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Vorbereitung auf die Saison der 3. Liga

Starke Frühform! Ex-Löwe Benny Lauth stellt klar: "Für 1860 München muss es um den Aufstieg gehen!"

  • Aktualisiert: 28.06.2022
  • 08:51 Uhr
  • ran / Tobias Wiltschek / Dominik Hechler
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© Getty Images / Imago

1860 München hat den verpassten Zweitliga-Aufstieg in der vergangenen Saison schnell abgehakt und fokussiert sich nun auf den nächsten Anlauf. Transfers und erste Ergebnisse lassen hoffen. Ex-Löwen-Torjäger Benjamin Lauth sieht seinen ehemaligen Verein gut gerüstet und hat hohe Erwartungen an "seine Sechziger".

München - Bis zum vorletzten Spieltag hielten die Münchner Löwen in der vergangenen Saison die Hoffnung auf die lange ersehnte Rückkehr in die Zweite Bundesliga am Leben.

Erst eine deftige 0:4-Packung bei Meister und Aufsteiger 1. FC Magdeburg beendete den großen Traum fürs Erste.

Doch da im Fußball in Anlehnung an die alte Herberger-Weisheit nach der Saison vor der Saison ist, lebt der Traum auf Giesings Höhen eben einfach weiter.

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Traum vom Aufstieg lebt

Warum also soll der Aufstieg nicht im kommenden Jahr gefeiert werden? Die Vorbereitung auf die Spielzeit 2022/23 hätte bislang jedenfalls nicht besser laufen können.

Selbst Trainer Michael Köllner war positiv überrascht von der Art und Weise, wie sein Team am vergangenen Samstag ein 4:0 gegen den Zweitligisten Karlsruher SC herausgespielt hat.

"Es war ein guter Auftritt, das hätte ich so nicht erwartet", wurde Köllner auf der Vereins-Homepage zitiert nach dem Erfolg auf der Anlage des Viertligisten SV Heimstetten östlich von München. "Man konnte sehen, dass wir zu unserer guten Mannschaft gute Spieler hinzubekommen haben."

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Testspiel-Ergebnisse machen Mut

Neben der Tatsache, dass sein Team auch im dritten und ersten wirklich ernst zu nehmenden Testspiel kein Gegentor kassiert hat, war das Spielverständnis zwischen alten und neuen Akteuren sicherlich die erfreulichste Erkenntnis aus der Partie gegen den KSC.

"Wir waren griffig und auch die Neuen haben Impulse gesetzt. Es waren feine Kombinationen", lobte Köllner seine Mannschaft. Ein Lob, das auch ihm gemacht werden kann. Denn Köllner ist schließlich dafür verantwortlich, dass sich die Neuverpflichtungen möglichst nahtlos ins Spielsystem integrieren.

"Es ist wirklich sehr positiv zu bewerten, dass 1860 seinen Kader schon in so einer frühen Phase der Vorbereitung zusammen hat - wahrscheinlich so früh wie noch nie", erklärt Ex-Sechzig-Torjäger Benjamin Lauth im Gespräch mit ran.

"Früher musste man zum Teil bis kurz vor dem Ende der Transferphase warten, ob man noch genügend Geld hatte, um einen weiteren Spieler zu verpflichten. Das war und ist dieses Mal anders und hat den Kader vor allem in der Breite massiv verstärkt, was sich im Laufe der langen Saison definitiv noch auszeichnen kann."

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Lauth lobt die Löwen

Besonders auffällig waren in der bisherigen Vorbereitung dabei vor allem die neuen Stürmer. Der aus Schweinfurt gekommene Meris Skenderovic glänzte im ersten Testspiel beim 8:0 gegen Landesliga-Aufsteiger TSV Waldkirchen mit vier Toren, Albion Vrenezi (kam von Türkgücü) war gegen den KSC per Doppelpack erfolgreich.

Auch Joseph Boyamba, den die Löwen vom Ligakonkurrenten Waldhof Mannheim an die Isar lockten, macht bislang einen sehr guten Eindruck und netzte in der Vorbereitung ebenfalls schon einmal ein: beim 7:0 gegen SV Aschau.

Günther Gorenzel (l.) begrüßt Joseph Boyamba (r.)
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Neunter Neuzugang: 1860 holt Stürmer Boyamba

Drittligist 1860 München hat Stürmer Joseph Boyamba verpflichtet. Der gebürtige Troisdorfer spielte zuletzt für den Ligakonkurrenten Waldhof Mannheim.

