Ex-Top-Torjäger kritisieren Stürmer-Ausbildung in der Bundesliga
- Aktualisiert: 11.01.2017
- 12:00 Uhr
- SID
Die "Falsche Neun" sei der falsche Weg: Ehemalige Top-Torjäger kritisieren die Ausbildung der Bundesliga-Torjäger. Ein Stürmer müsse nicht alles können, er sei ein Spezialist.
Köln - Die ehemaligen Top-Torjäger Klaus Fischer, Uwe Seeler und Ulf Kirsten haben die mangelhafte Ausbildung von Stürmern in der Bundesliga beklagt. "Es gibt keinen deutschen Mittelstürmer mit internationaler Klasse", sagte Fischer der "Sport Bild".
"Das liegt an der Ausbildung. Die großen Experten von heute sagen: 'Ein Stürmer muss alles spielen können.' Nein, muss er nicht! Ein Mittelstürmer ist ein Spezialist. Diese Spezialisten muss ich ausbilden."
Mit dem Begriff "falsche Neun" kann der ehemalige Nationalspieler nichts anfangen.
"Falsche Neun" der falsche Weg
"Wenn ich schon falsche Neun höre, kriege ich einen Kloß im Hals. Wenn wir eine richtige Neun hätten, wären wir nicht im EM-Halbfinale gegen Frankreich rausgeflogen. Mit einem echten Torjäger verlierst du nicht 0:2, wenn du die bessere Mannschaft bist. Du brauchst Spieler, die Tore garantieren", sagte Fischer.
HSV-Idol Seeler sieht es ebenso. "Über die falsche Neun will ich gar nicht nachdenken. Nur so viel: Wenn man den Fußball verkompliziert, wird er nicht besser, sondern schlechter." Der dreimalige Bundesliga-Torschützenkönig Kirsten kritisiert ebenfalls die schlechte Ausbildung.
"Man hat es in Deutschland in der Jugend vergessen, Stürmer zu entwickeln. Vielleicht will man sich die Arbeit nicht machen, sie zu suchen und zu entwickeln. Ich bin auf jeden Fall über jeden Stürmer froh, der geil darauf ist, Tore zu machen ? davon gibt es zu wenige", sagte Kirsten, der einen Hoffnungsschimmer sieht: "Zumindest Hoffenheims Sandro Wagner ist so ein Typ."
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