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Neuer Trainer, neue Spieler, neuer Boss

FC Bayern München: Der wahre Umbruch steht noch bevor

  • Aktualisiert: 07.05.2021
  • 16:45 Uhr
  • ran.de / Tim Brack
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© Peter Schatz / Pool
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Eigentlich schien alles rund zu laufen beim FC Bayern, der Umbruch verlief still und erfolgreich - doch die Umbauarbeiten sind auf mehreren Ebenen noch nicht abgeschlossen. 

München - Wenn sich nicht noch dieses vermaledeite Virus in die hermetisch abgeriegelte Mannschaft des FC Bayern einschleicht, werden die Münchner an diesem Wochenende wohl ihre neunte (!) Meisterschaft in Serie holen.

Natürlich steht da noch Borussia Mönchengladbach im Weg, aber es spricht so gut wie nichts dagegen, dass das Team von Trainer Hansi Flick dieses Hindernis auch noch aus dem Weg walzt (am Samstag ab 18:30 Uhr im Liveticker auf ran.de).

Nach dem müden Auftritt in Mainz (1:2) konnte man immerhin zwei Wochen lang ausschlafen. Aber vielleicht ist das auch gar nicht mehr nötig, sollte Dortmund gegen Leipzig am Samstagnachmittag Schützenhilfe leisten.

Der Titel wird also da landen, wo ihn Liebhaber der Monotonie am liebsten sehen: in München. Doch die obligatorische Meistersause verkommt wahrscheinlich zur Abschiedsfeier. Prägende Spieler verlassen den Verein, und natürlich der erfolgreichste Trainer seit dem ikonischen Jupp Heynckes.

Wieder endet eine Ära beim FC Bayern. Dabei hatte die neue doch gerade erst angefangen.

Nach dem Weggang der Granden Arjen Roben und Franck Ribéry war alles gespenstisch reibungslos gelaufen, jeder erdenkbare Titel hatte sich bereitwillig in die Sammlung des Rekordmeisters eingereiht. Doch die Saison der Umbauarbeiten folgt erst noch - und diese betreffen mehrere Ebenen.

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Nagelsmann kommt mit Personal und Philosophie

Die gute Nachricht für die Bayern: Die wichtigste Planstelle ist besetzt. Julian Nagelsmann folgt auf Flick als Trainer, sein Gefolge besteht aus Videoanalyst Benjamin Glück und Teammanager Timmo Hardung. Zudem kursieren schon die ersten Gerüchte, Nagelsmann wolle seinen ehemaligen Hoffenheimer Co-Trainer Alfred Schreuder auch zu seinem neuen Co-Trainer machen. Doch der Niederländer assistiert noch in Barcelona. Ausgang offen.

Nagelsmann schleppt aber nicht nur neues Personal an, sondern auch seine Spielphilosophie, die er in einer Mannschaft etablieren will, die gezeigt hat, dass sie sich mehr mit dem Flickschen Totalangriff identifiziert als mit der Kovacschen Verhinderungstaktik.

Flick hatte seinem Nachfolger schon geschrieben, er werde viel Spaß mit der Mannschaft haben. Ein Defensivtrainer ist Nagelsmann zwar nicht, aber seine Leipziger stellen die beste Abwehr der Bundesliga. Ein Hinweis darauf, dass es unter ihm etwas weniger wild auf dem Rasen zugehen könnte.

Französisch als Amtssprache in Bayerns Defensive?

Bayerns Abwehr dürfte Nagelsmanns volle Aufmerksamkeit fordern. Dort wandelt sich der Kader am meisten. Mit David Alaba und Jerome Boateng gehen die beiden Stamm-Innenverteidiger. Ein solcher Weggang würde jeden Top-Verein schwächen.

Die Wichtigkeit von Alaba hat sich während der Corona-Zeit noch einmal verdeutlicht, als der Österreicher in den stillen Stadien als wortstarker Lenker auftrat. Es gilt also den Posten des sogenannten Abwehrchefs neu zu besetzen. Eine gewaltige Aufgabe.

Der Franzose Lucas Hernandez und DFB-Nationalspieler Niklas Süle melden Ansprüche an. Beide waren unter Flick nur Ergänzungsspieler. Hinzu kommt Dayot Upamecano aus Leipzig, dort Abwehrchef unter Nagelsmann und ebenfalls Franzose. Ein Vorteil? Im Münchner Abwehrzentrum könnte ab dem Sommer Französisch als Amtssprache vorherrschen, sollten der linksfüßige Hernandez und der rechtsfüßige Upamecano auflaufen. Außen würde sich Benjamin Pavard in die französische Achse perfekt einfügen.

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Salihamidzic als Baumeister gefragt

Neben ihrem Abwehrchef verlieren die Münchner aber auch ihr Herz. Javi Martinez verlässt den Klub nach neun Jahren und zwei Triples im Sommer. Sportlich spielte der immer aufopferungsvoll kämpfende Spanier nur noch eine Nebenrolle, aber im Mannschaftsgefüge hinterlässt er eine Lücke.

Es kommt in diesen Corona-Zeiten also eine Menge Arbeit auf Baumeister Hasan Salihamidzic zu, der die Löcher wieder zumauern muss. Der Sportvorstand ist als Sieger aus dem Kräftemessen mit Trainer Hansi Flick gegangen - in dem es ja vor allem um Kaderfragen ging. Auch wenn Salihamidzic im Kampf der Schwergewichte einige Schwinger einstecken musste.

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Welche Rolle nimmt Oliver Kahn ein?

Es wird interessant zu beobachten sein, wie der Sportvorstand nun gestaltet. Und mit welcher Rückendeckung. Der von Uli Hoeneß kann sich der 44-Jährige sicher sein. Der Ehrenpräsident gilt als Förderer. Eine operative Funktion hat Hoeneß zwar nicht mehr, aber er wird schon weiterhin vom Tegernsee aus operieren.

Die größte Macht liegt offiziell aber bei Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Er stärkte öffentlich immer wieder Flick den Rücken - während der Rest der Vorstandsebene schwieg. Der Zwist wirkte manchmal wie ein Stellvertreterkrieg zwischen Hoeneß und Rummenigge, die ja eine lange Freindschaft pflegen.

Oliver Kahn, Vorstand und designierter Nachfolger von Rummenigge, hält sich bislang noch auffällig im Hintergrund. Auch er kann dem Hoeneß-Lager zugerechnet werden. Am Jahresende soll er den Vorstandsvorsitz übernehmen. Dann könnten auch die Umbauarbeiten auf Vorstandebene vollendet sein.

Aber Baustellen haben so eine Angewohnheit: Gerade wenn man denkt, man sei fertig, fängt man wieder von vorne an.

Tim Brack

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