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Bundesliga

ranSicht: Haaland-Berater Mino Raiola handelt unverschämt und skrupellos

  • Aktualisiert: 02.04.2021
  • 23:17 Uhr
  • ran.de
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Fragwürdige Interviews, eine Tour quer durch Europas Fußball-High-Society: Die Art und Weise, wie Spielerberater Mino Raiola mit der Personalie Erling Haaland umgeht, ist an Respektlosigkeit nicht zu überbieten, findet ran-Autor David Kreisl.

München – Es begann bereits am Dienstag. Da meldete sich der berühmte und - je nachdem, auf welcher Seite des Verhandlungstisches man sitzt - gefürchtete Spielerberater Mino Raiola zu Wort. "Vielleicht", munkelte der gegenüber "The Athletic", "war ich zu vorsichtig, als ich sagte: 'Oh nein, lass uns nach Dortmund gehen, anstatt irgendwo anders hin.'"

Die Rede war da natürlich von seinem verheißungsvollsten Klienten: Erling Haaland.

Diese Aussage war bereits mindestens unverschämt gegenüber dem BVB, bei dem der Norweger seit seiner Ankunft im Januar 2020 einen rasanten Aufstieg in die Weltklasse hingelegt hat. Doch was Raiola in den folgenden Tagen folgen ließ und lässt, fällt definitiv nicht mehr in die Kategorie "unverschämt".

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Dreist, respektlos, ja sogar skrupellos

"Ja, er ist das Gesprächsthema Nummer eins", meinte der 53-jährige Italiener noch. Und dass das so bleibt, dafür sorgt Raiola gleich selbst. Mit einer gut inszenierten, ganz versehentlich öffentlich gewordenen Rundreise durch Europas Fußball-High-Society. Dabei stets an seiner Seite: Haalands Vater Alf-Inge. Am Donnerstag lief das Duo zu Gesprächen mit Barcelona und Real Madrid in Spanien auf, am Freitag reiste es nach England weiter, wo sich die Presse mit Meldungen überschlug, mit welchem Klub auf der Insel nun verhandelt werde: Chelsea? Manchester City? Liverpool? United? Gleich mit allen?

Nun ist es Raiola ganz grundsätzlich freilich nicht vorzuwerfen, für seinen Klienten Angebote einzuholen und Gespräche zu führen - das ist schließlich sein Job. Der Stil aber, in dem der Berater einen Wettlauf um den Jungstar eröffnet hat, trotz aller Beteuerungen seines Klubs, Haaland stehe nicht zum Verkauf, ist dreist, respektlos, ja sogar skrupellos.

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Wobei von einem berüchtigten Strippenzieher wie Raiola leider genau so etwas zu erwarten war. Vor fünf Jahren war es sein Klient Paul Pogba, der nach einem wochenlangen Wechsel-Drama Juventus verließ und sich Manchester United anschloss. Raiola soll an dem Deal übrigens 30 Millionen Euro verdient haben. Ein schöner Nebeneffekt davon, dass die ganze Welt weiß, wie begehrt der eigene Spieler bei vielen Topklubs ist.

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Zorc: "Ein bisschen Sonne am Mittelmeer tanken …"

Das einzig Gute an dieser unrühmlichen Episode ist, wie lässig der BVB mit ihr umgeht. "Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, wenn die beiden Herren ein bisschen Sonne am Mittelmeer tanken wollen", kommentierte Michael Zorc bei "Sport1" die Spanien-Reise Raiolas und Haalands. Mit den beiden habe sich die Borussia schließlich schon ausgetauscht, der Standpunkt der Dortmunder sei "sehr klar", sogar "sehr, sehr entspannt" sehe Zorc das ganze Treiben.

Haaland junior hat schließlich noch einen Vertrag bis Sommer 2024. Die angebliche Ausstiegsklausel soll angeblich erst ab 2022 greifen, angeblich könne Haaland dann für 75 bis 100 Millionen Euro aus seinem Arbeitspapier herausgekauft werden.

Der BVB, der Gerüchten zufolge bei einem Verpassen der Champions League und erst ab einer Summe von 180 Millionen Euro über einen Verkauf diskutieren würde, kann also noch Ruhe bewahren. Denn wenngleich ein mögliches Wechseltheater um Haaland einen ruhigen Start des neuen Coachs Marco Rose im Sommer gefährden könnte, hat man beim BVB in den vergangenen Jahren eindrucksvoll bewiesen, wie gut man mit derartigen Situationen umgehen kann.

Sei es Jadon Sanchos ganz nebenbei und inmitten unzähliger Gerüchte verkündete Vertragsverlängerung im vergangenen Sommer, oder der Verkauf des streikenden Ousmane Dembele, für den die Dortmunder dem FC Barcelona 2017 trotz der wilden Umstände noch eine irrsinnig Ablöse abknöpfen konnten.

David Kreisl

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