nämlich bei der Staatsanwaltschaft Bremen. 

Impf-Eklat: Auch DFB ermittelt gegen Anfang

Neue Entwicklungen in der Causa Anfang. Wie der "Kicker" berichtet, wird nun auch der Kontrollausschuss des DFB gegen den 47-Jährigen ermitteln. Anfang drohen somit auch sportrechtliche Konsequenzen, die von einer Geldstrafe bis zu einem zeitweisen Funktionsverbot als Trainer oder in Funktionsämtern reichen können.

Inhalt der Untersuchung ist der mögliche Verstoß gegen die Hygienevorschriften der DFL, die mit einer Fälschung des Impfnachweises in Zusammenhang stehen. Dies bestätigte der Vorsitzende des Ausschusses Anton Nachreiner.

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Oberstaatsanwalt sicher: Impfpass von Markus Anfang gefälscht

Für den zurückgetretenen Ex-Werder-Coach Markus Anfang wird es nun richtig ernst. Die Staatsanwaltschaft, die gegen den gebürtigen Kölner wegen eines mutmaßlich gefälschten Impfzertifikates ermittelt, ist sich nämlich mittlerweile sicher: Der Impfpass von Anfang ist tatsächlich gefälscht. 

"Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, die für das Impfzentrum Köln zuständig ist, hat uns mitgeteilt, dass die Personalien des Herrn Anfang nicht im EDV-System vorhanden sind. Das heißt, er wurde nicht in Köln geimpft. Auch die Chargen-Nummer, die in seinem Impfbuch steht, wurde nie in dem Impfzentrum verimpft. Der Tatverdacht, dass es sich um eine Fälschung handelt, hat sich erhärtet", sagte Oberstaatsanwalt Frank Passade der "Bild". 

Demnach ließ sich Anfang den Impfdaten im wohl gefälschten Zertifikat zufolge am 20. April und 1. Juni in Köln impfen. Aber: Am Tag der angeblichen Erstimpfung stand der damalige Darmstadt-Coach im 300 Kilometer von Köln entfernten Würzburg an der Seitenlinie.

Zudem soll es einen weiteren Aspekt geben, der den Verdacht gegen Anfang erhärtet hat: Beide Impfungen Anfangs sollen in einem Kölner Impfzentrum durchgeführt worden sein, wo eine sehr große Anzahl unterschiedlicher Ärzte zu diesen Zeitpunkten tätig war. Anfang aber soll sowohl Erst- als auch Zweitimpfung vom selben Arzt erhalten haben - für die Ermittler äußerst unwahrscheinlich.

Gegen Anfangs Co-Trainer in Bremen, den ebenfalls zurückgetretenen Florian Junge, wird laut Oberstaatsanwalt Passade auch ermittelt: "Wir sind dabei, ein Verfahren einzuleiten. Hinweise auf weitere Verdachtsfälle bei Werder haben wir nicht."

War Anfang ungeimpft beim Kölner Karneval?

Die Causa um Markus Anfang wird immer kurioser. Laut einem Bericht des werder-nahen Portals "Deichstube" soll der nunmehrige Ex-Trainer der Bremer am 11. November 2021 im und am Kölner Maritim Hotel den Beginn der Karnevals-Saison gefeiert haben. Die "Bild" berichtet ebenfalls, dass der Ex-Werder-Trainer im Kölner Karneval unterwegs war. Im Außenbereich des Hotels reichte dem Bericht nach ein Impf- oder Genesungsnachweis, im Innenbereich galt jedoch die 2G+-Regelung. Diese besagt, dass nur Personen Zutritt zur Veranstaltung hatten, die geimpft oder genesen waren und zusätzlich einen gültigen Corona-Test vorweisen konnten. 

Aufgrund des Vorwurfes, dass Anfangs Impfpass eine Fälschung sein könnte, könnte sich der gebürtige Kölner also unerlaubt (weil ungeimpft) Zutritt zu der Feier anlässlich des Karnevals-Beginns verschafft haben. Wegen der Vorkehrungen am Einlass galt bei der Veranstaltung keine Maskenpflicht. Dem Bericht nach lud Anfang zu den Feierlichkeiten auch weitere Personen aus seinem damaligen Werder-Trainerstab ein. Ob und welche Mitarbeiter dieser Einladung nachkamen, sei laut "Deichstube" aber nicht bekannt. 

