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Party in Berlin! Bayern erster März-Meister der Geschichte

  • Aktualisiert: 26.03.2014
  • 06:36 Uhr
  • SID
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© Getty
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Der FC Bayern München feiert bei Hertha BSC den 19. Bundesliga-Sieg in Folge und macht damit die schnellste Meisterschaft aller Zeiten perfekt. Hertha findet erst in der zweiten Hälfte statt.

Berlin - Als seine Rekordbayern vor der Fankurve ihre Meister-Polonaise tanzten, griff Pep Guardiola zum Telefon und rief seine Ehefrau Cristina an - doch in Gedanken war er schnell auch bei Uli Hoeneß. "Dieser Meistertitel ist für Uli. Er ist die wichtigste Person im Verein", sagte der spanische Startrainer von Bayern München. Hoeneß, der Mann, der den FC Bayern zu wahrer Größe erhoben hat, der Mann, der Guardiola im Sommer nach München holte, wird bald seine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung antreten.

Bei der historischen Meisterkrönung, einem 3:1 (2:0) bei Hertha BSC am 27. Spieltag, war der Ex-Präsident nicht auf der Tribüne des Berliner Olympiastadions zu sehen. Die Uhr zeigte exakt acht Minuten vor zehn an, als die früheste, zugleich erwartbarste Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte am Dienstagabend perfekt war - nach 228 Tagen totaler Dominanz.

Sieben Spieltage vor dem Abschluss der 51. Bundesliga-Saison ist Bayern München von keinem "Verfolger" mehr einzuholen. Der entscheidende Sieg zum 24. Titelgewinn war so lässig herausgespielt, wie das Starensemble des Triple-Gewinners die gesamte Spielzeit beherrscht hatte. Der erste Schritt zur "Triple-Verteidigung" ist gemacht - Triumphe in Champions League und DFB-Pokal sollen folgen. Der europäische Supercup und der Weltpokal stehen ohnehin schon im Trophäenschrank.

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Klopp holt das Fernglas raus

Während Thomas Müller im Meister-T-Shirt die Humba anstimmte, beurteilte Sportvorstand Matthias Sammer den Titel nüchtern. Guardiola schrieb er dabei den Löwenanteil zu. "Das Lob gebührt in erster Linie unserem Trainer, aber auch der Mannschaft. Wir haben eine Konstellation und ein Momentum, das ist wirklich außergewöhnlich", sagte Sammer bei Sky: "Guardiola passt wunderbar zu dem Klub und dieser Mannschaft, er ist ein fantastischer Mensch."

Die ersten Glückwunsche kamen aus der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). "Einen solch außergewöhnlichen Durchmarsch einer Mannschaft nach nunmehr 51 Jahren Bundesliga hätte sicher kaum jemand für möglich gehalten, auch ich nicht", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Das ist der eindrucksvolle Beweis für die überragenden Leistungen des FC Bayern, es ist das Gemeinschaftswerk von Präsidium, Trainer und Mannschaft." Bundestrainer Joachim Löw sprach von einer "unglaublichen Leistung" und betonte: "Die Bayern haben eine Mentalität, sie wollen den unbedingten Erfolg, sie haben eine klare Spielidee, die sie von der ersten bis zur letzten Minute konsequent durchziehen."

Auch Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp gratulierte und erklärte, der BVB brauche "tatsächlich ein Fernrohr" - was die Bayern leisteten, sei schlicht "unglaublich".

Rekorde, Rekorde, Rekorde

Dies war auch in Berlin zu sehen. Toni Kroos (6.) und Mario Götze (14.) sorgten vor 76.197 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion für die Halbzeitführung, nach der Pause verkürzte der Berliner Adrian Ramos (66.) mit seinem 16. Saisontreffer per Foulelfmeter. In Gefahr geriet der Bayern-Sieg aber zu keiner Zeit - das Tor von Franck Ribery (79.) war schon der Auftakt zur Feier. "Mal sehen, wie lange Pep Guardiola und Matthias Sammer uns rauslassen", sagte Verteidiger Jerome Boateng, als gebürtiger Berliner ein Mitorganisator der Party.

Ihre Rekordjagd hatten die Bayern vor 76197 Zuschauern auch in der Hauptstadt fortgesetzt. Mit nun zehn Auswärtssiegen in Serie knackten sie ihren eigenen Rekord aus der Vorsaison. Insgesamt sind die Bayern bei 19 Siegen nacheinander seit 52 Ligaspielen ungeschlagen.

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Bayern gehen früh in Führung

Im ausverkauften Olympiastadion ließen die Bayern keinen Zweifel daran, den "wichtigsten" (Guardiola) Titel der Saison gewinnen zu wollen. Nach kurzer Drangphase schoss Kroos (6.) nach einer abgefälschten Flanke das 1:0. Die Bayern dominierten weiter, die Herthaner waren völlig überfordert - das 2:0 durch ein Kopfballtor von Götze war die logische Folge.

Bereits nach einer Viertelstunde fingen die Bayern an zu zaubern, den Berliner Anhängern blieb nur eins übrig - sich selbst zu feiern. Zeitweise hatten die Münchner mehr als 80 Prozent Ballbesitz und gewannen fast 70 Prozent der Zweikämpfe. "Deutscher Meister wird nur der FCB", sangen die Münchner Fans da schon längst. Erst in der 31. Minute gaben die Gastgeber den ersten Schuss auf das Tor von Manuel Neuer ab, zu diesem Zeitpunkt hatten die Bayern aber auch etwas das Tempo gedrosselt.

Beide Trainer rotieren

Hertha-Trainer Jos Luhukay hatte nach zuletzt zwei 0: 3-Niederlagen überraschend Sami Allagui und Änis Ben-Hatira nicht in den Kader berufen. Zudem fehlte Abwehrspieler Sebastian Langkamp gelbgesperrt.

Guardiola wechselte im Vergleich zum mühsamen 2:0 in Mainz auf insgesamt drei Positionen. Dante, Rafinha und Götze standen in der Startelf, Ribery und Mario Mandzukic saßen nur auf der Bank, Javi Martinez war gar nicht erst im Kader. Angesichts des exzellent besetzten Kaders der Münchner war deren Fehlen allerdings nicht zu bemerken. Müller hätte mit einem Lupfer kurz vor der Pause sogar noch das 3:0 erzielen können.

Kurz nach der Pause kamen dann Ribery und Mandzukic, das Spiel verflachte zunächst dennoch - sehr zum Unmut von Guardiola, der sein Team an der Seitenlinie zu mehr Engagement anhielt. Bei den Gastgebern war dagegen Toptorschütze Adrian Ramos fast vollkommen abgemeldet, bis zu seinem Tor.


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