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Bundesliga

Marco Reus: Borussia Dortmunds ewiger Pechvogel erlebt sein Deja-vu

  • Aktualisiert: 17.09.2022
  • 23:07 Uhr
  • ran.de
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© 2022 Getty Images
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Marco Reus erlebt in den vergangenen Wochen seinen dritten Frühling, wurde zuletzt auch von Bundestrainer Hansi Flick für die Nationalmannschaft nominiert. Eine mögliche schwere Verletzung im Revierderby gegen Schalke 04 könnte seinen Traum von einem Titel im DFB-Trikot zum dritten Mal jäh zerstören.

München - Gespenstische Stille im Signal Iduna Park. Als Marco Reus in der 28. Minute des Revierderbys gegen Schalke 04 (1:0) im Zweikampf mit Florian Flick umknickte und mit schmerzverzerrten Gesicht zusammensackte, hielt gefühlt das gesamte Stadion den Atem an. 

Minuten später wurde der BVB-Kapitän mit einer Trage abtransportiert, unter tosendem Applaus der BVB-Fans, das Gesicht tief in seine Hände vergraben. "Es sieht nicht gut aus", unkte der frühere Dortmunder Keeper Roman Weidenfeller am "Sky"-Mikrofon. Was er meint: Reus hat sich unter Umständen schwerer verletzt. Wie so oft in seiner Karriere. Und wieder einmal vor einem großen Turnier mit der Nationalmannschaft.

Schon die WM 2014 und die EM 2016 hatte er wegen schwerer Verletzungen verpasst. Bei der Weltmeisterschaft in Katar wollte der 33-Jährige seine wohl letzte Möglichkeit nutzen, endlich einen großen Titel im Nationaltrikot zu gewinnen. Dafür schuftete er so hart wie nie.

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Reus im dritten Frühling

Im Sommer war der Spielmacher früher als alle anderen ins Training eingestiegen - und belohnte sich selbst. Reus wirkte seit Saisonbeginn fitter und spritziger als in den Jahren zuvor. Er spulte Kilometer ab, schuftete für die Mannschaft, zog unzählige Sprints an. Besonders das Duo Reus-Brandt funktionierte zuletzt wie ein Uhrwerk.

Reus' Bilanz seines dritten Frühlings kann sich dementsprechend sehen lassen: In neun Pflichtspielen kommt der Kapitän auf drei Tore und vier Vorlagen. Sozusagen als Belohnung nominierte ihn Bundestrainer Hansi Flick für die bevorstehenden Nations-League-Spiele gegen Ungarn (23.9.) und England (26.9.). Es sah so aus, als könnte das Reus-Märchen ein Happy End nehmen.

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Diagnose steht noch aus

Doch dann kam das Revierderby, der erneute Verletzungsschock, ein ewiges Deja-vu. Nach einer ersten Versorgung durch die BVB-Ärzte in den Katakomben des Stadions wurde Reus am Nachmittag mit dick bandagiertem Fuß zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht, wie die "Bild" berichtete.

"Sein Knöchel sah beim ersten Gucken nicht so gut aus. Ich hoffe, dass es weniger schlmm ist, als es aussah", sagte Mats Hummels bei "Sky". Die Gedanken von Torschütze Youssoufa Moukoko waren ebenfalls bei seinem Teamkollegen. "Jetzt hoffen wir alle, dass es bei Marco nicht allzu schlimm ist. Ich hoffe es und ich bete für ihn."

Das Zittern vor der Diagnose hat längst begonnen. Ein neuer gesundheitlicher Rückschlag wäre ein sportliches Drama, das Seinesgleichen sucht.

WM 2014 und EM 2016 verletzt verpasst

Ein Rückblick: Im Juni 2014 zog sich Reus im letzten WM-Testspiel gegen Armenien (6:1) einen Syndesmoseband-Anriss im linken Knöchel zu. Es war die erste richtig schwere Verletzung seiner Karriere, gleichbedeutend mit dem Aus für die Weltmeisterschaft in Brasilien. Den WM-Triumph verfolgte der damals 25-Jährige als Fan - aber sicher auch mit blutendem Herzen - vom Krankenbett aus.

Zwei Jahre später verpasste er die Europameisterschaft aufgrund einer Schambein-Entzündung. Für die WM 2018 wurde Reus nach überstandenem Kreuzbandriss zwar rechtzeitig fit, doch sportlich erlebt die deutsche Mannschaft mit dem Vorrunden-Aus die schwärzeste Stunde in der Verbandsgeschichte.

Vor der Europameisterschaft 2021 war es fraglich, ob Joachim Löw, noch einmal auf Reus setzen würde. Der Mittelfeldspieler kam dem damaligen Bundestrainer zuvor, sagte für das Turnier nach "einer komplizierten, kräftezehrenden Saison" ab.

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Katar 2022 sollte Reus' Happy End werden

Katar 2022 hätte es sein sollen, daraus machte Reus zuletzt kein Geheimnis. Dass die WM zu einem frühen Zeitpunkt in der Saison stattfindet, spielte dem 33-Jährigen eigentlich in die Karten.

Doch jetzt könnte es für Reus ein Wettlauf mit der Zeit werden. Im besten Fall fehlt der Pechvogel nur wenige Wochen. Sein Instagram-Post, den er am Abend absetzte, gibt zumindest vorsichtig Anlass zur Hoffnung.

"Danke für eure Genesungswünsche. Ich werde bald zurück sein", schrieb Reus und gratulierte seinem Team zum Derbysieg. "Ich gebe niemals auf." 

Carolin Blüchel

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