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Bundesliga

Am "Rose-Montag" ist bei Borussia Mönchengladbach schon Aschermittwoch

  • Aktualisiert: 15.02.2021
  • 20:23 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/Norbert Schmidt
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Marco Rose wird Borussia Mönchengladbach zum Saisonende Richtung Borussia Dortmund verlassen. In Gladbach sorgt das für Ernüchterung, aber auch Erleichterung. Der Klub muss sich nun neu aufstellen.

Mönchengladbach – Als Gladbach-Fan kann man nur müde lächeln. Wenn überhaupt. Doch das Wortspiel lag natürlich auf der Hand.

Schließlich gab Borussia Mönchengladbach am Rosenmontag bekannt, dass Marco Rose am Saisonende von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen und zu Borussia Dortmund wechseln wird.

Am "Rose-Montag" also. Ha.Ha.Ha.

Oder: In Gladbach ist am "Rose-Montag" schon Aschermittwoch. Pappnase inklusive.

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Marco Rose Netzreaktionen
News

Netzreaktionen zu Rose: "Hoffentlich hat Eberl noch Favres Nummer"

Es hatte sich bereits in den vergangenen Wochen angedeutet, nun aber ist es Gewissheit. Marco Rose wird Borussia Mönchengladbach im Sommer den Rücken kehren. Diese Nachricht lässt das Netz natürlich keineswegs kalt.

  • 15.02.2021
  • 19:17 Uhr

Höhö. Oder besser: Tata, tata, tata, dazu ein Tusch und ein stimmungsvolles "Halt Pohl", wie sie in Mönchengladbach an Karneval normalerweise sagen. 

Doch zum Lachen ist den wenigsten zumute, die Katerstimmung ist nicht von der Hand zu weisen. Denn das ganze Trara um Rose, seine Klausel und den Dauerflirt mit dem BVB zog sich wochenlang wie Kaugummi.  

Rose und der BVB: Nerv- und Störfaktor

Das Verständnis? Sank mit jeder Rumeierei. Der Nervfaktor? War riesig. Der Störfaktor? Auch auf dem Feld zuletzt nicht mehr zu übersehen. 

So gesehen ist es eine Ambivalenz aus Enttäuschung und Erleichterung, die sich rund um den Klub breitmacht.

"Die Entscheidung von Marco Rose ist natürlich eine große Enttäuschung für uns, da er vor gut anderthalb Jahren als Nachfolger von Dieter Hecking hierhin gekommen ist, um gemeinsam mit dem Verein etwas Großes aufzubauen", heiß es in einer Stellungnahme des Fanprojekts. Die Zeit sei ja auch sehr erfolgreich gewesen, heißt es weiter. "Aber in den letzten Wochen hat die fehlende Klarheit den Verein und das Umfeld schon sehr belastet. Es ist ein Stück weit auch befreiend, dass wir nun wissen, wohin seine Reise geht."

Man muss den Klub ein wenig besser kennen, um zu verstehen, dass heutzutage Alltägliches wie Ausstiegsklauseln oder konsequente Karriereplanungen, verbunden mit einem Wechsel, eine nachhaltige Missstimmung hervorrufen können.

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In Gladbach versucht man seit gut zehn Jahren recht erfolgreich, mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln, besonderen Ideen, viel Enthusiasmus und Gespür für Talente, das Momentum zur Qualifikation für das europäische Geschäft zu nutzen. 

Eine Maximierung der eigenen Möglichkeiten, Kontinuität ist dabei das Credo. Nicht umsonst spielt Manager Max Eberl immer wieder mit der Begrifflichkeit "Gladbach als gallisches Dorf". Der Underdog gegen das Establishment sozusagen, und das angelegt als langfristiges Projekt. 

Auch das mit Rose sollte etwas Langfristiges werden. Doch während Eberl auf eine Ära hoffte, sah Rose die Borussia als Durchgangsstation, als Sprungbrett. Keine Frage: Das ist der Lauf der Dinge, so tickt nun mal das Milliardengeschäft Bundesliga, in den meisten Fällen geht es vollkommen unromantisch zu, "Ja"-Worte haben nun mal nur eine begrenzte Halbwertszeit.

Für die Gladbacher bedeutet der Abgang nun aber mal wieder eine Art Neuanfang, einen Neustart mit einem neuen Trainer, der wieder eine neue Philosophie mitbringt. Bei dem keiner weiß, ob und wie die Zusammenarbeit funktionieren wird.

Ungewissheit also.

Rose als "Lame Duck"?

Gepaart mit der Gefahr und der Sorge, dass jetzt endgültig die Luft raus ist, Rose zur "Lame Duck" wird und der Klub, aktuell Tabellensiebter, im Achtelfinale der Champions League und im Viertelfinale des DFB-Pokals, seine Saisonziele verspielt. Der Gegner im Pokal ist übrigens einer der Konkurrenten im Kampf um die europäischen Plätze. Genau:der BVB. 

Hinzu kommen offene Personalfragen: Was machen Stars wie Marcus Thuram, Alassane Plea, Florian Neuhaus oder Denis Zakaria? Drohen nun Abgänge, nachdem die Gladbacher nach der vergangenen Saison alle Spieler halten konnten?

Wie auch immer, das Konfliktpotenzial ist nicht ohne bis zum Saisonende. Man werde "mit Marco gemeinsam alle Kräfte mobilisieren, um unsere Ziele in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League zu erreichen", sagte Eberl. Angesichts der ganzen Konstellation ist das zwar aller Ehren wert, wirkt aber auch ein bisschen, wie eine leere Standard-Floskel.

Mit Humor und Sarkasmus verdeutlicht Autor und Gladbach-Fan Tommi Schmitt, wie man mit der ganzen Gemengelage umgeht.

"Glaube nicht, dass Kohfeldt nun Gladbachtrainer wird, kann mir den null in Dortmund vorstellen", schrieb er. Denn klar: Wer immer es auch wird, irgendwann ruft der BVB.

Nach regelmäßigen Wechseln von Leistungsträgern wie Marco Reus, Mahmoud Dahoud oder Thorgan Hazard sowie nun Rose bleibt eben nur noch Fatalismus.

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Zum einen gibt es zwar kaum eine bessere Anerkennung der eigenen Akribie und Arbeit, wenn dir die besten Mitarbeiter abgeworben werden. Zum anderen sind es aber immer wieder harte Treffer, die einem gleichzeitig vor Augen führen, dass zum Mitpinkeln mit den Großen dann doch noch etwas fehlt.

Und die dazu führen, dass am "Rose"-Montag in Gladbach schon Aschermittwoch ist.

Andreas Reiners

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