FC Bayern München: Trainer Julian Nagelsmann poltert nach Platzverweis für Dayot Upamecano: "Weichgespültes Pack!"
- Aktualisiert: 18.02.2023
- 21:12 Uhr
- ran.de
Bayern-Coach Julian Nagelsmann übt nach der Niederlage am 21. Bundesliga-Spieltag in Gladbach heftige Kritik an Schiedsrichter Tobias Welz. Der Grund: Die frühe Rote Karte gegen Dayot Upamecano.
Der FC Bayern München hat am 21. Spieltag eine 2:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach hinnehmen müssen.
Die wohl entscheidende Schlüsselszene gab es bereits in der achten Minute mit dem Platzverweis gegen Bayern-Abwehrchef Dayot Upamecano. Diese Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Welz erhitzte die Gemüter im Lager des deutschen Rekordmeisters, besonders bei Coach Julian Nagelsmann.
Nagelsmann zum Platzverweis: "Kann mir das Ding 500 Mal anschauen"
"In meinen Augen muss man sich bei so einer Roten Karte zu einhundert Prozent sicher sein", sagte Nagelsmann nach Spielende bei "Sky" mit Blick auf den Platzverweis gegen Upamecano, "kann man so entscheiden, aber dann wünsche ich mir, dass ein Schiedsrichter sich hinstellt und sagt, dass es ein Fehler war."
Dennoch ist der Bayern-Coach der Meinung, dass Upamecano gar vom Platz fliegen hätte dürfen: "Das ist für mich einfach kein Rot. Deswegen habe ich ja die Videokameras, wo ich mir das Ding 500 Mal anschauen kann."
Auch für Sportvorstand Hasan Salihamidzic war es keine Rote Karte. Und auch er regte sich darüber auf, dass Welz selbst nicht auf die Hilfsmittel zurückgriff. "Es ärgert mich maßlos, dass der Schiedsrichter nicht rausgeht und sich die Szene anschaut, weil sie spielentscheidend war. Das kann ich mir nicht erklären." Salihamidzic hatte den Referee nach dem Spiel gefragt, warum er darauf verzichtete. "Weil er davon überzeugt war, dass es eine Rote Karte war. Und das ist komisch."
Schon vor dem TV-Interview fluchte Nagelsmann in den Katakomben heftig in Richtung der Schiedsrichter. "Das ist doch ein Witz! Will der mich verarschen!", soll Nagelsmann gebrüllt haben, "mein Gott, mein Gott, ey! Ein weichgespültes Pack!"
Salihamidzic zeigte Verständnis: "Natürlich ist der Trainer emotional. Es wäre ein komplett anderes Spiel, wenn wir die Rote nicht bekommen."
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Matthäus rechnet mit Strafe durch den DFB - Nagelsmann entschuldigt sich
Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus äußerte sich in seiner Funktion als "Sky"-Experte ebenfalls zum verbalen Ausraster Nagelsmanns. "Die Wortwahl war weit daneben", erklärte der 61-Jährige.
Matthäus bringt eine mögliche Bestrafung Nagelsmanns vonseiten des deutschen Fußball-Bundes (DFB) ins Spiel. "Ich gehe davon aus, dass das ein Nachspiel vor dem DFB-Sportgericht haben wird", sagte Matthäus.
Auch "Sky"-Experte Dietmar Hamann kritisierte die verbalen Entgleisungen des Bayern-Trainers: "In Zukunft muss er sich da besser im Griff haben." Nagelsmann selbst entschuldigte sich wenige Stunden nach dem Spiel für seine beleidigenden Worte via Twitter.
"Emotionen gehören zum Sport dazu. Und angesichts der Roten Karte musste ich mir nach dem Spiel Luft machen. Allerdings muss ich mich für die Wortwahl gegenüber dem Team rund um Tobias Welz entschuldigen. Da bin ich leider eindeutig zu weit gegangen", schrieb Nagelsmann.
Nagelsmann: "Hätten das Spiel schon vor der Roten Karte entscheiden können"
Aus sportlicher Sicht betonte Nagelsmann nach Schlusspfiff bei "Sky", dass sein Team durchaus in der Lage gewesen wäre, das Spiel in Gladbach trotz des frühen Platzverweises gegen Upamecano gewinnen zu können.
"Wir können das Spiel schon in der ersten sieben Minuten entscheiden", analysierte Nagelsmann nach der starken Anfangsphase des deutschen Rekordmeisters, "dann wäre das Spiel schon vor der Roten Karte vorbei gewesen."
Zudem äußerte sich der 35-Jährige auch noch zur frühen Auswechslung von Bayern-Kapitän Thomas Müller infolge der Roten Karte.
"Das war eine beschissene Entscheidung, tut mir auch leid für ihn. Wir hätten auch jeden anderen Spieler auswechseln können, aber es hat leider ihn getroffen", erklärte Nagelsmann, der Müller in der 15. Minute auswechselte und für ihn Außenverteidiger Joao Cancelo ins Spiel brachte.