Borussia Dortmund: Umbruch notwendig! Die großen Personalfragen beim BVB
Umbruch notwendig! Die großen Personalfragen beim BVB
Der BVB bleibt in dieser Saison hinter den eigenen Erwartungen zurück. Frühes Aus in Champions League. Blamagen im DFB-Pokal und zuletzt in der Europa League. Und die Meisterschaft scheint auch längst gelaufen. Die Art und Weise, wie so manche Niederlagen zustande kamen, werfen wieder Fragen hinsichtlich fehlender Mentalität auf. Da kommt es der Borussia eigentlich ganz gelegen, dass zahlreiche Verträge spätestens 2023 auslaufen. ran gibt einen Überblick, welche Personalfragen jetzt geklärt werden müssen.
Tor: Roman Bürki
Lange Jahre war Roman Bürki die Nummer eins im Tor der Dortmunder. Mittlerweile ist er hinter dem starken Gregor Kobel und Marwin Hitz nur noch die Nummer drei. Schon in den vergangenen zwei Transferperioden wollte der Verein den Keeper loswerden. Bürki selbst stellte sich quer. Zuletzt platzte ein Wechsel zum FC Lorient. Trotzdem: Der Abschied naht. Spätestens 2023, wenn sein Vertrag ausläuft.
Abwehr: Manuel Akanji
Eigentlich wollte der BVB mit Manuel Akanji den 2023 auslaufenden Vertrag verlängern. Ein Angebot von acht Millionen Euro Jahresgehalt plus Boni schlug der Schweizer laut "Sportbild" aber aus. Weil Manchester United zuletzt mit einem Vierjahres-Vertrag inklusive Mega-Gehalt von 15 Millionen Euro pro Jahr lockte, ist ein Wechsel auf die Insel wahrscheinlich. Immerhin würde ein Verkauf der "Bild" zufolge 25 bis 30 Millionen einbringen.
Abwehr: Dan-Axel Zagadou
Der Vertrag des Verteidigers läuft zum Saisonende aus. Eigentlich hatte der BVB weiter mit Zagadou geplant. Seine enorme Verletzungsanfälligkeit lässt jedoch die Frage aufkommen, ob eine Verlängerung Sinn ergibt. Vor allem nach der Verpflichtung von Niklas Süle und einem möglichen Transfer von Freiburgs Nico Schlotterbeck wäre man auf Zagadou nicht mehr angewiesen.
Abwehr: Mats Hummels
Der Abwehr-Chef fällt in dieser Saison mehr mit Selbstkritik als mit ordentlichen Leistungen auf, weshalb Stimmen laut werden, ob Hummels mit seinen 33 Jahren dem BVB überhaupt noch helfen kann. Zumal der Verteidiger mit laut "Bild" zehn Millionen Euro Jahresgehalt zu den Großverdienern in Dortmund zählt. Hummels' Vertrag läuft 2023 aus. Ein Verkauf im Sommer ist wohl eher unwahrscheinlich, schließlich stehen mit Akanji und Zagadou schon zwei Innenverteidiger vor dem Absprung, außerdem kehrt Leihspieler Marin Pongracic zum VfL Wolfsburg zurück. Außerdem kann Hummels mit seiner Erfahrung punktuell noch unterstützen. Ob sein Vertrag jedoch noch einmal verlängert wird, ist zumindest fraglich. Wenn, dann wohl nur zu stark verminderten Bezügen.
Abwehr: Nico Schulz
Trotz eines Vertrags bis 2024 gilt Nico Schulz laut "Sportbild" als Streichkandidat. Sollten Angebote ins Haus flattern, würde der BVB wohl kaum zögern. Das bedeutet im Gegenzug aber auch, dass der 2023 auslaufenden Vertrag mit Raphael Guerreiro wohl eher verlängert werden könnte.
Defensives Mittelfeld: Emre Can
Laut "Sportbild" würde der BVB auch Emre Can gehen lassen, obwohl sein Vertrag noch bis 2024 läuft. Grund: Der Defensiv-Allrounder zeigt nicht stabil die Leistung, die ein Jahresgehalt von sechs Millionen Euro rechtfertigen würde.
Defensives Mittelfeld: Axel Witsel
Bei Axel Witsel steht der Abschied schon fest. Das Arbeitspapier des Belgiers, der 2018 für 20 Millionen Euro vom chinesischen Klub Tianjin Tianhai gekommen war, läuft zum Saisonende aus. Sein hohes Jahresgehalt von kolportierten sieben Millionen Euro (Quelle: Bild) sowie seine schwachen Leistungen gaben dem Klub keine Veranlassung zur Verlängerung.