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Dazu kommen mit Verteidiger Jesper Verlaat und Mittelfeld-Mann Martin Kobylanski zwei weitere Spieler, die die Löwen auf dem Papier noch besser machen als sie es in der vergangenen Saison schon waren.

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Köllner bislang sehr zufrieden

Da sorgte bekanntlich Marcel Bär als bester Torschütze der Liga mit 21 Treffern für Furore – unterstützt von Erik Tallig und Stefan Lex.

Coach Köllner kann sich also auf einen harten Konkurrenzkampf in allen Mannschaftsteilen freuen und frohlockte schon nach dem Karlsruhe-Spiel: "Damit ist der Druck für die nächsten Wochen hoch."

Wobei Lauth warnt, dass man die Testspiele nicht überbewerten sollte. "Diese Ergebnisse sind ein netter Nebeneffekt, um die Euphorie rund um den Klub aufrecht zu erhalten. Aber letztlich haben sie kaum Aussagekraft und man sollte sie nicht überbewerten."

Und so sehr der Ex-Löwe die Transferaktivitäten seines ehemaligen Vereins auch lobt, so gibt er trotzdem zu bedenken, dass man im Gegensatz zur vergangenen Saison beispielsweise mit Sascha Mölders (Trennung erfolgte noch während der Saison), Richard Neudecker und Dennis Dressel durchaus auch wichtige Schlüsselspieler verloren habe. 

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"In der Breite viel, viel besser"

"Ich weiß deswegen nicht, ob die Top-Elf aufgrund der Transfers jetzt so viel besser geworden ist, denn die Neuen sind jetzt nicht unbedingt die ganz großen Namen, die Erst- oder Zweitligaerfahrung mitbringen. Aber sie kennen die Liga und machen 1860 eben vor allem in der Breite viel, viel besser. Und das kann auf lange Sicht ein großer Vorteil sein", so Lauth.

Löwen-Coach Köllner hat sich mit seinen forschen Aussagen und Forderungen in den vergangenen Wochen laut Lauth auch selbst ein wenig unter Druck gesetzt. "Er hat die Favoritenrolle voll angenommen, neue Spieler gefordert und den Aufstieg als Ziel ausgegeben. Und daran wird er sich jetzt messen lassen müssen", meint Lauth. Und weiter: "Köllner hat intern mächtig Druck gemacht, die sportliche Führung hat mit all den Transfers geliefert und jetzt muss eben auch der Coach abliefern."

Für den ehemaligen Münchner Torjäger ist deswegen klar: "Für 1860 München muss es in der kommenden Saison um den Aufstieg gehen. Überhaupt keine Frage. Das erwarten die eigenen Spieler, aber auch die Fans. Es muss vom ersten Spieltag an klar in diese Richtung gehen, sonst könnte die Stimmung um Sechzig auch sehr schnell wieder kippen."

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Auftaktspiel bei Dynamo Dresden

Zum Auftakt der Dritten Liga geht es für die Löwen am vorletzten Juli-Wochenende gleich zu Absteiger und Mit-Aufstiegsfavorit Dynamo Dresden. Eine erste Standortbestimmung. Denn die Sachsen waren in der Relegation am 1. FC Kaiserslautern gescheitert und wollen so schnell wie möglich wieder zurück ins Bundesliga-Unterhaus.

Dahin soll es erstmals seit dem bitteren Abstieg vor fünf Jahren auch für die Löwen wieder gehen. 38 Spiele liegen auf dem beschwerlichen Weg zwischen Traum und der möglichen Erfüllung.

Trainer Köllner sagte nach dem Sieg über Karlsruhe: "Jetzt kann jeder eine Fantasie entwickeln, wie es mit der Reise weitergeht."

Aber Lauth mahnt im Hinblick auf den Auftakt in Dresden schon mal, im Fall einer Pleite in Sachsen im Umfeld und dem Klub selbst die Ruhe zu bewahren.

"Dynamo ist ein Absteiger, Mitfavorit auf den Aufstieg und somit direkt ein Highlight für die Mannschaft. Aber das ist auch ein Auswärtsspiel, das man durchaus verlieren kann. Es ist nicht einfach, in Dresden zu spielen. Sollte es wirklich so kommen, glaube ich aber nicht, dass die Euphorie gleich verflogen sein wird." 

Es würden dann ja noch 37 Partien bleiben, um den Traum vom Aufstieg in die Zweite Liga zu verwirklichen ...

Tobias Wiltschek / Dominik Hechler

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