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2. Bundesliga

Der FC Schalke 04 siegt und siegt: Vom Traumapatienten zum Jubel-Klub

  • Aktualisiert: 24.10.2021
  • 15:29 Uhr
  • ran.de / Carolin Blüchel
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© 2021 imago
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Nach dem traumatischen Abstieg in der vergangenen Saison scheint der Umbruch beim FC Schalke 04 in Liga zwei geglückt. Ist der direkte Wiederaufstieg doch plötzlich möglich?

München - Was für ein Kontrast! Was für unterschiedliche Welten! Prägten in der vergangenen Saison hängende Schalker Köpfe nach blutleeren, nahezu kampflosen Auftritten die Bundesliga, erleben wir jetzt ganz andere Bilder.

S04-Spieler jubeln ausgelassen. Sie laufen, sie kämpfen, sie opfern sich auf. Die Belohnung: Nach dem 3:0 gegen Dynamo Dresden kletterte der Absteiger zumindest vorübergehend auf Tabellenplatz zwei - in Schlagdistanz zur Spitze.

Es ist Balsam auf die strapazierten Seelen der Schalker Fans, die am Wochenende die Veltins Arena erstmals seit rund anderthalb Jahren wieder fast komplett füllen durften.

"Schalke ist eine richtige Mannschaft. Wir haben ein Riesenband wieder zur Kurve, zu den Fans. Wir sind eine Rieseneinheit", schwärmte Torhüter Martin Fraisl im "kicker". "Wir verteidigen als Einheit und im Kollektiv. Wir wissen, auf was es ankommt in der 2. Liga."

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Fraisl hält den Kasten sauber

Es sieht ganz so aus. Dabei hat Fraisl selbst großen Anteil am Schalker Aufschwung der vergangenen Wochen. Im Sommer kam der 28-Jährige ablösefrei von ADO Den Haag, musste sich zunächst hinter Stammkeeper Ralf Fährmann einreihen.

Als dieser beim 1:2 gegen den KSC patzte, entschied sich Trainer Dimitrios Grammozis zu einem Wechsel im Tor. Seitdem hält Fraisl seinen Kasten sauber. "Mir geht es weniger um Paraden. Wichtig ist, dass ich als Torwart meiner Mannschaft Sicherheit gebe. Das möchte ich von hinten ausstrahlen", sagte er. Vier Siege in vier Spielen und 10:0 Tore sind ein Beweis dafür, dass es klappt.

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Schröder räumte auf

Es ist auch ein erster Fingerzeig dahingehend, dass der Umbruch auf Schalke tatsächlich gelungen sein könnte. Nach dem vierten Abstieg der Klubgeschichte und einer Trauma-Saison mit fünf verschiedenen Trainern blieb kein Stein auf dem anderen.

Sportdirektor Rouven Schröder, der erst im Juni an Bord des sinkenden S04-Bootes gekommen war, sorgte dafür mit eiserner Hand. So mussten insgesamt 30 Spieler gehen. Unter anderem wurden die Verträge von zehn Akteuren, darunter Alessandro Schöpf, Shkodran Mustafi, Nabil Bentaleb, Omar Mascarell und Mark Uth, nicht verlängert.

Leihspieler wie William oder Goncalo Paciencia kehrten zu ihren Stammvereinen zurück. Trotzdem blieb es ein Kampf, die Lizenzauflagen für die zweite Liga zu erfüllen. Erst mit der Leihe von Amine Harit zu Olympique Marseille am Deadline Day verhinderte Schalke einen drohenden Sechs-Punkte-Abzug wegen Nichteinhaltung der Auflagen.

Wundertüte Schalke

Nach dem großen Aderlass folgten Neuverpflichtungen. Aufgrund der schlechten Finanzlage war jedoch sparen angesagt, 16 neue Spieler kosteten nur knapp über zwei Millionen Euro. Wie gut können die schon sein, dürfte sich der ein oder andere hinter vorgehaltener Hand gefragt haben. 

Auch im Verein wusste man nicht so recht, was sich aus der Wundertüte Schalke entwickeln würde, weshalb sich auch keiner traute, das Saisonziel "direkter Wiederaufstieg" in den Mund zu nehmen. 

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Nach elf Spieltagen steht allerdings fest: Schröder und Grammozis haben es geschafft, eine schlagkräftige Zweit-Liga-Truppe zu formen. Eine, die Kampf und Physis mitbringt und unbedingt gewinnen will. Attribute, die Schalkes Erstligamannschaft hatte sträflich vermissen lassen.

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Terodde und Ouwejan zwei Glücksgriffe

Das Quäntchen Glück ist auch noch mit dabei, beispielsweise, dass sich Simon Terodde nach Schalke locken ließ. Der Ex-Hamburger ist mit elf Treffern und zwei Vorlagen in elf Spielen der erfolgreichste Knipser bei Königsblau, auch wenn er die letzten zwei Partien leer ausging.

Mit Thomas Ouwejan avancierte zuletzt eine Leihgabe des AZ Alkmaar zum neuen Publikumsliebling. Der Mittelfeldspieler zeigte beim 3:0 gegen Dynamo seine bislang beste Leistung, netzte einmal selbst ein und bereitete zwei weitere Treffer vor. Überhaupt ist der Niederländer der Top-Vorbereiter der Schalker in dieser Saison.

Direkter Wiederaufstieg möglich?

Und so langsam kommt die Frage auf, ob der direkte Wiederaufstieg vielleicht doch realisierbar ist? "So weit sind wir noch lange nicht", winkte Grammozis bei "t-online.de" ab. Nach dem intensiven Transfersommer sei es zunächst darum gegangen, dass sich die Mannschaft finde. Das gelinge nun immer besser.

"Wir wissen aber auch, dass es noch ein langer Weg ist, den wir gehen müssen", sagte er. Der 43-Jährige, der den damals taumelnden Riesen im März übernommen hatte, schickt aber auch hinterher: "Jeder kann jeden schlagen."

Sportdirektor Schröder will in der Winterpause eine neue Zielsetzung ausgeben. "Wir sind mit dem Kader sehr zufrieden. Wir wollen bis Weihnachten in Schlagdistanz zu den Top 6 sein, um dann intern zu beraten, wie wir in die letzten 16 Ligaspiele gehen werden", kündigte er in "Sportbild" an. Es brauche eben Zeit, um einen derart großen Neustart bewerten zu können.

Eines erscheint aber jetzt schon klar: Uninspirierte Auftritte wie in der Vorsaison werden wir bei dieser Mannschaft wohl nicht erleben.

Carolin Blüchel

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