Reinders wird 60: Einwurf-Tor und Double mit Hansa bleiben in Erinnerung

Bremen - Uwe Reinders, früherer Bremer Bundesligaspieler und Meistertrainer von Hansa Rostock, feiert am kommenden Montag (19. Januar) seinen 60. Geburtstag. Sein fortgeschrittenes Alter und die gesundheitlichen Probleme nimmt der gebürtige Essener mit Humor: "Ich sach ma so: Das Schlachtschiff hat ein paar Einschusslöcher. Heute Morgen wollte ich mich wie ein 25-Jähriger aus dem Bett rollen, aber irgendjemand muss mich festgehalten haben."

Die intensive Zeit ist nicht spurlos am viermaligen Nationalspieler vorbeigegangen: "Ich habe Probleme mit dem Herzen, nehme Tabletten. Mir geht es nicht ganz so gut."

Der traurige Niedergang seines Ex-Klubs Hansa sei auch nicht gerade herzschonend, gibt Reinders zu: "Ich sitze jeden Samstag um 14 Uhr vor dem Fernseher und drücke Rostock die Daumen. Die Gefahr, dass Hansa absteigt und von der Bildfläche verschwindet, ist sehr groß."

Reinders war einer der ersten westdeutschen Trainer, die nach der Wende in der ehemaligen DDR gearbeitet haben. Als krasser Außenseiter gehandelt, feierte Hansa mit Reinders ausgerechnet in der letzten Oberligasaison mit dem Sensations-Double aus Meistertitel und Pokalsieg den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

Auch in der darauf folgenden Bundesligasaison überraschte Neuling Rostock zunächst, nach dem siebten Spieltag und einem 2:1-Sieg bei Rekordmeister Bayern München standen die Mecklenburger an der Tabellenspitze. "Wenn jemand mal gegen Bayern München gewinnen will", sagte Reinders schmunzelnd, "dann soll man mich anrufen oder besser gleich als Trainer einstellen. Ich weiß ja, wie es geht."

In Erinnerung an seine Spielerkarriere bleibt vor allem das legendäre Einwurf-Tor im August 1982 gegen Bayern-Torwart Jean-Marie Pfaff. "Für Pfaff war das eine peinliche Sache", erinnert sich der frühere Werder-Profi: "Da macht ein Weltklasse-Keeper sein erstes Spiel für Bayern - und dann verliert er wegen so einer Krücke."