Wunsch nach Rechtssicherheit
Bundesliga - 50+1-Regel: Werksklubs schlagen Bundeskartellamt Lösungen vor
- Aktualisiert: 10.02.2023
- 22:03 Uhr
- ran.de
Im Zoff um die 50+1-Regel haben die drei Werksklubs Bayer 04 Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim dem Bundeskartellamt offenbar konkrete Lösungsvorschläge gemacht, wie die Ausnahmen für die drei Vereine wettbewerbskonform gestaltet werden sollen.
Gibt es in der Diskussion um die 50+1-Regel und die drei Werksklubs der Bundesliga bald eine Lösung? Wie die "Sportschau" berichtet, seien Vertreter von Bayer 04 Leverkusen, des VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim mit konkreten Lösungsvorschlägen auf das Bundeskartellamt zugegangen.
Der Hintergrund ist die Kritik der Behörde an den Ausnahmen für die drei Vereine hinsichtlich der 50+1-Regel. Diese Ausnahmen stünden mit dem vereinsgeprägten Wettbewerb der Bundesliga nicht im Einklang, so der Vorwurf. Das Ziel der Kompromisssuche: Die Ausnahmen sollen wettbewerbskonform gestaltet und die ganze Regel rechtssicherer gemacht werden.
50+1: Drei konkrete Vorschläge
Die "Sportschau" berichtet nun von drei Vorschlägen der Klubs.
Zum einen sollen künftig Vertreter der Muttervereine (e.V.) fest in den Gremien der Werksklubs etabliert werden. Dadurch soll mehr Kontrolle auf die Eigentümer ausgeübt werden können. Hier sorgte vor allem die Möglichkeit, den Einfluss des Muttervereins komplett zu begrenzen, für eine Intervention des Kartellamts.
Beim zweiten Vorschlag geht es um die Finanzen: Die Werksklubs müssten in Zukunft ausgeglichene Bilanzen vorlegen. Hier soll verhindert werden, dass die Besitzer mögliche Verluste des Klubs ausgleichen und sich so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Beim dritten Vorschlag verpflichten sich die Klubs, nicht den Standort zu wechseln, wie es zum Beispiel bei den Franchises im US-Sport der Fall ist.
"Bestandsschutz" für die drei Werksklubs
Weitere Ausnahmen von der 50+1-Regel soll es in Zukunft nicht mehr geben, dafür aber einen "Bestandsschutz" für die drei genannten Klubs. Die Hoffnung der Beteiligten: Eine endgültige Lösung in den kommenden Wochen zu finden.
"Ich wäre mal ganz zuversichtlich, dass es gelingen kann, im ersten Quartal mit dem Kartellamt eine Lösung zu finden. Wir sind da wirklich in weit fortgeschrittenen Gesprächen", sagte DFL-Interims-Geschäftsführer Oliver Leki beim DFL-Neujahrsempfang. Ansonsten wollten sich weder Klubs noch Bundeskartellamt zu den Gesprächen und Vorschlägen äußern.