"Haifischbecken": Hoeneß hätte "kein Problem" mit Verkauf weiterer Klubanteile
- Aktualisiert: 05.01.2017
- 11:16 Uhr
- SID
In den Augen von Uli Hoeneß könnte es bald nötig werden, weitere Anteile an der FC Bayern München AG zu verkaufen, um im Fußball-Geschäft mit den englischen und spanischen Klubs mithalten zu können.
München - Präsident Uli Hoeneß vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München schließt angesichts des immer schärferen internationalen Wettbewerbs eine Veräußerung weiterer Klubanteile nicht aus. "Wir könnten sie jederzeit verkaufen, Interessenten gibt es genug", sagte Hoeneß (65) der Münchner tz: "Im Moment ist es nicht vorgesehen. Ich hätte aber kein Problem damit, es zu tun, wenn der Verkauf denn notwendig werden sollte."
Der FC Bayern München e.V. hält derzeit 75,01 Prozent an der FC Bayern München AG mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge und verhindert damit eine sogenannte Sperrminorität. Mit dieser könnten Anteilseigner Satzungsänderungen oder andere Beschlüsse verhindern. Eine weitere Veräußerung dürfte deshalb massiven Widerstand der Basis hervorrufen. Laut Satzung müssen die Mitglieder jedoch erst befragt werden, wenn der Verein mehr als 30 Prozent der Anteile verkauft. Adidas, die Allianz und Audi halten derzeit jeweils 8,33 Prozent der Anteile an der FC Bayern AG.
"Nützt nichts, das Geld bei der Bank zu parken"
Hoeneß lässt durchblicken, dass der Verkauf weiterer Anteile irgendwann notwendig sein könnte. "Wenn ich mir angucke, welche Summen in England, Spanien oder neuerdings auch China aufgerufen werden, dann sind die mit normalem menschlichen Ermessen gar nicht mehr greifbar. Da müssen wir uns die Frage stellen: Wollen wir in diesem Haifischbecken überleben? Oder reicht es, alle zehn Jahre Meister zu werden?", sagte er. Seine Antwort: "Natürlich" wolle der FC Bayern mit den Großen mitschwimmen.
"Es nützt uns nichts, das Geld bei der Bank zu parken und auf bessere Zeiten zu warten", sagte Hoeneß, der hofft, dass der Irrsinn bald ein Ende hat: "Wir müssen versuchen, mit unseren Möglichkeiten die Zeit zu überbrücken, bis der ein oder andere investitionsfreudige Verein oder Investor im internationalen Fußball wieder vernünftig wird."
Inzwischen, meinte Hoeneß, "fließen Gelder in den Fußball, die dort gar nicht erwirtschaftet wurden, aber mit vollen Händen ausgegeben werden". Dadurch sei es für alle deutschen Klubs, den FC Bayern eingeschlossen, schwierig geworden, international mitzuhalten. In Sachen Ablösesummen und Gehälter habe der FC Bayern zuletzt Maßnahmen ergreifen müssen, "die ich vor drei Jahren nicht für möglich gehalten hätte".
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