Rhein-Derby Leverkusen gegen Köln
1. FC Köln: Anthony Modeste - ungewisse Zukunft trotz eindrucksvoller Wiederauferstehung
- Aktualisiert: 13.03.2022
- 11:02 Uhr
- ran.de / Markus Bosch
Der 1. FC Köln kann sich in dieser Saison wieder auf die Treffer von Stürmer-Star Anthony Modeste verlassen, der so gut trifft, wie seit fünf Jahren nicht mehr. Ein Abgang im Sommer ist aber dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen.
Köln/München - Derby-Zeit in der Bundesliga!
Der 1. FC Köln tritt am Sonntagnachmittag (ab 15:30 Uhr im Liveticker) bei Bayer Leverkusen an. Während Bayer seine Champions-League-Ambitionen untermauern will, dürfen die Kölner mit 36 Punkten auf Rang acht immerhin noch vom internationalen Geschäft träumen.
Fünf Zähler beträgt der Rückstand der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart auf Platz sechs im Moment. Erfreulich: Der Abstieg dürfte in der Domstadt schon zu diesem Zeitpunkt kein Thema mehr sein. Der Blick geht tendenziell eher nach oben. Einer der Gründe dafür ist die Wiederauferstehung von Anthony Modeste.
Der Franzose knüpft in dieser Spielzeit an längst vergessen geglaubte Tage im FC-Dress an. 18 Tore in 27 Spielen lautet seine eindrucksvolle Bilanz, die ihm vor der Saison wohl nicht so viele zugetraut hätten. Aber Baumgart baute den Angreifer wieder auf und brachte ihn wieder in Topform.
Modeste mit besonderer Bindung zu Baumgart
Neben der täglichen Trainingsarbeit sprach Baumgart seinem Schützling auch immer wieder in Einzelgesprächen Vertrauen und Mut zu. Der Lohn: Allein elf Treffer gelangen Modeste in der Bundesliga-Hinrunde. Zwischenzeitlich war der 33-Jährige für über 47 Prozent aller FC-Tore verantwortlich. Dementsprechend zog er nach der letzten Partie des Jahres 2021 ein eindeutiges Fazit: "Der fast gleiche Kader, aber alles hat sich geändert mit einem geilen Trainer."
Auch Baumgart zollte seinem Stürmer Respekt, auf seine Art und Weise: "Tony macht, Tony tut, Tony arbeitet. Aber er kann's nicht allein machen. Er krönt, was wir alle miteinander erarbeiten." Neben allen sportlichen Qualitäten sorgte Modeste zudem bereits für einige Lacher nach seinen Toren.
Einmal spritzte er seinem Trainer Wasser ins Gesicht und ein anderes Mal nahm er sich die Mütze seines Vorgesetzten und platzierte diese auf seinem Kopf. Das Internet feierte beide Aktionen, die noch vor einigen Monaten undenkbar erschienen, schließlich hätte man Modeste wohl noch im vergangenen Sommer keine Steine in den Weg gelegt, wäre ein Angebot ins Geißbockheim herein geflattert.
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Verhinderte Baumgart Modestes Abgang?
Aber der 33-Jährige blieb, auch weil Trainer Baumgart sich wohl gegen einen Verkauf aussprach. Der Lohn ist eine Tor-Ausbeute des Stürmers, wie es sie seit der Saison 2016/17 nicht mehr gab. Damals erzielte Modeste 25 Tore für den FC. Doch danach begann sein Absturz mit dem Wechsel nach China, der ihm ein fürstliches Gehalt und dem FC eine üppige Summe von etwa 30 Millionen Euro einbrachte.
Doch es fehlte der Wohlfühl-Faktor aus Kölner Tagen, hinzu kamen binnen kürzester Zeit Streitigkeiten bezüglich des kolportierten Jahresgehalts von elf Millionen Euro. Dies führte am Ende sogar zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung.
2018 folgte die Rückkehr nach Köln, die erneut vor Gericht verhandelt werden musste. Rein sportlich konnte Modeste nicht an die Zeit vor seinem China-Wechsel anknüpfen - bis ihm Baumgart neuen Schwung verlieh. Aber möglicherweise wird der 33-Jährige der Domstadt schon bald wieder den Rücken kehren, denn sein Vertrag läuft 2023 aus und die FC-Verantwortlichen wollen ihn nicht ablösefrei verlieren. Die Devise im Sommer heißt also verlängern oder Abschied.
Modeste: Abschied oder Verlängerung im Sommer
Schon im Winter lag dem Vernehmen nach ein hochdotiertes Angebot aus Saudi-Arabien auf dem Tisch, dass Modeste und der Klub aber nach Überlegungen gemeinsam ablehnten. Zuletzt wurde der 33-Jährige dann doch etwas unruhig. Er sagte der "Bild": "Ich brauche ein bisschen Sicherheit. Wenn nichts vom FC kommt, dann muss ich auch irgendwie gucken."
Inzwischen soll sich aber sein Berater in der Stadt befinden und mit den FC-Verantwortlichen die Zukunft von Modeste besprechen. Unklar ist, inwieweit der Klub die Tore und Strahlkraft von Modeste, der bei den Fans längst Kultstatus genießt, auch in Zukunft bezahlen möchte.
Sollte im Sommer erneut ein hochdotiertes Angebot aus dem Ausland kommen, könnten beide Seiten sich wohl ein zweites Mal trennen. Aber bis es soweit ist, wird Modeste wohl einfach weiter Tore schießen, gerne auch schon gegen Rivale Leverkusen. Denn Tore sind Modestes beste Argumente für alle möglichen Zukunftsoptionen.
Markus Bosch
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