Bundesliga
Hoffenheim - BVB: Schiri-Streit nach umstrittener VAR-Szene
- Aktualisiert: 27.02.2023
- 16:46 Uhr
- ran.de
Schiedsrichter Martin Petersen wird nach einer VAR-Entscheidung in der Partie zwischen Hoffenheim und dem BVB scharf von Ex-Referee Torsten Kinhöfer kritisiert. Der Unparteiische antwortet auf die Vorwürfe.
Von Franziska Wendler
Der VAR sorgt in der Bundesliga mal wieder für Wirbel.
Torsten Kinhöfer hat Referee Martin Petersen für eine Entscheidung im Bundesligaspiel zwischen Hoffenheim und Borussia Dortmund scharf kritisiert.
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"Für Schiedsrichter gibt es eine eiserne Regel: Ein Foul ist ein Foul – egal, wo es stattfindet. Diese Regel wurde gestern intern gebrochen", formulierte der ehemalige FIFA-Schiedsrichter in seiner "Bild am Sonntag"-Kolumne. Was war passiert?
Kinhöfer poltert gegen Petersen
Kurz nach der Halbzeit berührte BVB-Profi Emre Can seinen Gegenspieler Kevin Akpoguma an der Strafraumgrenze.
Der Unparteiische pfiff zunächst Freistoß, warf nach einem Hinweis von Video-Assistent Daniel Schlager dann auf dem Monitor selbst noch einmal einen Blick auf die Szene und entschied sich statt Elfmeter für einen Schiedsrichterball.
"Dieses Foul zurückzunehmen, nur weil es nun innerhalb des Strafraums war, geht überhaupt nicht. Außerhalb Foul, innerhalb kein Foul? Solch eine Regelbeugung geht schon fast in den Bereich eines Regelverstoßes", polterte Kinhöfer weiter.
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Petersen rechtfertigt sich: "Gibt zwei Realitäten"
Petersen rechtfertigte sich am Sonntag im "Sport1"-Doppelpass. "Es gibt zwei Realitäten. Einmal die Entscheidungsfindung auf dem Platz und dann die Ansicht der TV-Bilder", so der Referee.
"Ich habe auf dem Platz wahrgenommen, dass es ein Stoßen gibt und das gepfiffen. Das war der erste Prozess. Dann hat sich der VAR eingeschaltet und gesagt, dass das Stoßen innerhalb und nicht außerhalb des Strafraums gewesen ist."
Zudem wies der VAR Petersen auf einen "leichten Kontakt unter der Sohle" hin. Die entscheidende Frage im Anschluss: Hätte das Stoßen für einen Elfmeter gereicht?
Petersen über Kinhöfers Vorwürfe: "Quatsch"
"Ich habe festgestellt, dass das Stoßen auf dem Platz deutlicher aussah, als es auf den TV-Bildern rübergekommen ist. Dann war für mich klar, das Stoßen reicht nicht für einen Frei- oder Strafstoß und auch der Fußkontakt reicht nicht", erläuterte der Referee.
Auch zu den Kinhöfer-Aussagen äußerte sich Petersen: "Dazu müsste es für mich ein Foulspiel außerhalb des Strafraums gewesen sein. Dieses Foulspiel würde ich dann im Strafraum zu einem Nicht-Elfmeter machen. Das ist Quatsch. Für mich war es kein Foulspiel."
Borussia Dortmund gewann die Partie nach einem Tor von Julian Brandt mit 1:0.
Unverständnis bei Hoffenheim
Im Anschluss hatte unter anderem Pellegrino Matarazzo sein Unverständnis über den verweigerten Strafstoß geäußert.
"Er hat ihn getroffen, es war innerhalb - dann hat er ihn doch nicht getroffen?", fragte der TSG-Trainer: "Das kann ich nicht nachvollziehen."
Akpoguma sprach daher von einer Fehlentscheidung. "Für mich ist es ganz klar ein Foul", sagte einer der Hauptbeteiligten.
Der andere Protagonist sah es ganz anders. "Der Schiedsrichter hat es gut entschieden", äußerte Can: "So eine Szene darf meiner Meinung nach nie ein Elfmeter sein."