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Nachfolger von Hansi Flick

FC Bayern: Julian Nagelsmann wohl Top-Trainerkandidat - passt das?

  • Aktualisiert: 27.04.2021
  • 11:05 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© M.i.S.-Sportpressefoto
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Der FC Bayern soll wohl Julian Nagelsmann als Top-Kandidaten für den Trainerposten auserkoren haben. Neben einer stattlichen Leipziger Ablöseforderung stellt sich auch die Frage, ob Nagelsmann überhaupt zu den Bayern passt? Eine Analyse.

München - Sechs Jahre später als geplant, könnte der Wunsch von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß doch noch Wirklichkeit werden.

Im Jahr 2015 wollte Hoeneß für die U19 des FC Bayern einen gewissen Julian Nagelsmann verpflichten. Das enthüllte Bayerns ehemaliger Technischer Direktor, Michael Reschke, unlängst im "Sport1"-Podcast "Meine Bayern-Woche".

Damals scheiterte die Verpflichtung allerdings am Veto von TSG-Mäzen Dietmar Hopp, der Hoeneß in einem Telefonat klar machte, dass man im Kraichgau "viel mit ihm (Nagelsmann; Anm. d. Red.)" vorhabe.

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RB Leipzig will wohl 25 Millionen Euro für Nagelsmann

Doch im Frühjahr 2021 sind die Voraussetzungen andere, Nagelsmann ist Trainer bei RB Leipzig. In Sachsen hat er einen Vertrag bis 2023, wohl ohne Ausstiegsklausel. Gleichzeitig befindet sich der FC Bayern auf Trainersuche und hat nach übereinstimmenden Medienberichten den 33-Jährigen als Wunschlösung auserkoren. Nagelsmann soll, laut "kicker", bereits um seine Vertragsauflösung gebeten haben und RB fordert offenbar 25 Millionen Euro Ablöse.

Aber passt das überhaupt zwischen Nagelsmann und den Bayern? Geht es nach dem ehemaligen Bayern-Funktionär Reschke, gibt es nur eine Antwort. "Dass Julian vom Alter her irgendwann mal Bayern-Trainer werden kann oder werden wird, da gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit. Die sportliche Qualität steht außer Frage bei Nagelsmann. Das ist ein total außergewöhnlicher Trainer. Das ist ein Juwel auf dem Trainermarkt."

Ein Trainer, der in der Vergangenheit außergewöhnlich offen über seine besondere Beziehung zum Rekordmeister gesprochen hat. "Als kleines Kind und Heranwachsender war ich Bayern-München-Fan, das war fast jeder in der Region, in der ich groß geworden bin", erzählte Nagelsmann, der in Landsberg am Lech geboren ist, einst auf einer Pressekonferenz.

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Bayern-Fan Nagelsmann: Beim FC Bayern "vielleicht noch ein Stück glücklicher" 

Bereits im Sommer 2017, nach der Entlassung von Carlo Ancelotti, war Nagelsmann im Dunstkreis der möglichen Nachfolgekandidaten und ließ bei "Eurosport" verlauten, dass ihn der FC Bayern "vielleicht noch ein Stück glücklicher machen" würde. So könnte Nagelsmann möglicherweise im Herbst 2021 noch ein Stück glücklicher sein, als er es ohnehin schon sein dürfte.

Denn an seinen bisherigen Bundesliga-Stationen in Hoffenheim und bei RB Leipzig hat Nagelsmann durchaus bewiesen, dass er ein Team erfolgreich führen kann. Sein bislang wohl größter Erfolg ist das Erreichen des Halbfinales in der Champions League mit den Leipzigern in der vergangenen Saison.

Er gilt als selbstbewusster, intelligenter, taktisch gewiefter und moderner Trainer, der seinen Spielern auch mental viel abverlangt. Auch der unbedingte Siegeswille zeichnet ihn aus. Durch die Geisterspiele aufgrund der Corona-Situation bekommt jeder im Stadion und am TV-Bildschirm mit, wie intensiv Nagelsmann während einer Partie sein Team coacht. Nahezu über die komplette Spielzeit gibt er den Leipziger Spielern Anweisungen, Lob oder Kritik mit auf den Weg.