Impfung während Trainingslager? Neue Details zu falschem Impfpass

Wilde Tage an der Weser. Erst tritt der Trainer zurück, dann folgt ein Last-Minute-Unentschieden im Zweitliga-Topspiel gegen Schalke 04. Einen Tag nach dem 1:1 im Weserstadion kommen weitere Details in der Impf-Affäre um den ehemaligen Trainer Markus Anfang ans Licht. 

Wie die "Deichstube" berichtet, sei der Impf-Betrug den Behörden recht schnell aufgefallen, auch wenn die Eintragungen im gelben Impfpass "alles andere als stümperhaft" gefälscht wurden. Zum Verhängnis wurde Anfang demnach ein Vorfall im August. Damals wurde ein Bremer Spieler positiv getestet. Anschließend hätten sich sich alle ungeimpften Insassen des Flugzeuges, in dem die Mannschaft saß, in Quarantäne begeben - auch Trainer Anfang. 

Der positive Test stellte sich als falsch heraus, sodass die Quarantänemaßnahmen schnell beendet und die Öffentlichkeit nicht darüber informiert worden ist. Doch die Kontaktnachverfolgung nach dem jüngsten positiven Coronatest von Marco Friedl brachte die Behörden wohl ins Stutzen. Denn nun soll Anfang einen Impfausweis vorgelegt haben. Die Erstimpfung darin wäre im April, die Zweitimpfung im Juli datiert. Diesen Angaben zufolge hätte sich der ehemalige Coach im August nicht in Quarantäne begeben müssen.

Zudem soll Anfang seine Zweitimpfung erhalten haben, als er mit seiner Mannschaft im Trainingslager im Zillertal weilte. Ein weiterer Anhaltspunkt für eine Fälschung sei zudem eine Chargenummer, die nicht existiert, heißt es. 

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen, offiziell sind die Details nicht gemacht worden. 

Werder müsse sich laut Baumann keinen Vorwurf machen: "Wir haben die Impfnachweise gesehen"

Laut Frank Baumann, dem Geschäftsführer Sport bei Werder Bremen, könne sich der Verein keinen Vorwurf machen. "Wir haben die Impfnachweise gesehen, von allen Spielern und natürlich auch von allen Staff-Mitgliedern", sagte er bei "Sport1".

Durch das positive Testergebnis des Innenverteidigers Marco Friedl mussten die Impfnachweise dem Gesundheitsamt noch einmal vorgelegt werden. Dabei kam es offenbar zu Unstimmigkeiten. Auf Einzelheiten wollte Baumann nicht eingehen, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.

Ob er ausschließen könne, dass weitere Impfnachweise bei Werder Bremen gefälscht seien? "Das kann ich mir nicht vorstellen", antwortet er. "Andererseits konnte ich es mir auch in diesem Fall nicht vorstellen. Von daher muss man immer vorsichtig sein." 

Klaus Filbry, der Geschäftsführer von Werder Bremen, scheint keine Zweifel an der Schuldfrage zu haben. "Die Indizienlage war sehr klar", sagt er gegenüber der "Deichstube". "Deshalb haben wir uns natürlich mit arbeitsrechtlichen Schritten auseinandergesetzt. Der erste Schritt wäre eine Beurlaubung gewesen, der zweite dann eine Verdachtskündigung. Mit diesen Instrumenten haben wir uns beschäftigt. Eventuell hätten wir sie auch angewendet."

Grundsätzlich bedauert Baumann die Trennung vom Trainer. "Sportlich bin ich nach wie vor zu 100 Prozent von Markus überzeugt. Wir hatten im Sommer eine schwierige Situation, die Markus gut gehändelt hat", so Baumann bei "Sky". "Sportlich ist das sehr, sehr schade. Wir hätten mit Markus gerne etwas aufgebaut. Aber diese Vorwürfe wiegen in einer Pandemie-Zeit extrem schwer."

Weiter erklärt Baumann: "Wir mussten alle arbeitsrechtlichen Optionen prüfen. Markus hat von sich aus dann eine Entscheidung getroffen." Er hofft, dass dieser Vorfall kein schlechtes Licht auf den Profifußball wirft: "Es ist wichtig, dass man aus einem möglichen Einzelfall, und die Ermittlungen sind ja noch nicht abgeschlossen, nicht pauschalisiert. Grundsätzlich war die Bundesliga in der Pandemie sehr vorbildlich unterwegs."

Für Werder beginnt nun die Suche nach einem Nachfolger von Anfang: "Wichtig ist, dass wir zeitnah eine Lösung finden. Aber viel wichtiger ist, dass wir eine passende Lösung finden."

