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Lösungen müssen her

Borussia Dortmund ratlos: Echte Krise?

  • Aktualisiert: 20.10.2017
  • 21:27 Uhr
  • ran.de
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© 2017 Getty Images

Nur ein Sieg in den letzten vier Spielen, dazu droht der BVB das erste Saisonziel bereits zu verpassen: Es bahnt sich eine Krise an. Klar ist: Dortmund hat mehr als ein Bürki-Problem.

München – Das mediale Echo ist manchmal gewaltig. Da wird dann auch hin und wieder über das Ziel hinausgeschossen. Sehr weit.

"Muss Bürki weg? Stimmen Sie ab!", lautete da eine Online-Umfrage eines bekannten TV-Senders. Nach einigen Protesten wurden Tweet und Umfrage gelöscht. Unglücklich sagten die einen, komplett geschmacklos andere. Solch eine Frage kann man nach den vergangenen Spielen von Roman Bürki im Kasten von Borussia Dortmund definitiv anders stellen.

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Mitschuld an CL-Aus

Denn es ist gar nicht die Frage, dass sich der Schweizer derzeit in einer Krise befindet, immerhin trägt er die Schuld an dem einen oder anderen Gegentor in den zurückliegenden Spielen. Daran besteht gar kein Zweifel. Man kann ihm nach Fehlern gegen Tottenham, Real Madrid und nun in Nikosia auch das wahrscheinliche Aus in der Champions League zum Teil ankreiden.

Ihm aber praktisch die alleinige Schuld an der jüngsten BVB-Misere zu geben und auf eine Ablösung hin abstimmen zu lassen, um das Ergebnis womöglich nochmals auszuschlachten – das ist durchaus schlechter Stil.

Schlecht war auch der Ballverlust im Mittelfeld vor dem 0:1 auf Zypern, doch den prangert niemand öffentlich an. Im Gedächtnis ist vielleicht noch der Verlegenheitsrückpass von Sokraktis auf Bürki, der anschließend zugegeben alles falsch macht. Erst sein Fehlpass, dann lässt er den Ball auch noch abprallen.

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Roman Bürki

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"Niemand macht ihm Vorwürfe", sagte BVB-Coach Peter Bosz. Mit den Medien wollte Bürki nicht sprechen, viele spekulieren aber über einen Wechsel von Nationalkeeper Kevin Trapp, der bei Paris St. Germain nur auf der Bank sitzt. Dass Roman Weidenfeller für Bürki mit 37 noch einmal sein Comeback feiert, scheint eher unwahrscheinlich, zumal die Borussia den Vertrag mit Bürki nun bis 2021 verlängert hat.

Das Problem des BVB ist im Moment aber nicht nur ein Torhüter-Problem. Seit einigen Spielen wirkt der BVB seltsam, einfallslos, behäbig im Kopf, unflexibel, nicht mehr so schlagfertig, unbekümmert. Vereinfacht gesagt: Die Truppe, die zu Beginn der Saison so schöne Dinge mit dem Ball anstellte, weiß mit dem Spielgerät nicht mehr viel anzufangen.

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Immer nur rückwärts

Und dann geht es eben rückwärts, wenn nach vorne die Ideen fehlen. Ein Beispiel: Ömer Toprak war von RB Leipzig als Schwachstelle ausgemacht worden, er war 113-mal am Ball und spielte die meisten aller Pässe. Dafür wählte er aber auch 27 Mal den Rückpass auf Bürki. Wie Sokratis gegen Nikosia auch. Von dem Problem der fehlenden Kreativität lenkt die Personalie Bürki aktuell ein wenig ab.

Für noch größeren Alarm sorgt nämlich der Trainer. Denn Bosz hat erschreckend wenig Antworten auf die Krise und die negative Stimmung, die sich allmählich breit macht. "Wenn man gegen so einen defensiven Gegner spielt, ist es immer wichtig, das erste Tor zu schießen, das passierte nicht", sagte er nur. Tja, warum seine Mannschaft keine Mittel für mehr als zweieinhalb Chancen fand, ließ er offen. "Nur noch wild": So bezeichnete Kapitän Marcel Schmelzer die Bemühungen.

Und, ziemlich bemerkenswert: "Wir dürfen uns das nicht einreden - oder selbst, wenn es so ist, nicht eingestehen, wir müssen jetzt eine Reaktion zeigen." Augen zu und durch also, ein bisschen viele Floskeln, die Ratlosigkeit unterstreichen.

Bosz reihte sich nochmals ein. Er forderte die Spieler auf, "zusammenzustehen. Wir haben zweimal in Folge nicht gewonnen, das darf einer Mannschaft wie Borussia Dortmund nicht passieren."

Das hat der Niederländer zumindest schon mal entschlüsselt.

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