Zumindest in diesem Punkt müsste er sich in München wohl umstellen, schließlich gibt es dort auf dem Platz mit Thomas Müller, Joshua Kimmich und Manuel Neuer bereits drei "Lautsprecher". Seinen offensiv geprägten Spielstil, gepaart mit einem intensiven Pressing, wird er auch in München fortführen und weiterentwickeln können.

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Leipzig mit Nagelsmann vor allem durch die Mitte gefährlich

In Leipzig lässt Nagelsmann zumeist in einem 3-5-2-System spielen und setzt offensiv vor allem auf Angriffe durch die Mitte. Reagiert der Gegner auf die Überladung des Zentrums und macht dort dicht, sind die Leipziger auch in der Lage über die Flügel für Gefahr zu sorgen. Insbesondere Angelino tat sich hierbei in den vergangenen Wochen und Monaten hervor. 

In München wird der 33-Jährige sein taktisches Konzept wohl etwas umstellen müssen, angesichts des hochkarätigen Spielermaterials, das ihm beim Rekordmeister zur Verfügung steht. Die Bayern spielten in den vergangenen Jahren zumeist in einem 4-2-3-1-System, das häufig über die schnellen Flügelspieler wie Kingsley Coman, Leroy Sane oder Serge Gnabry läuft.

Diese bekommen entweder Unterstützung aus der defensiven Viererkette oder aus dem Mittelfeldzentrum, wo mit Joshua Kimmich und Leon Goretzka enorm ballsichere Spieler unterwegs sind. So wird bewusst eine Seite "überladen" und ermöglicht es den Münchnern, gepaart mit der individuellen Klasse, gefährliche Szenen zu erzeugen. 

Nagelsmann wird sicherlich seinen Stil aus Leipzig nicht 1:1 auf das Münchner Starensemble anwenden können und wollen, sodass er seine Spielidee und die der Bayern miteinander kombinieren und wohl modifizieren wird.

Uli Hoeneß einst über Nagelsmann: "Er muss noch älter werden"

Apropos modifizieren: In München träumt man von einer höheren Durchlässigkeit des Bayern-Campus in Richtung der Profimannschaft. Nagelsmann gelang es in Hoffenheim Niklas Süle und Serge Gnabry zu Bayern-Spielern zu formen und auch Sommer-Neuzugang Dayot Upamecano hat sich unter Nagelsmann in Leipzig zum unumstrittenen Abwehrchef entwickelt und steht bereits als Neuzugang bei den Bayern fest.

Stürmer Timo Werner wurde im Nagelsmannschen System zum eiskalten Vollstrecker. All diese Beispiele zeigen, welche Fähigkeiten der 33-Jährige auch in der Spielerentwicklung besitzt.

Nur in Sachen Titel kann Nagelsmann bislang noch nichts Zählbares vorweisen, hat aber mit Leipzig noch die Chance, den DFB-Pokal zu holen. Am nötigen Siegeswillen fehlt es dem RB-Coach dabei aber nicht. "Es geht in jedem Spiel darum zu gewinnen. Was stimmt: Man muss akzeptieren, dass es auch Niederlagen gibt. Man muss mit ihnen umgehen können. Aber man muss nicht verlieren können. Wer das Gewinnen nicht liebt, der wird nie ein Siegertyp", beschreibt er seine Einstellung im Buch "Kicken wie die Profis".

So ist es wenig verwunderlich, dass der FC Bayern, auf der Suche nach einem Nachfolger für den abwanderungswilligen Hansi Flick, die Fühler intensiv in Richtung Nagelsmann ausstreckt. Vor zwei Jahren sagte Hoeneß noch über das Top-Trainertalent: "Er ist ein guter, junger Trainer. Er muss noch älter werden." Mit nun 33 Jahren scheint Nagelsmann diesen Worten von Hoeneß entwachsen zu sein und bereit für den großen Schritt zu seiner "großen Liebe" aus jungen Jahren.

Markus Bosch

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