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SC Freiburg: Mit Nils Petersen beendet ein ganz Großer seine Karriere - nicht nur Freiburger werden ihn vermissen - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 20.05.2023
  • 11:44 Uhr
  • ran.de
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Mit seinem Tor im letzten Heimspiel gegen Wolfsburg gelingt Nils Petersen das perfekte Karriereende beim SC Freiburg. Der Stürmer hinterlässt nicht nur im Breisgau eine Lücke. Ein Kommentar.

Von Franziska Wendler

Sie werden immer weniger, die romantischen Fußball-Märchen.

Am gestrigen Freitag hat sich im Europa-Park Stadion des SC Freiburg aber ein solches zugetragen. Gegen den VfL Wolfsburg stand das letzte Heimspiel der Saison an – und damit auch das letzte Heimspiel von Stürmer Nils Petersen, der seine Karriere nach der Saison beendet.

Den Spielverlauf hätte sich auch ein Hollywood-Regisseur nicht besser ausdenken können. Lange Zeit stand es 0:0, die SC-Fans forderten lautstark die Einwechslung des 34-Jährigen. In der 70. Minute erhörte Trainer Christian Streich schließlich ihr Flehen. Nach dem ebenfalls eingewechselten Christian Günter schob nur fünf Minuten später auch Petersen den Ball ins Tor. 2:0 - Endstand. 

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Freiburg verabschiedet sich von einer Legende

Das Stadion wurde zum Tollhaus, der Angreifer wusste ob seines ersten Saisontores nicht einmal, was er beim Jubel machen soll.

Dass es sich bei Petersen nicht einfach um irgendeinen Spieler handelt, machte bereits ein Plakat in der Fankurve deutlich. "Keiner ist größer als der Verein – aber du bist verdammt nah", war auf einem Banner der Freiburger Fans zu lesen.

Dass sich der 34-Jährige im Breisgau einen derartigen Kultstatus erarbeitet hat, kommt nicht von ungefähr. Gewiss, Petersen stammt nicht aus der Freiburger Jugend, ist kein Eigengewächs des Vereins. Bevor er 2015 zum Streich-Team kam, stand er bereits bei Carl-Zeiss Jena, Energie Cottbus, dem FC Bayen und Werder Bremen unter Vertrag.

ABER: Er hat in acht Jahren Freiburg Tugenden gezeigt, die im Fußball – aber auch andernorts – immer seltener werden. Treue, Bescheidenheit und Geduld.

Petersen mit herausragenden Tugenden

Als ihn der Trainer auf die Bank setzte, meckerte er nicht. Seinen Job als Torjäger erfüllte er ohnehin, so ist er längst Rekordtorschütze des Klubs. Und was noch viel wichtiger ist: Den bittersten Gang des Klubs ging Petersen mit – den Gang in Liga zwei.

Im Januar 2015 wurde er für ein halbes Jahr von Bremen nach Freiburg verliehen. Petersen schoss neun Tore, am Abstieg änderte das jedoch nichts. Abgehauen ist der Stürmer deswegen aber nicht. Er unterzeichnete einen festen Vertrag und kickte, obwohl er gewiss auch in der ersten Liga hätte spielen können, mit Freiburg im Unterhaus - sofortiger Wiederaufstieg inklusive.

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Streich huldigt Petersen: "Werden ihm ewig dankbar sein"

Christian Streich ist nach dem letzten Heimspiel von Nils Petersen sehr emotional und huldigt seinem Spieler für die vergangenen Jahre beim SC Freiburg.

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"All die Jahre, wie er für uns die Knochen hingehalten hat, den Kopf hingehalten hat, uns mitunter auch immer wieder aus der Scheiße gezogen hat. Ein herausragender Mensch, eine herausragende Persönlichkeit. Immer wieder auch von der Bank - das muss man erstmal aushalten", schwärmte Kollege Günter am Freitagabend bei "DAZN".

Streich zeigt sich emotional

Auch Trainer Streich wurde bei "DAZN" emotional: "Dieser Abend wird ganz oben im Erinnerungsschrank gespeichert. Du wirst nie vergessen, dass der Nils jetzt sein letztes Heimspiel gemacht hat. Wir haben so viele Jahre zusammengearbeitet. Er ist dageblieben, nachdem wir abgestiegen sind. Und er hat alles richtig gemacht. Ein großartiger Mensch. Ich weiß nicht, wie es in der Kabine ohne ihn sein wird."

Das Ende der Ära Nils Petersen ist für den SC Freiburg ein Einschnitt. Und das nicht unbedingt sportlich, agierte der Angreifer in der Saison 2022/23 doch ausschließlich als Joker, der nur bei seinem Märchen-Abschied den Ball im Tor versenkte.

Stattdessen gilt: Das Karriere-Ende von Nils Petersen ist der Abgang einer echten Fußball-Persönlichkeit, eines ganz Großen, der stets bescheiden blieb.

Nicht nur Freiburg-Fans werden ihn vermissen. Und das, wofür er steht.


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