Defensives Mittelfeld: Mahmoud Dahoud
Auf Mahmoud Dahoud kann der BVB eigentlich nicht mehr verzichten. Besonders unter Trainer Marco Rose machte der defensive Mittelfeldspieler einen großen Sprung, hat sich als Stammspieler etabliert. Auch das Zusammenspiel mit Jude Bellingham funktioniert. Einziger Kritikpunkt: Dahoud gehört nicht unbedingt zu den Mentalitätsmonstern, wenn es mal schlecht läuft. Dennoch dürfte der BVB an einer Vertragsverlängerung über den Sommer 2023 hinaus interessiert sein. Allerdings gehören dazu ja bekanntlich immer zwei.
Offensives Mittelfeld: Julian Brandt
Glaubt man der "Sportbild", würde der BVB auch Julian Brandt keine Steine in den Weg legen, wenn er den Verein verlassen will. Allerdings spricht auch vieles dagegen. Denn der 25-Jährige spielt unter Rose seine beste Saison im BVB-Trikot, auch wenn er in den vergangenen Wochen eine Schwächephase durchlebte. Und da mit Thorgan Hazard offenbar ein zweiter Offensiver zur Disposition stehen soll, stehen die Zeichen bei Brandt wohl eher auf Verbleib. Zumal sein Vertrag erst 2024 ausläuft.
Offensives Mittelfeld: Thorgan Hazard
Stichwort Hazard. Das Potenzial des Belgiers ist hinlänglich bekannt. Doch an der Einstellung hapert es leider häufiger, so dass Trainer Rose bereits Konsequenzen gezogen hat. Beim 2:5 gegen Leverkusen Mitte Februar stand Hazard nicht einmal im Kader. Dabei war der Linksaußen weder verletzt noch krank. Nach zuvor schwachen Leistungen strengte er sich im Training offenbar nicht genug an, so dass ihn Rose auf die Tribüne schickte. Weil gerade die Mentalität beim BVB als Achillesferse gilt, ist ein Abschied Hazards trotz Vertrages bis 2024 im Sommer denkbar.
Offensives Mittelfeld: Marco Reus
Der BVB und Marco Reus – viele Jahre war das die Traum-Verbindung. Doch der Kapitän zeigt in dieser Saison immer häufiger, dass seine besten Tage hinter ihm liegen. Auch er ist ein Gesicht der sportlichen Enttäuschungen in dieser Saison. Laut "Sportbild" sind daher auch bislang keine Gespräche bezüglich einer Vertragsverlängerung über 2023 hinaus geplant. Dabei würde Reus selbst gerne in Dortmund bleiben. Sollte der BVB doch noch auf den 32-Jährigen zugehen, dann wohl nur zu "stark leistungsbezogenen Bezügen". Bisher ist Reus mit einem angeblichen Jahresgehalt von zwölf Millionen Euro Topverdiener der Schwarz-Gelben.
Sturm: Erling Haaland
Auch wenn noch nicht ganz klar ist, wohin die Reise geht - das Kapitel Erling Haaland dürfte im Sommer leider beendet sein. Für eine festgeschriebene Ablöse von 75 Millionen Euro darf der Norweger vorzeitig wechseln. Interessenten gibt es en masse. Allerdings ist das für den BVB nicht nur schlecht. Denn das Geld kann der Klub, der aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Spielzeiten rund 100 Millionen Euro Verlust gemacht hat, gut gebrauchen.
Sturm: Youssoufa Moukoko
Dass der BVB den 17-Jährigen halten will, davon ist eigentlich auszugehen. Doch es stellen sich ganz andere Fragen. Können die Dortmunder Moukoko Spielzeit garantieren? Oder ist es vielleicht sinnvoll, den 2023 auslaufenden Vertrag zu verlängern, den Stürmer dann aber zunächst zu verleihen? Die Antworten müssen die Dortmunder spätestens im Sommer finden.
Trainer: Marco Rose
Laut "Sportbild" soll der Trainer bei den Spielern in die Kritik geraten sein, weil es ihm an Durchsetzungsvermögen fehle. Daran die sportlichen Tiefschläge der Saison festzumachen, wäre aber überzogen. Schließlich musste Rose mit viel Verletzungspech umgehen und hatte in der Kaderplanung keinerlei Mitsprache. Genau das dürfte sich in der kommenden Saison ändern. Dann kann man auch Roses Arbeit besser bewerten.
Frischer Wind: Karim Adeyemi (RB Salzburg)
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Karim Adeyemi von RB Salzburg zu Borussia Dortmund wechseln möchte. Angeblich sollen sich Spieler und Klub auch schon einig sein. Wäre das nicht die Ablöse von 42,5 Millionen Euro, auf der die Österreicher beharren. Diese Summe kann sich der BVB nämlich schlichtweg nicht leisten. Der "Sportbild" zufolge besteht aber die Chance, dass sich RB noch herunterhandeln lässt, eben weil der Wechsel der unbedingte Wunsch des Spielers ist.