Bayern-Verfolger und Pokalsieger: Ralf Rangnick als Trainer des FC Schalke 04
Ralf Rangnick: Rückkehr als Sportdirektor?
Kehrt Ralf Rangnick für eine dritte Amtszeit auf Schalke zurück? Während sich die königsblauen Anhänger für eine Rückholaktion des 62-Jährigen stark machen, scheint sich der Schalker Aufsichtsrat weiter uneinig zu sein. Anders als bei seinen vorherigen Anstellungen soll Rangnick allerdings nicht auf der Bank Platz nehmen, sondern die "Knappen" als Sportdirektor zurück zum Erfolg führen. Als Trainer prägte der Schwabe eine erfolgreiche Ära in Gelsenkirchen und holte unter anderem den bislang letzten Titel für die "Königsblauen". ran wirft einen Blick auf Rangnicks Trainerzeit beim FC Schalke 04.
Erfolgreiches Debüt auf Schalke
Im September 2004 übernimmt Rangnick die "Knappen" vom glücklosen Jupp Heynckes und führt die Mannschaft bis zur Winterpause auf Tabellenplatz 2. Am 25. Spieltag gewinnt Schalke das Topspiel gegen den FC Bayern München mit 1:0 und scheint auf besten Wege in Richtung Meisterschale. Danach aber kommen die "Königsblauen" komplett aus dem Tritt und verlieren vier der nächsten fünf Spiele. Mit 63 Punkten belegt Schalke am Ende den zweiten Platz, liegt aber 14 Zähler hinter den Münchnern. Auch im Pokalfinale hat Rangnick kein Glück: Der FC Bayern sichert sich mit einem 2:1 das Double.
Erste Unruhe
In die folgende Saison starten die Schalker mit großen Erwartungen, müssen aber schon früh Rückschläge hinnehmen: Im Pokal setzt es in der zweiten Runde eine 0:6-Klatsche gegen Eintracht Frankfurt und auch in der Champions League scheitert Rangnicks Mannschaft bereits in der Gruppenphase. Obwohl die "Knappen" in der Liga nur eine Niederlage hinnehmen müssen, häufen sich vor der Winterpause die Spekulationen um einen möglichen Abgang des Trainers. Während Rangnick seinen Rücktritt zum Ende der Saison ankündigt, will der Vorstand schon in der Rückrunde einen neuen Trainer …
Schmerzhafter Abschied
… Im Heimspiel gegen Mainz entlädt sich dann der Frust des Schalker Anhangs: Die Fans fordern lautstark einen Verbleib Rangnicks, der daraufhin eine Ehrenrunde durch die Veltins Arena dreht. Die "emotionale Ausnahmesituation", wie Rangnick sie später beschreiben wird, ist seine letzte Amtshandlung auf Schalke. Nach 16 Bundesliga-Spielen, 31 Punkten und auf Platz vier liegend verlässt er die "Königsblauen" und wird schließlich von seinem Assistenztrainer Mirko Slomka ersetzt.
Rückkehr zum Erfolg
Nach einem erfolgreichen Intermezzo bei der TSG Hoffenheim kehrt Rangnick Ende März 2011 an seine alte Wirkungsstätte zurück: Er ersetzt Felix Magath und führt die Mannschaft um Raul und Klaas-Jan Huntelaar bis ins Halbfinale der Champions League. Sein bis dahin größter Erfolg folgt dann einige Wochen später: Im DFB-Pokalfinale gegen den MSV Duisburg geben sich die Schalker keine Blöße und gewinnen deutlich mit 5:0. Der fünfte Pokalsieg des FC Schalke ist bis heute der letzte Titel des Traditionsvereins.
Tragisches Ende einer Ära
Die Bundesliga-Saison 2011/12 ist erst wenige Wochen alt, als Rangnick sein Engagement auf Schalke beendet: Der damals 53-Jährige leidet unter dem Burnout-Syndrom und lässt seinen Vertrag am 22. September mit sofortiger Wirkung auflösen. Rangnick zieht sich für zehn Monate aus dem öffentlichen Leben zurück und wird im Sommer 2012 als neuer Sportdirektor bei Red Bull Salzburg vorgestellt. Auf der Schalker Bank nimmt hingegen Vereinslegende Huub Stevens Platz - bis heute werden zehn weitere Trainer folgen.
Die Schalker Trainerstatistik von Ralf Rangnick
Pflichtspiele: 88 (davon 57 in der Bundesliga) -Bundesliga-Siege: 31 (54% Siegquote) -Bundesliga-Punkteschnitt: 1,82 (104 Punkte in 57 Spielen) -Größter Erfolg: Sieg im DFB-Pokal (2010/11), Vize-Meister (2004/05)