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Bundesliga

FC Bayern München: Quo vadis, Rekordmeister? Das Kader-Dilemma der Klub-Bosse

  • Aktualisiert: 22.04.2022
  • 10:59 Uhr
  • ran.de/SID
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© 2021 imago
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Trotz des bevorstehenden Gewinns der zehnten Meisterschaft in Folge gilt die Saison des FC Bayern als eine enttäuschende. Trainer Julian Nagelsmann fordert personelle Verstärkung, was mit den finanziellen Möglichkeiten des Vereins vielleicht gar nicht vereinbar ist. Die Bayern-Bosse stecken in einem Dilemma.

München - Was haben Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß nicht häufig an Kritik seitens der Fans einstecken müssen, als sie noch die Geschicke des FC Bayern lenkten? Meistens war es Jammern auf hohem Niveau, wenn der ein oder andere Transfer mal floppte.

Doch jetzt, da Klub-Boss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic den Umbruch bzw. die Zukunft des Rekordmeisters einleiten sollen, dürfte sich der ein oder andere das alte Duo zurückwünschen. Einigermaßen planlos wirken die Nachfolger. Viel Geeiere, wenig Klartext.

Selbst hinter den Kulissen soll es rumoren. So sehr, dass Trainer Julian Nagelsmann vor dem Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag die Verantwortlichen öffentlich in die Pflicht nimmt.

"Du darfst nicht viele Transferperioden verschlafen", warnte der Coach am Wochenende. Ein Wink mit dem Zaunpfahl an die Bosse, jetzt bitte schön zu Potte zu kommen. 

Nagelsmann hat schnell gelernt, dass eine Saison mit "nur" dem Meistertitel keine Jubelstürme an der Säbener Straße auslöst. So tragisch das auch ist. Und er weiß, eine zweite suboptimale Saison könnte auch seinen Stuhl zum Wackeln bringen.

Um in der Weltklasse mitzumischen, braucht es allerdings entsprechendes Personal. Der Trainer sorgt sich, die Bayern könnten international schneller ins Hintertreffen geraten als ihnen lieb ist.

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Niklas Süle wird gegen den BVB einsatzbereit sein
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Bayern München kann im Bundesliga-Klassiker gegen Borussia Dortmund wohl mit dem künftigen BVB-Profi Niklas Süle planen.

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Kahns Kader-Masterplan hat Makel

Der Masterplan von Vorstandschef Oliver Kahn sieht zwei Eckpunkte vor. Einerseits sollen die Verträge mit verdienten Leistungsträgern wie Manuel Neuer und Thomas Müller bis 2025 verlängert werden. Die Einigung folgt wohl in Kürze.

Auf der anderen Seite braucht es hochkarätige Neuzugänge, die in der Regel ihren Preis haben. Einen Preis, den die neuen Bayern offenbar nicht mehr bereit sind zu zahlen. So berichtete die "Bild" schon vor einigen Wochen, die Münchner würden künftig eher junge Talente weiterentwickeln wollen anstatt auf dem Transfermarkt groß zuzuschlagen.

Nagelsmann sah damals zwar keine Gefahr darin, dass Bayern ein Verkaufsverein werden könnte. Ein wenig unruhig scheint der ehrgeizige Coach jetzt aber schon zu werden. "Für mich ist immer die Frage: Wo willst du hin auf lange Sicht?", stellt Nagelsmann die entscheidende Frage. Wenn der FC Bayern "dauerhaft zu den Top vier in Europa gehören will", müsse er seine Mannschaft wirklich verstärken.

Heißt im Umkehrschluss, Neuzugänge wie der Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui oder Mittelfeld-Juwel Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam reichen nicht aus.

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Bayerns Festgeldkonto reicht nicht mehr aus

Allerdings: Was die Finanzen angeht, ist die Kluft zu den europäischen Investoren-Vereinen durch die Corona-Pandemie noch größer geworden. So wäre beispielsweise BVB-Stürmer Erling Haaland überhaupt nicht mehr zu finanzieren. Nicht etwa, ob der Ablöse, sondern aufgrund der utopischen Gehaltsforderungen (kolportierte 600.000 Euro pro Woche), die das berühmte Festgeldkonto nicht mehr hergibt.

Diese Summen kennt FCB-Topverdiener Robert Lewandowski bislang nur vom Hörensagen, weshalb den Bayern jetzt sogar der Verlust ihres Superknipsers droht. Es würde ihn "nicht mehr allzu sehr wundern", schrieb Lothar Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne über einen möglichen Wechsel des Weltfußballers zum FC Barcelona.

Im "Doppelpass" bei "Sport1" bemühte Kahn die bekannten Floskeln: "Wir wollen, dass er möglichst lange bleibt." Aber er musste auch einräumen, dass sich er 33-Jährige "Gedanken über die Zukunft" mache.

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Kleinere Brötchen für den FC Bayern

Als möglicher Nachfolger wird Sasa Kalajdzic vom VfB Stuttgart gehandelt. Das riecht - bei allem Respekt für den 24-jährigen Zwei-Meter-Mann - doch schwer nach kleineren Brötchen.

Weil auch die Vertragsverlängerung mit Serge Gnabry ebenfalls aus finanziellen Gründen scheitern könnte, liebäugelt Nagelsmann offenbar mit Nachschub von seinem alten Arbeitgeber RB Leipzig. Topscorer Christopher Nkunku soll ebenso auf dem Wunschzettel des Trainers stehen wie "Monster-Balleroberungsmaschine" Konrad Laimer.

Dass sich Top-Leistungen in Leipzig aber nicht Eins zu Eins in München abrufen lassen, zeigen in der aktuellen Saison Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer. Wobei es ersterer trotz mehrerer Aussetzer immerhin zum Stammpersonal geschafft hat. Sabitzer soll dagegen wie auch Corentin Tolisso vor einem Abschied stehen.

Bauernopfer Salihamidzic?

Kahn und vor allem Salihamidzic sind jetzt gefragt, das Kader-Dilemma zu lösen. Dabei könnte zumindest "Brazzo", der schon einige Transferflops zu verantworten hat, schnell zum Bauernopfer werden, glaubt Matthäus.

"Es könnte durchaus sein, dass nach dieser unbefriedigenden Saison Personalien auf der Chef-Etage diskutiert werden", unkt der "Sky"-Experte in seiner Kolumne. Weil sich eben niemand mehr leisten kann, noch eine Transferperiode zu verschlafen.

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