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Polizei beschlagnahmt Anfangs Impfpass

Wie die "Deichstube" berichtet, wurde der Impfpass des Ex-Bremen-Coaches bereits beschlagnahmt. Am Freitagabend wurde die Polizei vor dem Stadion vorstellig - mit einem Durchsuchungsbeschluss im Gepäck. Dieser galt für die Privatwohnung von Anfang und Co-Trainer Florian Junge. Beide kooperierten dabei mit den Beamten.

"Wir haben einen Beschluss erwirkt, der uns berechtigt hätte, seine Wohnung zu durchsuchen. Das war nicht erforderlich, da die Unterlagen, die wir haben wollten, uns zur Verfügung gestellt worden, sodass wir dies nicht durchführen mussten", erklärte Staatsanwalt Frank Passade gegenüber der "Bild". Und weiter: "Inwieweit der Impfausweis tatsächlich falsch ist, das werden wir im Laufe der Woche klären können."

Auch die DFL äußerte sich inzwischen zu dem Fall. "Wir kennen die Fakten nicht. Sollte sich aber der im Raum stehende Verdacht bestätigen, wäre dies ein nicht hinnehmbarer Affront gegenüber allen, die sich in den vergangenen Monaten haben impfen lassen und so ihren Beitrag zur Corona-Eindämmung geleistet haben", hieß es auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.

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Chronik zum "Fall Markus Anfang" - Start war positiver Test von Friedl

Der Verdacht gegen Anfang kam allem Anschein nach im Zuge des positiven Corona-Tests von Marco Friedl zu Beginn der Länderspielpause auf. Der Österreicher musste sich in Quarantäne begeben, alle Kontaktpersonen ihren Impfstatus offenlegen. Denn wer nicht immunisiert ist, muss sich ebenfalls selbst isolieren.

Laut Sport-Geschäftsführer Frank Baumann seien folglich die entsprechenden Nachweise dem Gesundheitsamt vorgelegt worden: "Da war es dann so, dass bei dem Impfausweis von Markus Anfang angeblich etwas nicht klar war." Mehr ins Detail ging der 46-Jährige aber vorerst nicht.

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Impftermin soll sich mit Tätigkeit für Werder überschnitten haben

Laut der "Deichstube" seien in Anfangs Impfausweis "die leicht zu überprüfende Chargennummer des Impfstoffes und ein Impfdatum unstimmig" gewesen. Demnach habe sich ein Impftermin mit seiner Tätigkeit als Werder-Trainer überschnitten. Die Behörde habe den Fall eingehend geprüft und erst dann die Staatsanwaltschaft ins Spiel gebracht.

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Markus Anfang
News

Falsches Impf-Zertifikat? Wirbel um Werder-Coach

Wirbel um den Impfstatus von Werder-Trainer Markus Anfang. Gegen ihn wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. In einem Statement reagiert Anfang irritiert.

  • 18.11.2021
  • 22:58 Uhr
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Anfang spricht von zwei Impfungen im Impfzentrum

Der nunmehrige Ex-Coach Anfang war bereits am Donnerstag in der offiziellen Vereinsmitteilung zu Wort gekommen, der zufolge er irritiert und verärgert sei. Nach seinen "beiden Impfungen in einem offiziellen Impfzentrum" habe er "die entsprechenden Aufkleber im gelben Impfpass bekommen", diesen dann "in der Apotheke digitalisieren lassen".

Dennoch stand er danach öffentlich teilweise am Pranger und reagierte am Samstag mit seinem Rücktritt darauf.

Offenbar Tausende Verfahren wegen gefälschter Impfzertifikate

Natürlich besteht ein Riesenunterschied dazwischen, sich nicht impfen zu lassen - was zumindest in Deutschland noch jedem Menschen offen steht - und dem Schritt, einen gefälschten Impfausweis zu nutzen. Letzteres ist mittlerweile eine Straftat, vor der aber offenbar viele Bürger dennoch nicht zurückschrecken.

So berichtete die "Tagesschau" zu Monatsbeginn unter Bezugnahme auf "Report Mainz", es würden Tausende Ermittlungsverfahren wegen von Apotheken aufgedeckten Impfpass-Fälschungen laufen. Allein das Landeskriminalamt Bayern habe auf "mehr als 600 Fälle" verwiesen.

