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Eintracht Frankfurt

ranSicht: Fußballgeschäft schlägt Frankfurter Königsklassen-Romantik

  • Aktualisiert: 20.10.2022
  • 12:43 Uhr
  • Alice Jo Tietje
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© imago/Thomas Frey
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von Alice Jo TietjeEigentlich hätten Eintracht-Frankfurt-Fans allen Grund zum Jubeln, doch der Wechsel von Trainer Adi Hütter zu Borussia Mönchengladbach trübt die Europa-Pokal-Träume der Hessen. In der ranSicht stellt Redakteurin Alice Jo Tietje fest: Das Fußballgeschäft schlägt die Romantiker - erneut.

München - Schwarz-weißes Fahnenmeer. 50.000 Zuschauer singen, feiern ihre Mannschaft. Im Hintergrund klingt die Champions-League-Hymne durchs Waldstadion.

Bei diesem Gedanken bekommt der Fußball-Romantiker Gänsehaut.

Dieser einst kühne Traum von vielen Eintracht-Anhängern könnte ab der kommenden Saison Realität werden - wenn auch vielleicht ohne Fans.  

Die SGE spielt überragend Fußball, ärgert Größen wie Dortmund und Wolfsburg, die finanziell besser aufgestellt sind, begeistert mit Fußballern wie Daichi Kamada und Andre Silva und macht auch außerhalb des Platzes mit ihren Aktionen - wie für die Opfer des Anschlags in Hanau - vieles richtig.

Sportlich wird sie dafür wahrscheinlich mit der Champions League belohnt - zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte.

Der Fußball-Romantiker wird endlich belohnt - denkt, oder besser gesagt, dachte er.  

Denn auch bei den Hessen schlägt das Fußballgeschäft knallhart zu. 

Sportvorstand Fredi Bobic wechselt mit großer Wahrscheinlichkeit zu "Big City Club" Hertha BSC.

Und ausgerechnet vor dem Bundesliga-Duell gegen Borussia Mönchengladbach wird verkündet, dass Adi Hütter ab der kommenden Saison die Fohlen trainieren wird. Eine Ausstiegsklausel macht es möglich. Rund 7,5 Millionen Euro kassiert die Eintracht für ihren Trainer. 

Nicht nur eingefleischte Frankfurter Fans reiben sich hierbei verwundert die Augen. Während in der hessischen Metropole in der Saison 21/22 wohl bald die Champions-League-Hymne erklingt, hat Gladbach allenfalls noch die Chance auf die Europa League - zudem hatte der 51-Jährige erst im September seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert und im Februar bei "Sky" verkündet: "Ich bleibe." 

Aus dem berühmte "Stand jetzt" von Niko Kovac, der kurz darauf zum FC Bayern wechselt, ist nun also "Ich bleibe" geworden. 

Warum aber geht Hütter diesen Schritt? Einfache Antwort, schmerzhafte Antwort: Geld!  

In Gladbach könnte er wohl das Doppelte verdienen. Zudem ist Gladbach in der langfristigen Entwicklung schon weiter und mit den Abgang von Bobic geht ein Vertrauter Hütters.

Das schmerzt als Fußball- und Eintracht-Fan. Umso mehr, da es jetzt heißt: Wer wird neuer Trainer, wer übernimmt die sportliche Führung? Welcher dieser großartigen Kicker spielt dann überhaupt noch in Schwarz-Weiß?

Und schnell sind die herausragenden Leistungen der einst launischen Diva und Gedanken an einen Champions-League-Abend im Santiago Bernabeau vergessen.

Bisher blenden die Hessen die Unruhen von außen zwar auf dem Platz aus, doch sie trüben die Freude.  

Geschäft schlägt Romantik - mal wieder.

Alice Jo Tietje

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