Fußball
Derby-Boykott: Kessler kündigt Aufarbeitung an
Nach dem Derby-Boykott der aktiven Fanszene des 1. FC Köln hat Sportdirektor Thomas Kessler eine Aufarbeitung der Vorfälle angekündigt. "Darüber werden wir definitv sprechen", sagte der 39-Jährige im Sport1-Doppelpass. Er könne am Sonntagmorgen noch "nicht sagen, was wirklich vorgefallen ist, aber das müssen wir definitiv aufarbeiten".
Was war passiert? Vor der Partie bei Bayer Leverkusen (0:2) waren rund 500 FC-Anhänger aus der aktiven Fanszene aus Protest gegen die aus ihrer Sicht zu intensiven Kontrollen durch die Polizei abgereist. Ein Fan soll auf der Polizeiwache äußerst gründlich kontrolliert worden sein. Die Polizei bestritt, dass es sich um eine "Nacktkontrolle", von der die Kölner Fanhilfe berichtet hatte, gehandelt habe.
Laut Kessler soll das Thema auf "Geschäftsleitungsebene" besprochen werden. "Wir haben nächste Woche auch eine Sitzung mit unserem Vorstand gemeinsam mit dem e. V., die natürlich auch viel in diesen Fan-Themen und Mitglieder-Themen involviert sind", sagte der FC-Sportdirektor. Er könne sich jedenfalls "nicht vorstellen, dass unsere aktive Fanszene sich in den Bus nach Hause setzt, wenn es nur um Gerüchte geht".
Kessler vermisste am Samstagabend die typische Derbystimmung. Die Atmosphäre sei "alles andere als okay" gewesen. "Es war insgesamt einfach eine komische Stimmung im Stadion, und ich fand, das hat sich in der ersten Halbzeit auch ein Stück weit auf das Spiel niedergeschlagen", sagte Kessler, der sich eine Spitze gegen Leverkusens Sportchef Simon Rolfes ("Stimmung war super") nicht verkneifen konnte: Dies habe Rolfes "wahrscheinlich aus der Erfahrung" heraus gesagt, "dass es bei denen jede Woche so ist, wenn wir nicht da sind".