Falscher Impfausweis in Apotheke noch kein Straftatbestand

Das Fatale: Bislang war in Deutschland das Vorlegen eines gefälschten Impfausweises in Apotheken gar nicht strafbar, solange es das Werk einer Privatperson war. So urteilte kürzlich das Osnabrücker Landgericht.

Das würde demnach auch bei der Nutzung in einem Restaurant oder vielen anderen öffentlichen Einrichtungen gelten. Ein Vergehen wäre es dagegen offenbar nur in staatlichen Institutionen wie Behörden und Versicherungen. 

Anfang könnte womöglich ein Jahr Haft drohen

Nun soll mit einer Anpassung des Infektionsschutzgesetzes diese laut Gerichts-O-Ton "Strafbarkeitslücke" geschlossen werden. Ein bereits durch den Bundestag abgesegnetes Corona-Regelwerk würde den Handlungsspielraum für Gerichte auf bis zu fünf Jahre Haft für die gewerbs- oder bandenmäßige Herstellung festsetzen.

Nutzer von gefälschten Impfpässen drohen Geldstrafen oder im schlimmsten Fall bis zu zwölf Monate hinter Gittern. Das wäre also auch der Rahmen im Fall Anfang, sollte sich der Ex-Trainer der Bremer tatsächlich schuldig gemacht haben und überführt werden.

Werder bestätigt Rücktritt von Anfang

Am Samstagvormittag, also nur wenige Stunden vor Werders Zweitliga-Spiel gegen den FC Schalke 04 (ab 20:30 Uhr im Liveticker), gaben die Bremer nun den Rücktritt von Markus Anfang bekannt.

"Ich habe aufgrund der inzwischen extrem belastenden Lage für den Verein, die Mannschaft, meine Familie und auch mich selbst entschieden, dass ich meine Aufgabe als Cheftrainer von Werder Bremen mit sofortiger Wirkung beende. Ich habe daher die verantwortlichen Personen um die umgehende Auflösung meines Vertrages gebeten, diesem Wunsch haben sie entsprochen", sagte Anfang in der Pressemitteilung zu seinem Rücktritt. Auch Co-Trainer Florian Junge trat zusammen mit Anfang zurück. 

"Markus und Florian übernehmen mit ihrem Schritt Verantwortung und tragen somit dazu bei, die Unruhe, die in den letzten Tagen rund um den Verein und die Mannschaft aufgekommen ist, zu beenden. Wir respektieren ihre Entscheidung und werden uns nun auf die Suche nach einem neuen Cheftrainer machen", erklärte Werders Sport-Geschäftsführer Frank Baumann. 

Und weiter: "Es ist schon viel passiert in den letzten 24 Stunden. Wir haben Donnerstagabend die Info bekommen, dass gegen Markus Anfang ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Er hat uns versichert, dass nichts Falsches getan wurde und dass er geimpft ist. Im Laufe des Freitags gab es weitere Entwicklungen und eine andere Sachlage. Die Fakten haben sich verändert und der Vorwurf, der im Raum steht, ist wirklich massiv."

Weiterhin unklar ist: Nutzte der ehemalige Ex-Trainer einen nicht gefälschten oder fehlerhaften Impfausweis?

Polizei beschlagnahmt Anfangs Impfpass

Nächstes Kapitel im Fall Anfang. Wie die "Deichstube" berichtet, wurde der Impfpass des Ex-Werder-Coaches beschlagnahmt. Am Freitagabend wurde die Polizei vor dem Stadion vorstellig - mit einem Durchsuchungsbeschluss im Gepäck. Dieser galt für die Privatwohnung von Anfang und Co-Trainer Florian Junge. Beide kooperierten dabei mit den Beamten.

"Wir haben einen Beschluss erwirkt, der uns berechtigt hätte, seine Wohnung zu durchsuchen. Das war nicht erforderlich, da die Unterlagen, die wir haben wollten, uns zur Verfügung gestellt wurden, sodass wir dies nicht durchführen mussten", erklärte Staatsanwalt Frank Passade gegenüber "Bild". Und weiter: "Inwieweit der Impfausweis tatsächlich falsch ist, das werden wir im Laufe der Woche klären können."

Auch die DFL äußerte sich inzwischen zu dem Fall. "Wir kennen die Fakten nicht. Sollte sich aber der im Raum stehende Verdacht bestätigen, wäre dies ein nicht hinnehmbarer Affront gegenüber allen, die sich in den vergangenen Monaten haben impfen lassen und so ihren Beitrag zur Corona-Eindämmung geleistet haben", hieß es auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur

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