Ehemaliger Nationaltorwart bestätigt Bayern-Angebot an Lewandowski
FCB-Vorstandschef Oliver Kahn: Robert Lewandowski "wird Vertrag erfüllen"
- Aktualisiert: 21.05.2022
- 15:25 Uhr
- SID/ran.de
Oliver Kahn von Bayern München sieht den Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit Premier-League-Klubs als seine wichtigste Aufgabe an. Einem Wechsel von Robert Lewandowski schiebt der Vorstandschef zudem einen Riegel vor.
München - Vorstandschef Oliver Kahn vom deutschen Fußball-Meister Bayern München sieht den Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit den finanzstarken englischen Premier-League-Klubs als seine wichtigste Aufgabe an.
"Das ist eine große Herausforderung. Da dürfen wir uns nichts vormachen", sagte Kahn in einem Interview mit der "Welt am Sonntag". Augenhöhe mit den Teams aus dem Fußball-Mutterland ist aus Kahns Sicht allerdings ein immer kniffligeres Projekt.
Kahn über Premier League: "Der Abstand wächst stetig"
"Der Hebel der Klubs aus der Premier League durch die Kombination aus Investorengeldern und den mehr als dreieinhalbmal so hohen Einnahmen aus den Medienrechten im Vergleich zur Bundesliga ist gewaltig", meinte der 52-Jährige: "Dieser Hebel führt dazu, dass sich die englischen Topklubs von ihrer Gehaltsstruktur immer weiter von uns entfernen, der Abstand wächst stetig. Dadurch können sie sich einen breiteren und teureren Kader leisten."
Kahn will die strukturelle Nachteile seines Vereins durch die Erschließung neuer Einnahmequellen mit "Bezug zum Fußball" so gut wie möglich ausgleichen. "In Sachen Metaverse, Web 3.0 und Krypto bieten sich zukünftig spannende Möglichkeiten. Vor allem aber entwickeln wir unsere klassischen Geschäftsfelder Stadion, Ticketing, Merchandising und Sponsoring weiter und bringen sie auf die nächste Stufe."
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Oliver Kahn: "Können auch in Zukunft die Champions League gewinnen"
Trotz des erneuten Viertelfinal-Aus in der Champions League sieht Kahn die Bayern weiterhin als Anwärter auf den Gewinn der europäischen Königsklasse: "Der FC Bayern wird ganz bestimmt nicht zum Ausbildungsverein. Der FC Bayern ist weiter eine Urgewalt. Wir sind weiter in der Lage, 14 bis 15 absolute Topspieler in unseren Reihen zu haben. Wenn in einer Saison alle Bausteine zusammenpassen, können wir auch in Zukunft die Champions League gewinnen."
Ob dann auch der noch ein Jahr laufende Vertrag mit dem zuletzt wieder umstritteneren Sportvorstand Hasan Salihamidzic verlängert wird, ließ Kahn nach einer "Zwei-minus-Saison" nur mit der Meisterschaft und einem "zu frühen" Aus im DFB-Pokal offen: "Ich arbeite gerne mit Hasan zusammen, und er gibt jeden Tag alles für den Klub. Wir werden die Saison gemeinsam analysieren und weiter am Erfolg des FC Bayern arbeiten. Ganz grundsätzlich ist aber der Aufsichtsrat für die Verlängerung von Vorstandsverträgen zuständig."
FC Bayern: Kahn schiebt Lewandowski-Abgang Riegel vor
Vertragsverlängerungen sind derzeit so ein Thema beim FC Bayern. Um Mittelstürmer Robert Lewandowski ranken sich seit Monaten hartnäckig Wechselgerüchte, angeblich soll der FCB dem Polen kein Angebot für eine Ausdehnung des Kontrakts über 2023 hinaus vorgelegt haben.
"Wir haben seinem Berater ein konkretes Angebot gemacht. Sonst würden wir das bestimmt nicht sagen", machte der ehemalige Nationalspieler klar und fügte an: "Robert Lewandowski hat einen Vertrag bis 2023 und den wird er erfüllen."
FC Bayern für Kahn "Urgewalt" statt Ausbildungsverein
Während so mancher Bundesliga-Klub auf zusätzliche Einnahmen durch Transfers angewiesen ist, sei das beim deutschen Rekordmeister nicht der Fall. Für den Vorstandschef sind die Münchner vielmehr "eine Urgewalt": "Es gibt viele Topspieler, die darauf brennen, bei uns zu spielen."
Um auch weiterhin national sowie international im Konzert der Großen mitspielen zu können, sei es notwendig, "eine starke Achse" zu haben. Auch deshalb wurden Verträge mit Spielern wie Thomas Müller und Leon Goretzka verlängert. Wichtig sei laut Kahn jedoch, dass die Spieler verstehen, dass "keiner größer als dieser Klub" sei. Explizite Namen nannte er in Bezug darauf jedoch nicht.