Abstiegskampf in der Bundesliga
Hertha BSC: Wegen Trikot-Eklat lassen die Profis die Fans nach Heimsieg links liegen
- Aktualisiert: 25.04.2022
- 13:06 Uhr
- ran.de
Hertha BSC befindet sich auf dem direkten Weg zum Klassenerhalt. Doch zwischen Fans und Mannschaft entspinnt sich ein Nebenkriegsschauplatz. Erst wurden die Profis vom Anhang vorgeführt, jetzt zeigen sie der Kurve die kalte Schulter.
München - Bei Hertha BSC hat sich die Gefühlswelt binnen zwei Wochen komplett gedreht. Wurde die "Alte Dame" im vorigen Heimspiel noch vom Stadtrivalen Union Berlin nach allen Regeln der Fußballkunst hergespielt, gelang zum Ausklang des 31. Spieltags im Kellerduell gegen den VfB Stuttgart ein echter Befreiungsschlag.
Zwischen dem 1:4 und dem 2:0 wurde zu Ostern noch das durchaus glückliche 1:0 beim FC Augsburg errungen. Damit liegen drei Runden vor dem Ende vier Punkte zwischen der Hertha und dem Relegationsplatz, Rang 17 ist schon sechs Punkte entfernt.
Wohlgemerkt für ein Team, das vor zwei Wochen von nicht wenigen Beobachtern als hoffnungsloser Fall abgestempelt wurde.
Nur Bobic kritisiert Trikot-Eklat der Fans öffentlich
Und obendrein von den eigenen Fans vorgeführt. Denn die forderten nach der Derby-Klatsche von den Spielern, ihre Trikots auszuziehen und abzugeben, als diese sich in der Kurve für den Support bedanken wollten. Öffentlich kritisiert wurde dieser Affront damals nur von einem Herthaner: Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic.
Die Profis hingegen schienen eine weitergehende Konfrontation mit dem Anhang unbedingt vermeiden zu wollen. Gerade im Kampf ums sportliche Überleben in der Liga kann die Unterstützung aus der Kurve bekanntlich Kräfte freisetzen.
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Lotka in Richtung Fans: "Das war nicht okay"
Vergessen haben sie die fragwürdige Aktion vom Union-Spiel aber nicht. Das zeigte sich nach dem Sieg über Stuttgart. Diesmal ging kein einziger Hertha-Akteur zu den Fans, alle nahmen den direkten Weg in die Katakomben.
Es war ein klares Zeichen: Erst zeigte die Mannschaft dem Gegner auf dem Rasen dank der Tore von Davie Selke (4.) und Ishak Belfodil (90.+3) die Grenzen auf, dann den eigenen Fans. "Wir haben uns als Mannschaft entschieden, erst mal nicht in die Kurve zu den Fans zu gehen. Gegen Union war das nicht okay", erklärte Marcel Lotka im "DAZN"-Interview.
Magath hofft vor letztem Heimspiel auf Annäherung
Von ihrem Trainer haben der Keeper und seine Teamkollegen in diesem Disput die volle Rückendeckung. "Die Mannschaft ist schon vergangene Woche in Augsburg nicht zu den Fans gegangen, weil sie mit der Aktion nach dem Derby nicht einverstanden war. Das haben sie vergangene Woche und heute demonstriert", betonte Felix Magath, der aus fünf Spielen beachtliche drei Siege holte.
Und der Ex-Profi ergänzte: "Das ist in Ordnung, dass sie sich gegen die damalige Maßnahme wehren. Ich hoffe, dass sich Spieler und Fans wieder annähern und sich im nächsten Heimspiel gegen Mainz gemeinsam gegen den Abstieg stemmen."
Hertha BSC bestreitet letztes offizielles Topspiel der Saison
Es dürfte tatsächlich spannend zu sehen sein, wie sich das Verhältnis in jenem - sollte Hertha die Relegation erspart bleiben - letzten Saisonspiel im Olympiastadion in knapp zwei Wochen darstellen wird.
Das Aufeinandertreffen mit den Mainzern wird das letzte offizielle Topspiel der Saison. Und kann für Hertha auch ein Grund zum feiern mit sich bringen. Für Verein wie Fans.
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