Bundesliga: Gewinner und Verlierer des 18. Spieltags - Von Dosenöffnern und Dummheiten
Bundesliga: Gewinner und Verlierer des 18. Spieltags - Von Dosenöffnern und Dummheiten
Die Bundesliga hat die Rückrunde mit dem 18. Spieltag eröffnet. Und dabei gleich wieder für zahlreiche Geschichten gesorgt. Wie bei den Torschützen Karim Adeyemi und Karim Oniwiso, die auf einen Dosenöffner setzen. Oder wie bei der Hertha - die Berliner sind diesmal gleich für zwei Storys zuständig, leider in der Rubrik Verlierer. ran zeigt alle Verlierer des Spieltags, und natürlich auch die Gewinner.
Gewinner: Karim Adeyemi (Borussia Dortmund)
Die Erleichterung war Karim Adeyemi deutlich anzusehen. Endlich das erste Tor für Borussia Dortmund. Und dann auch noch das wichtige 1:0, der Dosenöffner beim 2:0-Sieg im Derby bei Bayer Leverkusen. "Jetzt bin ich sehr erlöst. Ich war froh, dass wir in Führung gegangen sind und ich mein erstes Tor erzielt habe. Es war sehr wichtig, dass die Mannschaft an mich geglaubt hat, der Trainer ebenso", sagte Adeyemi. Für den BVB war es der dritte Sieg in Serie, ein Ausrufezeichen und die Rückkehr in die Spitzengruppe. Und für den Stürmer, so hofft er, nur der Anfang. "Hoffentlich ist jetzt ein Knoten geplatzt", sagte Adeyemi.
Gewinner: Karim Onisiwo (FSV Mainz 05)
Auch Karim Onisiwo hofft auf einen Dosenöffner. Er traf beim 5:2 gegen den VfL Bochum gleich drei Mal, an den beiden weiteren Treffern war er beteiligt. Zwei Dinge haben geholfen: Konstruktive Kritik vom Trainer. Und ein taktischer Kniff, denn er spielte rechts hinter der Spitze. "Da fühle ich mich wohler. Mir tut es gut als Freigeist hinter der Spitze zu spielen. Da bin ich nicht so statisch", sagte der 30-Jährige.
Gewinner: Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt)
Randal Kolo Muani ließ Dayot Upamecano alt aussehen und stehen, zog dann trocken ab zum 1:1 beim FC Bayern. Vier Tore in den letzten fünf Spielen: Der Franzose ist der Mann der Stunde bei der Eintracht, er braucht schon länger keinen Dosenöffner mehr. "Eine Weltklasse-Aktion", lobte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. "Eine Bereicherung für die Bundesliga", schwärmt sogar Legende Lothar Matthäus. Sogar die Bayern sollen Interesse an dem 24-Jährigen haben, vor der Saison ablösefrei nach Frankfurt kam. "Ich bin noch nicht so lange da und habe noch einen langen Vertrag. Es steht für mich nicht zur Debatte, über andere Dinge nachzudenken", sagte er zum Interesse des Rekordmeisters.
Gewinner: Michael Gregoritsch und Lucas Höler (SC Freiburg)
Der SC Freiburg ist zurück in der Erfolgsspur, gegen Augsburg gelang mit dem 3:1 der erste Sieg in diesem Jahr, auch dank Gregoritsch und Höler, die jeweils ein Mal trafen. "Luci ist so ein guter Spieler, es macht total Spaß mit ihm zu spielen, weil er stabil mit dem Rücken zum Tor ist", hatte Gregoritsch schon vor dem Spiel geschwärmt und Höler, der in der Hinrunde lange verletzt war, als "Vollmaschine" bezeichnet. Läuft wieder im Breisgau.
Gewinner: Jonas Hofmann und Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach)
Bevor die Gladbacher nach zwei Niederlagen in Serie in eine Krise rutschten, führten Jonas Hofmann und Lars Stindl die Borussia zu einem wichtigen 4:1-Sieg in Hoffenheim. Vor allem Stindl, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, unterstrich mit zwei Vorlagen und einem Treffer, wie wichtig er auch mit seinen 35 Jahren noch sein kann. Hofmann steuerte einen Assist und zwei Treffer zum ersten Auswärtssieg unter Trainer Daniel Farke bei. Einer zu einem wichtigen Zeitpunkt.
Verlierer: Hertha BSC
Big City Chaos. Mal wieder. Die Hertha kommt sportlich nicht auf die Beine, stattdessen macht sie es sich weiterhin in der Krise gemütlich. Manager Fredi Bobic muss nach der Derby-Pleite gegen Union (0:2) gehen, Trainer Sandro Schwarz wackelt ebenfalls bedenklich. Besserung? Wünschen sich alle, ist nur nicht in Sicht.
Verlierer: Fredi Bobic
Bobic: Der Zeitpunkt seiner Entlassung, kurz vor dem Ende der Transferperiode, überrascht, die Trennung ist aber konsequent, weil unter seiner Regie kein positiver Trend erkennbar war. Bitter für ihn, dass der Spruch nach dem ARD-Interview ("Wenn du nochmal frägst (sic!), kriegst du eine gescheuert!") seinen Abgang zusätzlich noch negativ untermalt. Verbrannte Erde hat er in Berlin sowieso hinterlassen, vor allem aus sportlicher Sicht.
Verlierer: Andre Breitenreiter (TSG Hoffenheim)
Breitenreiter: Die Luft für Andre Breitenreiter wird dünner und dünner. Gegen Gladbach setzte es ein 1:4, womit die Hoffenheimer seit acht Spielen sieglos sind. Im Pokal geht es jetzt zu RB Leipzig, dann zum VfL Bochum. Entscheidende Tage für den angezählten Trainer, der sich zu einem ungünstigen Zeitpunkt auch noch mit den Fans anlegt. "Ich finde das auch den völlig falschen Ansatz", kritisierte er die Anhänger, die skandiert hatten: "Wir wollen euch kämpfen sehen." Kämpfen muss vor allem Breitenreiter – um seinen Job.
Verlierer: Julian Nagelsmann (FC Bayern)
Wenn am Ende sogar der Rasen kritisiert wird, wird es skurril. Doch Bayerns Trainer Julian Nagelsmann knöpfte sich nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt tatsächlich auch das Geläuf in der Allianz Arena vor. "Der Platz ist nicht leicht zu bespielen. Wir rutschen die ganze Zeit aus. Wenn es dann sehr eng wird, und du hast so kleine, schnelle Bewegungen...", sagte der 35-Jährige. Man muss dazu sagen: Auch die NFL-Stars hatten sich im November über den Platz beschwert. Doch Fakt ist: Drei Mal 1:1 zum Start in das neue Jahr ist viel zu wenig für die Ansprüche der Bayern. Eine Woche ist das neue Fußball-Jahr alt, und schon hat Nagelsmann wieder diverse Brände zu löschen.
Verlierer: Merghim Berisha (FC Augsburg)
Der Augsburger Stürmer erzielte beim 1:3 in Freiburg das zwischenzeitliche 1:1 – immerhin. Doch Berisha provozierte das Freiburger Publikum mit der "Ich kann euch nicht hören"-Geste, indem er die Hände hinter die Ohren legte. Die Anhänger waren sauer, die Freiburger auch. Das 2:1 fiel postwendend. "Man muss den Gegner nicht nochmal extra provozieren", kritisierte Kapitän Jeffrey Gouweleeuw Berishas Aktion. "Wir müssen lernen, dass es unnötig ist, jeden nochmal extra zu provozieren und Motivation zu geben. Das ist nicht nötig, Auswärtsspiele sind so oder so schwierig genug."