Bundesliga
Matthäus attackiert Bayern-Bosse: "Passt mir als ehemaliger Bayern-Spieler nicht"
- Aktualisiert: 28.11.2021
- 08:25 Uhr
- ran.de
"Sky"-Experte Lothar Matthäus kritisierte am Rande des Bundesliga-Topspiels zwischen dem FC Bayern und Arminia Bielefeld das Verhalten der Klub-Bosse gegenüber seinen Fans bei der Jahreshauptversammlung. Unter Rummenigge und Hoeneß habe es so etwas nie gegeben.
München - Nach dem Eklat bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern am Donnerstag, haben viele Fans im Netz ihrem Ärger Luft gemacht. Herablassend, arrogant und patzig hätte sich die Vereinsführung den Mitgliedern gegenüber verhalten, so der Tenor. Den Bayern wird vorgeworfen, dass sie jeglichen Dialog rund um den umstrittenen Katar-Sponsoren-Deal gar nicht erst aufkommen ließen.
Auch bei ehemaligen Spielern kam das Gebaren der neuen Bayern-Spitze um Präsident Herbert Hainer und Vorstandsboss Oliver Kahn nicht gut an. Lothar Matthäus beispielsweise ging in seiner Rolle als "Sky"-Experte mit den Vereinsoberen hart ins Gericht.
"Das Miteinander, was Bayern immer ausgezeichnet hat, ist mit Füßen getreten worden. Ich finde es schade", sagte Matthäus. Auch wenn man nicht immer alles machen müsse, was die Fans fordern. Deren Standpunkt solle man sich zumindest anhören. Das habe Bayern in der Vergangenheit immer stark gemacht.
Matthäus: "Wir waren immer eine Einheit"
Eine Eskalation wie bei der JHV habe es zu Matthäus' aktiver Zeit beim Rekordmeister nie gegeben. Besonders missfiel dem früheren Mittelfeldspieler, dass Hainer die Veranstaltung trotz noch ausstehender Wortmeldungen der Mitglieder einfach abgebrochen hatte.
"Das passt mir als ehemaliger Bayern-Spieler nicht. Wir waren immer eine Einheit, wir haben Erfolge gemeinsam gefeiert, haben aber auch Niederlagen weggesteckt. Diese Gemeinsamkeit hat man am Donnerstag nicht gesehen."
Kritik am Schweigen der Bayern-Bosse
Matthäus kritisierte zudem, dass sich die Bayern-Führung am Rande des Bundesliga-Topspiels gegen Arminia Bielefeld (1:0) nicht zu den Geschehnissen der vergangenen Tage äußern wollte und mit Ausnahme von Trainer Julian Nagelsmann kollektiv schwieg.
"Ich finde es schade, dass kein Verantwortlicher des FC Bayern Stellung dazu nimmt. Ich habe immer Stärke beim FC Bayern gesehen. Da war ein Karl-Heinz Rummenigge oder Uli Hoeneß gestanden. Die haben sich den Medien und Fans gestellt."
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Hainer bittet Fans zum Dialog
Mittlerweile soll Präsident Hainer Antragssteller Michael Ott, der eine Beendigung des Sponsoren-Deals mit Qatar Airways fordert, ein Gesprächsangebot unterbreitet haben. Ott gab dies via Twitter bekannt. Ein Termin stehe allerdings noch nicht fest.
Ein Schritt in die richtige Richtung, zweifelsohne. Doch Matthäus warf die Frage auf, warum die Situation zunächst eskalieren musste, ehe man zum Dialog mit den Fans bereit ist. Schließlich hatten die Bayern drei Wochen lang auf einen entsprechenden Antrag der Mitglieder nicht reagiert.
"Ich frage mich, warum klärt man das nicht vor der Hauptversammlung? Warum macht man keinen Termin aus? Dann wäre das alles nicht so passiert", so Matthäus.
Eine Frage, die man nach Ende des Medienboykotts von Hainer und Kahn am nächsten Spieltag durchaus nochmal stellen kann.
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